Ich liebe Call of Duty 4: Modern Warfare wirklich. Kaum ein anderes Spiel hat geschafft, dass sich so viele denkwürdige Spielmomente auf ewig in mein Gedächtnis gebrannt haben. Missionen wie »All Ghillied Up" gehört definitiv für immer zu meinen größten Spiele-Highlights aller Zeiten. Umso trauriger macht es mich als PC-Spieler, wie die Remastered-Version jetzt auf den Markt kommt.
Zuerst war da die Entscheidung, Modern Warfare Remastered ausschließlich im Bundle mit Infinite Warfare zu verkaufen. Über eine mögliche separate Version ließ man die Käufer im Dunkeln. Wer die Neuauflage spielen wollte, kam nicht drumherum, ein zweites Spiel dazuzukaufen - das Ganze für happige 80 Euro.
Über sieben Monate später dann endlich doch noch die erfreuliche Nachricht: CoD 4 Remastered erscheint als Standalone-Version. Aber: Nur für PlayStation 4, der PC sei "später dran". Ätsch! Es heißt also mal wieder Abwarten. Kundenfreundlichkeit sieht anders aus.
Über den Autor: Für Philipp Elsner war Call of Duty 2003 zusammen mit Battlefield 1942 der Einstiegspunkt ins Shooter-Genre. Über zehn Jahre spielte er jeden Teil der Reihe, aber dann schwand irgendwann langsam das Interesse. Kein Ableger hat ihn jedoch so sehr mitgenommen und so viel seiner Zeit verschlungen wie Modern Warfare. Manchmal schwärmt er von den langen LAN-Nächten noch heute.
Am 27. Juli, also über acht Monate nach dem Bundle-Release, gibt es die Neuauflage endlich auch einzeln via Steam. Der Haken: Call of Duty: Modern Warfare Remastered kostet satte 40 Euro. Enthalten ist aber nicht das Komplettpaket, denn für das Variety-Map-Pack werden nochmal 15 Euro fällig - zum Launch immerhin mit 5 Euro Rabatt. Dennoch bleibt hier ein mehr als fader Beigeschmack. Wird hier ernsthaft annähernd Vollpreis für die Neuauflage eines Spiels von 2007 verlangt? Und dann kommen auch noch DLCs?
Zu allem Überfluss gibt's in Call of Duty: Modern Warfare Remastered mittlerweile Mikrotransaktionen - ein weiteres rotes Tuch für viele Fans. Schlimmer noch: In den Supply Drops, die man für echtes Geld kaufen kann, stecken inzwischen längst nicht mehr rein kosmetische Inhalte, sondern z.B. auch Waffen. Das Remaster fühlt sich längst nicht mehr nach Fan-Service an, nach der Erfüllung eines lang gehegten Community-Wunsches - sondern, mit Verlaub, nach Cashcow.
Gezahlt wird später: Nachgereichte Mikrotransaktionen zerstören Vertrauen, sagt Michael Graf
Ein so herausragendes Spiel wie Call of Duty 4 hat das alles nicht verdient. Vielmehr hege ich hier den Verdacht, dass man alles daransetzt, um mit der Neuauflage eines zehn Jahre alten Klassikers maximal abzukassieren. Und deshalb wundert es mich kein bisschen, dass die Nutzer-Reviews bei Steam so negativ ausfallen. Ich hätte einem der besten Ego-Shooter meiner Zeit einen ehrenhafteren Abschied gewünscht.
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