Deutscher Computerspielpreis 2011 - Die Gewinner - politisch korrekt

In München wurde am Mittwoch zum dritten Mal der mit insgesamt 385.000 Euro dotierte Deutsche Computerspielpreis verliehen - diesmal ohne das so politisch heikle »Beste internationale Spiel«. Hier die Gewinner.

Am 30. März 2011 wurde der Deutsche Computerspielpreis in sieben Kategorien vergeben. Am 30. März 2011 wurde der Deutsche Computerspielpreis in sieben Kategorien vergeben.

Sieben Kategorien, sieben Gewinner. Und ein Spiel konnte sogar doppelt abräumen, denn als »Bestes Deutsches Spiel« und als »Bestes Jugendspiel« wurde das Adventure A New Beginningvon Daedalic Entertainment beim Deutschen Computerspielpreis 2011 gleich zweifach ausgezeichnet. Die Siedler Online, der browserbasierte Ableger der beliebten Aufbauserie Die Siedler, konnte als bestes Browserspiel überzeugen. Jeder Preis ist mit einem Wert von 50.000 Euro dotiert, die Preisträger für das »Beste Jugendspiel« und das »Beste Kinderspiel« erhalten sogar 75.000 Euro. Insgesamt ist der Deutsche Computerspielpreis in diesem Jahr mit 385.000 Euro dotiert. Im letzten Jahr waren es noch 500.000 Euro, doch nach dem Ausstieg des Bitkom-Verbandes, wurde der Wert gesenkt.

Alle Gewinner Deutscher Computerspielpreis 2011

  • Bestes Deutsches Spiel (50.000 Euro)
    A New Beginning, Publisher und Entwickler: Daedalic Entertainment, Hamburg, Co-Entwickler: Deep Silver, Planegg
  • Bestes Kinderspiel (75.000 Euro)
    The Kore Gang, Publisher: Pixonauts, Ulm, Entwickler: SnapDragon Games, Hamburg, Games Foundation, Ulm, Zoink Games, Schweden
  • Bestes Jugendspiel (75.000 Euro)
    A New Beginning, Publisher und Entwickler: Daedalic Entertainment, Hamburg, Co-Entwickler: Deep Silver, Planegg
  • Bestes Mobiles Spiel (50.000 Euro)
    Galaxy on Fire 2, Publisher und Entwickler: Fishlabs Entertainment, Hamburg
  • Bestes Serious Game (50.000 Euro)
    Energetika, Publisher: DIALOGIK, Stuttgart, Entwickler: TAKOMAT, Köln
  • Bestes Browsergame (50.000 Euro)
    Die Siedler Online, Publisher: Ubisoft, Düsseldorf, Entwickler: Blue Byte, Düsseldorf
  • Bestes Nachwuchskonzept aus Schüler- und Studentenwettbewerb (35.000 Euro)
    Tiny & Big – Grandpa’s Leftovers, Entwickler: Universität Kassel/Black Pants Game Studio, Kassel

Die Kategorie »Bestes internationales Spiel« wurde in diesem Jahr nicht mehr vom Deutschen Computerspielpreis vergeben. Gerade das internationale Spiel hatte in den beiden vorangegangenen Jahren seit der Preis existiert für Peinlichkeiten gesorgt. So wurde auf Biegen und Brechen stets ein vergleichsweise gewaltfreies Spiel prämiert, unabhängig von qualitativ hochwertigeren Mitbewerbern. Schließlich ist der Deutschen Computerspielpreis ein politisches Aushängeschild und wird nicht nur von den Branchenverbänden BIU e.V. und G.A.M.E. e.V sondern eben auch vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, vergeben. Und der will nicht in die Nähe von vermeintlichen »Killerspielen« gerückt werden. 2009 waren beispielsweise Spiele wie Dragon Age: Originsoder der Playstation-Hit Uncharted 2nominiert. Da man aber keine Spiele mit einer Altersfreigabe »ab 16- oder ab 18 Jahren« prämieren wollte, wurde kurzerhand Anno 1404nachnominiert und gewann dann auch in der Kategorie »Bestes Internationales Spiels«. Der Preis für das »Beste deutsche Spiel« ging ebenfalls an Anno.

Stattdessen hat man sich für einen Kunstgriff entschieden. Mit dem kürzlichen Zusammenschluss des Deutschen Computerspielpreises und des Branchenpreises LARA werden politisch heikle Preise nun über den kommerziellen Partner abgewickelt.

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