Nachhaltiger Umweltschutz ist gut und richtig. Aber in der PC-Industrie liegen Welten zwischen Realität und Anspruch. Auf der Cebit 2008 hieß das Motto »Grüne IT«. Das treibt solche Blüten, dass viele Hersteller hastig ihre Pressemitteilungen grün einfärben. In der Realität wurde aber kaum etwas getan ? Grafikkarten und Prozessoren allein fressen zusammen immer noch locker 200 Watt oder mehr.
Die Herstellung von PC-Komponenten ist auch nach der EG-Richtlinie RoHS von 2003, die den Einsatz von Giftstoffen wie Blei oder Cadmium begrenzt oder ganz verbietet, kein sauberes Geschäft. Zwar sind Anbieter und Kommunen verpflichtet, Elektronikschrott zurückzunehmen, die Entsorgung wird aber nur schlecht kontrolliert. Laut Umweltschutzorganisationen wie BAN gehen viele defekte Altrechner als angebliche Entwicklungshilfe in Dritte-Welt-Länder. Dort wird der Giftmüll von Tagelöhnern oder sogar Kindern ohne Ausbildung oder Schutzkleidung zerlegt. Oder das Zeug wurde ins Meer gekippt.
Auf der Cebit-Konferenz zum Thema stand das nicht auf dem Programm. In diesem Zusammenhang sagte der Technologiechef von Fujitsu-Siemens gegenüber der dpa treffend: »Den derzeit grünstmöglichen Computer herzustellen, wäre sehr, sehr teuer«. Ein Interesse an Preissteigerungen haben jedoch weder Hersteller noch Kunden. Echte Grüne IT liegt wohl noch in weiter Ferne.
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