Narnia. Ein Land, in dem ewiger Winter herrscht. Ein Land, das unter der eisigen Herrschaft der weißen Hexe Jadis (Tilda Swinton) zittert. Ein Land, das die Erfüllung einer Prophezeiung herbei sehnt, dass irgendwann vier Menschenkinder kommen und das Böse für immer besiegen werden. Doch zum Anfang: Im London des Zweiten Weltkriegs werden die vier jungen Geschwister Peter, Edmund, Lucy und Susan Pevensie von Ihrer Mutter zum Schutz vor den deutschen Bombardements zum kauzigen Onkel aufs Land geschickt.
In einem Hinterzimmer des riesigen Anwesens findet Lucy, die Jüngste, in einem alten Wandschrank ein Portal zu einer anderen Welt - Narnia. Und noch bevor sich die Vier in der neuen Umgebung zu Recht finden, steht fest, dass sie die Auserwählten im Krieg zwischen Gut und Böse sind.
Tolkien fand's blöd!
Der erste Realfilm des neuseeländischen Regisseurs Andrew Adamson (Shrek 1 & 2) basiert auf den Erzählungen des irischen Literaturwissenschaftlers C.S. Lewis, der ab 1950 die Narnia-Buchreihe geschrieben hat. Bis heute gingen weltweit knapp 100 Millionen Exemplare über die Ladentheke. Eine gigantische Zahl, obwohl Lewis' damaliger Freund, der Herr der Ringe-Erfinder J.R.R. Tolkien, die Geschichten als missraten ansah (woran die Freundschaft übrigens zerbrach).
Grund genug für die Disney-Studios, das Erfolgsrezept auf die Leinwand zu adaptieren und damit die von Peter Jacksons Mega-Trilogie losgetretene Fantasy-Welle in ein einträgliches Geschäft zu verwandeln.
Gottes Wort im Kino
Die Frage, ob der Zuschauer mit Chroniken von Narnia ein zweites Herr der Ringe zu sehen bekommt, beantworten wir nach einer Pressevorführung des Films ganz klar mit Nein.
Zwar ist die Narnia-Welt eine wahre Spielwiese für Fantasy-Freunde, unter der Oberfläche strotzt sie aber vor christlicher Symbolik. Die Opferung und Wiederauferstehung des Löwen Aslan, wahrer König von Narnia, erinnert ebenso an die Bibel wie die Rede von Adamssöhnen und Evastöchter (in dem Fall die vier Pevensie-Kinder).
Und sogar der Weihnachtsmann mischt in der Geschichte mit. Dass der Regisseur dann auch noch ausgerechnet Adamson heißt, ist dann schon fast zu viel des Guten. Viele Herr der Ringe-Fans könnte die christliche Thematik abschrecken, bei religiösen Glaubensgemeinschaften in den USA wurde der Film im Vorfeld jedoch als Offenbarung gefeiert. Wie erreicht man die Jugend sonst, wenn nicht mit dem Wort Gottes in Dolby Surround?
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