Auf der GDC 2016 wurde David Brevik, einer der wichtigsten Diablo-Erfinder, nach Diablo: Hellfire gefragt. Seine Reaktion ist kurz, knapp und fasst sehr gut zusammen, warum dieses Addon seit über 25 Jahren als Dorn in Blizzards Auge piekst:
Echt jetzt? Ihr fragt nach dem Thema? Okay, ich mache es kurz und schmerzlos: [Hellfire] wurde nicht von uns gemacht, wir gaben den Entwicklern ein Design-Dokument. Sie hielten sich nicht dran. Bauten eine Teddybär-Quest. Ich war verdammt sauer. Und das fasst es im Prinzip zusammen.
David Brevik, GDC Panel 2016Brevik faltet danach allerdings noch ein wenig auseinander, was Ende der 90er schief lief. Blizzards damaliger Publisher Sierra wollte unbedingt auf den Erfolg von Diablo 1 aufsatteln, Blizzard werkelte allerdings bereits an Diablo 2, also wurde ein anderes Sierra-Team parallel beauftragt, in rekordverdächtig knapper Zeit ein Addon zusammenzustöpseln.
Die Kommunikation zwischen den Studios muss katastrophaler gewesen sein als der Münchener U-Bahn-Verkehr, das fertige Ergebnis eine bizarre Schimäre aus eigenwilligen Ideen, Blizzards Einwürfen und halb verworfenen Konzepten.
Also was gäbe es Besseres, um 23 Jahre später die Diablo-Lücke zu füllen, die die Beta von Diablo 4 in mir hinterlassen hat? Richtig, eine ganze Menge, aber ich bin verrückt und deshalb habe ich mir Diablo 1: Hellfire in einem wilden Ritt gegeben, es als Krieger durchgekloppt, seitdem eine Sehnenscheideentzündung der Klick-Hand und ... ach, lest selbst.
Wie kann ich Hellfire überhaupt heutzutage spielen?
Diablo 1 samt Hellfire lässt sich heutzutage leichter bekommen als ein Mahnschreiben der GEZ: Auf GOG zahlt ihr insgesamt 9 Euro für das ursprüngliche Diablo inklusive Addon, problemlos lauffähig auf aktuellen Systemen. Theoretisch könnt ihr die Erfahrung mit den richtigen Mods massiv frisieren, aber wie der Liver King wollte ich zurück zum rauen Naturzustand!
Und zumindest auf dem Papier findet sich eigentlich kein Grund zum Meckern, denn Diablo und Hellfire bieten ein ordentliches Paket: