Bismarck, der Buddhist
Die 18 Völker führen je eine Spezialeinheit ins Feld, die Deutschen zum Beispiel einen extrastarken Panzer. Zudem dürfen acht Nationen zwischen zwei Anführern wählen; für Deutschland sind das Otto von Bismarck und Friedrich der Große. Jedes Staatsoberhaupt bringt individuelle Vorteile: Bismarck etwa ist ein industrielles Genie und beschleunigt den Bau von Fabriken sowie Wundern. Der kreative Friedrich hingegen erhöht die Kulturproduktion aller Städte. Allerdings warten nicht alle Parteien mit zwei Anführern auf - hier verschenkt Civilization 4 Potenzial.
Wie in Civilization 2 ist der Technologiebaum nicht in Epochen unterteilt, so dass Sie auch mal Technologien überspringen können. Durch Forschung gelangen Sie auch an die 25 Bausteine, aus denen Sie wie in Alpha Centauri Ihre Regierung zusammensetzen. So formen Sie zum Beispiel einen nationalistischen Polizeistaat samt Marktwirtschaft, Kastensystem und Religionsfreiheit. Jedes Element bringt bestimmte Vorteile, kostet aber auch Unterhalt. Der Grundsatz »Organisierte Religion« etwa beschleunigt den Gebäudebau in allen Städten mit Ihrer Staatsreligion, verschlingt aber pro Runde massig Gold. Doch Moment: Religion?
Stimmt, in Civilization 4 gibt's sieben Glaubensrichtungen (Islam, Buddhismus, etc.), die Sie gründen, indem Sie bestimmte Technologien erforschen. Ein »eigener« Gott macht Sie bei andersgläubigen Völkern unbeliebt, dafür dürfen Sie auf der Weltkarte das Sichtfeld aller Städte derselben Konfession einsehen. Und wenn Sie ein religiöses Monument in der Geburtsstadt des Glaubens bauen, fließt aus bekehrten Städten Gold in Ihre Kasse. Falls Sie hingegen zum Glauben einer anderen Nation übertreten, wird die zu einem wertvollen Verbündeten. Jeder Glaube verbreitet sich langsam auf Städten in der ganzen Welt; mit Missionaren tragen Sie Ihre Staatsreligionen zudem gezielt in verbündete Siedlungen.
Ghandi in die UNO!
Diplomatie funktioniert wie in Civilization 3, per Menü schnüren Sie Verhandlungspakete. Die Entscheidungen Ihrer Kontrahenten sind nun jedoch nachvollziehbarer.
Denn Civilization 4 listet genau auf, warum ein Gegner Sie mag und warum nicht. Zum Beispiel führen religiöse Konflikte zu Spannungen, während faire Handelsgeschäfte die Beziehungen verbessern. Das Verhalten Ihres Gegners hängt auch von dessen Wesen ab: Napoleon geht aggressiv vor, Ghandi bleibt freundlich. Die KI cheatet zudem nicht mehr so viel wie in Civilization 3.
Die UN spielt eine größere Rolle als zuvor, ist aber längst nicht so bedeutend wie der Planetenrat von Alpha Centauri. Sobald Sie das Wunder »Vereinte Nationen« bauen, finden zwar Wahlen zum Generalsekretär statt - der darf aber nur vorgefertigte Resolutionen à la »Atomwaffen verbieten« zur Abstimmung bringen. Falls ein Entwurf durchkommt, dürfen Sie nicht dagegen verstoßen - so kommt's gar nicht zu »Allein gegen die UN«-Situationen. Dafür können Sie gewinnen, indem Sie sich zum Herrscher der Welt krönen lassen.
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