Seite 2: Filmkritik zu Dune 2: Einen besseren Grund, ins Kino zu gehen, bekommt ihr so schnell nicht

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Stärken und Schwächen von Dune 2

Was uns an Dune: Part Two gefallen hat

Die Story: Die Geschichte von Dune wird aus gutem Grund in höchsten Tönen gelobt und inspirierte (unter anderem) beliebte Universen wie Star Wars oder Game of Thrones. Denis Villeneuve schafft das Kunststück, die unverschämt komplexe Handlung des ersten Romans in zwei Filmen nachvollziehbar, spannend und von Exposition befreit aufzuarbeiten.

Der Cast und die Charaktere: Dune 2 konzentriert sich vor allem auf Paul Atreides (Timothée Chalamet) und Chani (Zendaya), lässt aber wichtige sowie interessante Nebencharaktere nicht zu kurz kommen. Dune 2 brilliert durch die Bank mit starken Performances und perfekt gecasteten Darstellern.

Die Action: Egal, ob sich zwei Duellanten eine intime Messerstecherei liefern, die Fremen in bester Guerrilla-Manier den Harkonnens das Fürchten lehren oder der Krieg auf Arrakis viel größere Ausmaße annimmt - Dune 2 ist ein Fest für Action-Fans. Aber keine Sorge: Dune 2 ist damit noch lange kein Actionfilm, es geht nur wesentlich öfter und teilweise sogar derber zur Sache als noch in Teil 1.

Das Worldbuilding: Ich geb’s zu, ich bin ein Dune-Laie! Der erste Roman verstaubt schon seit Jahren in meinem Bücherregal - eine Schande, ich weiß. Umso beeindruckender, dass mich Denis Villeneuve mit seinen beiden Filmen komplett in das Sci-Fi-Universum abholt, ohne mich mit Exposition zu erschlagen oder zu langweilen. Stattdessen hänge ich am Haken und will noch viel tiefer in die Materie eintauchen.

Prinzessin Irulan (Florence Pugh) bringt als die Tochter von Imperator Shaddam IV. (Christopher Walken) einen neuen Blickwinkel auf das Mächteringen im Universum von Dune mit. Bildquelle: Warner Bros. Prinzessin Irulan (Florence Pugh) bringt als die Tochter von Imperator Shaddam IV. (Christopher Walken) einen neuen Blickwinkel auf das Mächteringen im Universum von Dune mit. Bildquelle: Warner Bros.

Die Bildgewalt: Dune 2 hat ein Budget von 175 Millionen US-Dollar verschlungen und so sieht der Film auch aus. Obwohl sich die Handlung größtenteils inmitten von Wüste und Sand abspielt, ist der Film von Anfang bis Ende ein Augenschmaus. Egal, ob es einfach nur die Landschaft in Szene gesetzt wird, sich riesige Würmer durch die Wüste bohren oder spektakuläre Explosionen die komplette Leinwand erhellen.

Fast noch beeindruckender wird es, wenn Szenen abseits von Arrakis beleuchtet werden, wie zum Beispiel auf dem Heimatplaneten der Harkonnen Giedi Prime. Kalt, dunkel und wie ein Fiebertraum von H.R. Giger bekommen Zuschauer hier das komplette Gegenteil zur hellen, heißen Wüste präsentiert.

Der Score: Hans Zimmer enttäuscht so gut wie nie und mich persönlich hat die musikalische Untermalung von Dune 2 fast noch ein bisschen mehr begeistert, wie die von Teil 1. Im Kino hört man den Score von Dune 2 nicht nur, man fühlt ihn - sowohl in ruhigen, als auch aufregenden Momenten. Bei den gewaltigen Bildern von Villeneuve und dem musikalischen Spektakel Zimmers entsteht eine beispiellose Harmonie, die fesselt und begeistert.

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Was uns an Dune: Part Two ein bisschen weniger gut gefallen hat

Moment mal, ich bezeichne Dune 2 als Meisterwerk und habe trotzdem etwas daran auszusetzen? Gebt mir ein paar Zeilen, um zu erklären, bevor ihr eure Crysmesser zückt. Denn bei den folgenden Kritikpunkten handelt es sich definitiv um Jammern auf hohem Niveau!

Dune: Part Two kommt an die Perfektion verdammt nahe ran, doch wenn ich mich über etwas beschweren möchte (und das tu ich gerne), dann über die folgenden drei Punkte.

