Fazit der Redaktion
Martin Deppe: Warum ist es eigentlich so schwer, eine richtig gute Verkehrssimulation zu bauen? Das zwei Jahre alte Cities in Motion war so verflixt nah dran, damals habe ich ihm eine glatte 80er-Wertung um den Hals gehängt. Umso größer das Entsetzen (ja, wirklich!), als ich mich jetzt in den Nachfolger geworfen habe.
Denn der macht fast alles schlechter als der eigene Vorgänger: Das schicke Modellbahn-Flair ist grauen, namenlosen Einheits-Städten gewichen. Es gibt weniger Fahrzeuge (17 statt über 30!). Die historische Entwicklung ist rausgeflogen. Das Verlegen von Straßenbahnschienen und Oberleitungen ist dermaßen umständlich, dass ich lieber fünf Buslinien baue als eine einzige Straßenbahnstrecke, auch wenn's wirtschaftlich Humbug ist.
Wenn die Simulation dahinter wenigstens konstant gut funktionieren würde - aber auch die hat Aussetzer (Feuerwehr, »Beamen« von Bewohnern). Verbesserungen gibt es hingegen kaum, sie richten sich vor allem an Fahrplan- und Kostenoptimierer, die gern an Taktzeiten und Ticketpreisen feilen und sich über die neuen Tarifzonen freuen.
Also: Falls Sie das erste Cities in Motion noch nicht kennen, kann ich es wärmstens empfehlen. Beim zweiten sollten Sie zumindest die ersten, bereits angekündigten Patches abwarten. Denn vor allem bei der Bedienung gibt's viel Luft nach oben, sogar eine Wertung im 70er-Bereich ist möglich.
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