Mit diesem neuen Video wollte Infinity Ward eigentlich endlich den neuen Gunsmith in CoD Modern Warfare 2 erklären, doch bei der Community sorgte der Clip erstmal für viele Fragezeichen über den Köpfen: »Bin ich einfach dumm oder ist das total verwirrend?«, schreibt ein User unter den Tweet des Entwicklers und erntet hunderte Upvotes.
Der Branchen-Insider TheGhostOfHope gibt zu: »Ich habe das Gunsmith-Video vier Mal geschaut, bis ich es ganz verstanden habe.« Und sogar der weltberühmte CoD-Streamer Ryan B. befürchtet eine kleine Gehirnschmelze:
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Ja, der neue Waffenbaukasten in Modern Warfare 2 ist tatsächlich verwirrend – wir erklären ihn deshalb hier ausführlich und Schritt für Schritt.
Aber trotz rauchender Köpfe bin ich von der Entscheidung absolut begeistert und behaupte: Dieser Schritt wird Call of Duty nachhaltig gut tun. Und das hat zwei Gründe.
Weniger Grind
Das Freischalten von Waffenaufsätzen gehört in der Serie schon seit CoD 4 zu einem der grundlegenden Motivationsfaktoren: Ständig jage ich dem neuen Zielvisier, einem Griff oder einem Schalldämpfer hinterher, um endlich meinen Traum-Build zu basteln. Doch einen Haken hatte die Unlock-Spirale: Eigentlich schalte ich immer und immer wieder das Gleiche frei, nur eben für eine andere Waffe.
Besonders CoD Vanguard hat das System klar überreizt: Mit jeder neuen Waffe beginnt der Freischalt-Marathon von vorn und irgendwann stellen die Unlocks eigentlich gar keine Überraschung mehr da – als würde ich in einem Rollenspiel einfach immer wieder durch den gleichen Skilltree grinden.
MW2 macht damit ganz elegant Schluss: Neue Knarren innerhalb einer Waffenfamilie teilen sich die bereits freigeschalteten Attachments! Wenn ich also eine Weile die M4 gespielt und bereits meinen Lieblings-Handgriff freigeschaltet habe, kann ich ihn nach dem Wechsel auf die M16 einfach mitnehmen und sofort nutzen.
Ein neuer Levelprozess durch die gleichen Aufsätze fällt also weg und ich komme viel schneller an mein Traum-Kit ran als früher. Möglich machen das die neuen Receiver, die wie bei einer echten Waffe quasi das Chassis darstellen und einfach getauscht werden können. So baue ich innerhalb einer Waffenfamilie ein komplexes Arsenal auf, in dem ich fröhlich Attachements hin und her wechseln kann. Das Ganze klingt also kompliziert, ist aber eigentlich simpel, komfortabel und auch viel realistischer als in den alten Waffenkammern von CoD.
Außerdem schließt das neue Feature eine Lücke zwischen Gelegenheitsspielern und denjenigen, die täglich stundenlang grinden. Denn auch wer nicht jeden Abend zockt, kann jetzt schnell auf wichtige Attachments zugreifen, ohne Unmengen Spielzeit in jede neue Waffe investieren zu müssen. Klasse!
Mehr Anspruch
Dass sich Call of Duty mehr Komplexität traut, ist ein großartiges Zeichen. Infinity Ward signalisiert uns Spielern: »Hey, wir trauen euch hier ein echt umfangreiches und nicht sofort verständliches Waffensystem zu, aber ihr bekommt das hin!«
Call of Duty hat ja bei vielen Spielern durchaus den Ruf weg, ein extrem simples Ballerspielchen zu sein, das angeblich primär von Teenagern gespielt wird. Dass CoD mal anfängt, in den Gewässern von Realismus-Monstern wie Escape from Tarkov zu fischen, wäre von wenigen Jahren noch undenkbar gewesen, war aber eigentlich längst überfällig. CoD greift auch an anderen Stellen Hunt, Tarkov & Co. an:
Klar, Tarkov ist in Sachen Waffenumbauten nochmal eine gaaaanze Stufe über MW2, aber die Stoßrichtung ist klar: Um alles aus diesem neuen Gunsmith-System rauszuholen, werden wir uns intensiv mit den neuen Optionen auseinandersetzen und experimentieren müssen.
Und genau das finde ich extrem spannend: Endlich traut mir Call of Duty zu, meines eigenen Glückes Waffenschmied zu sein - im wahrsten Sinne des Wortes! Eine vielschichte Waffenbau-Simulation mit Feintuning bis ins letzte Detail eröffnet eine völlig neue Dimension für die Serie.
Für alle die sich Sorgen machen, dass sie mit verrückten Frankenstein-Knarren dann im Spiel auf die Nase fallen, hat Infinity Ward ebenfalls direkt eine Antwort parat: den Übungsplatz! Erstmals dürfen wir nämlich unsere Gunsmith-Kreationen in einem separaten Schießstand in aller Ruhe testen.
Und ja, ich kann total verstehen, dass einige Spieler jetzt erstmal überfordert sind und dass der Ruf nach simpleren CoD-Zeiten in den sozialen Medien wieder laut wird. Für mich überwiegen aber ganz klar die Vorteile: CoD wird ein Stück erwachsener, traut mir als Spieler mehr zu als je zuvor und eröffnet Sandbox-Welten, die ich früher eher bei einem Battlefield vermutet hätte.
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