Die Schurken: Bitte nicht falsch verstehen, Dune 2 bietet eine beeindruckende Garde an Widersachern, die allesamt mit ihren jeweils eigenen Kniffen und Facetten daherkommen. Über die schauspielerischen Talente von Stellan Skarsgard, Christopher Walken, Dave Bautista oder Austin Butler will ich dabei gar nicht diskutieren. 

Ich komme allerdings nicht drumherum anzumerken, dass ich von Pauls Gegenspielern gerne mehr gesehen hätte. Natürlich hat der erste Dune vor allem Baron Wladimir Harkonnen unmissverständlich als große Bedrohung etabliert und Regisseur Denis Villeneuve nutzt die Präsenz von Feyd-Rautha oder Imperator Shaddam IV. extrem effizient.

Doch da Dune 2 selbst als direkte Fortsetzung irgendwo für sich alleine stehen muss, hätte ich gerne mehr von den Übeltätern gesehen, die Paul auf seinen Pfad der Rache geschickt haben. Das spricht fairerweise aber umso mehr für die Schurken, ihre Rolle in der Geschichte und wie sie von ihren jeweiligen Darstellern verkörpert werden.

Dune 2 kommt mit einer beeindruckenden Palette an Schurken daher - unter anderem Feyd-Rautha Harkonnen (Austin Butler). Ein kleines bisschen mehr Leinwandpräsenz hätte ihnen vielleicht nicht geschadet. Bildquelle: Warner Bros. Dune 2 kommt mit einer beeindruckenden Palette an Schurken daher - unter anderem Feyd-Rautha Harkonnen (Austin Butler). Ein kleines bisschen mehr Leinwandpräsenz hätte ihnen vielleicht nicht geschadet. Bildquelle: Warner Bros.

Der große Showdown: Ein ähnliches Problem habe ich auch mit dem eigentlichen Höhepunkt des Films. Ohne zu viel zu verraten: Die angespannte Situation auf Arrakis eskaliert natürlich in einem dicken Showdown, der für heruntergeklappte Kinnladen sorgt. 

Villeneuve inszeniert ein spektakuläres Finale, das (um es gelinde zu formulieren) schlichtweg die logische Konsequenz von all dem vorangegangenen Geschehen darstellt. Ich würde wahnsinnig gerne ausformulieren, warum das große Finale von Dune 2 besser als Sandwurm-Rodeo unterhält, aber jedes weitere Wort dazu wäre schon zu viel.

Mich hat dann aber doch überrascht, wie schnell der ganze Spaß schon wieder rum ist. Eigentlich ziemlich cool, denn so wird der große Höhepunkt nicht überstrapaziert und gleichzeitig hebt sich Dune so spürbar von dem üblichen Sci-Fi-Gedöns ab. Doch zwei Minuten mehr oder auch nur eine einzige hätten zumindest mir persönlich nicht wehgetan.

Nach dem Ende von Dune 2 bleibt Regisseur Denis Villeneuve eigentlich nichts anderes übrig, als tatsächlich noch einen dritten Teil in Szene zu setzen. Bildquelle: Warner Bros. Nach dem Ende von Dune 2 bleibt Regisseur Denis Villeneuve eigentlich nichts anderes übrig, als tatsächlich noch einen dritten Teil in Szene zu setzen. Bildquelle: Warner Bros.

Das (nicht ganz so finale) Ende: Denis Villeneuve hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, Dune eine Filmtrilogie widmen zu wollen. Nachdem Part One und Part Two nun den ersten Roman von Frank Herbert abgegrast haben, würde sich Teil 3 dem zweiten Buch Messiah widmen. 

Und dass Villeneuve mit einem dritten Film im Hinterkopf an Teil 2 gewerkelt hat, wird in den letzten Minuten davon mehr als nur offensichtlich. Man kann das Ende von Teil 2 irgendwo als rund und abgeschlossen betrachten, allerdings nur, wenn man dabei beide Augen zudrückt.

Hier greift auch der Vergleich zu Star Wars: Episode 5, der von zahlreichen Kritikern gezogen wird: Denn das Ende von Dune 2 vermittelt unmissverständlich, dass diese Geschichte eigentlich noch gar nicht zu Ende erzählt ist. Umso besser, dass Villeneuve bereits fleißig am Drehbuch von Dune 3 schreibt.

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