#9: Picross 3D (Nintendo DS)
Jeder, der schon einmal ein Sudoku ausgefüllt oder eine Runde Minesweeper gespielt hat, kennt die Faszination von logisch-deduktiven Rätseln – das Schließen auf logisch zwingende Konsequenzen, ausgehend von gegebenen Prämissen, wie der Philosoph das formulieren würde. Die japanischen Zahlengitter aus der Zeitung oder das Minenräumen auf Windows schulen natürlich das Gehirn, sind aber im Grunde recht trockene Angelegenheiten. Lustiger sind da schon Nonogramme, erfunden in den 80er Jahren von der japanischen Designerin Non Ishida. Sie hat kleine Bilder hinter einem Raster versteckt, die Rätselfreunde logisch freilegen müssen. Wo farbige Blöcke sein können, zeigen Zahlen am Rand des Rasters an. So kommt zur Knobelei auch noch eine kreative Komponente hinzu: Nach und nach können wir beim Freilegen raten, wie das fertige Bild aussehen wird.
Am allerlustigsten ist jedoch Picross, Nintendos Variante dieser Nonogramme. Erstmals 1995 auf dem GameBoy als Mario’s Picross erschienen, wanderten die Bilderrätsel 2007 mit Erfolg auf den Nintendo DS und wurden dank der Handhelds auch im Westen populär. 2010 schließlich brachte Nintendo mit Picross 3D nicht einfach nur einen Nachfolger heraus, sondern katapultierte die Nonogramme in den dreidimensionalen Raum. Das lässt sich wohl am ehesten als logische Bildhauerei beschreiben: Mit dem Stylus klopfen wir kleine Teile aus einem Quader, der mit Nummern bedeckt ist und die wiederum angeben, wie viele Blöcke eine Reihe oder eine Säule enthalten muss. Es ist eine heimtückische Kombination: Während wir in unserem Hirn zig Möglichkeiten jonglieren und die fertige Skulptur schon fast vor unserem inneren Auge sehen, haben wir schon wieder die U-Bahn-Station versäumt oder die Nacht um drei Stunden Schlaf verkürzt. Zumindest bleibt uns das befriedigende Gefühl, unser Oberstübchen auf kreative Art fit zu halten.
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