Wir alle kennen es: Man kommt nach Hause und freut sich auf eine ausgiebige Spielesession, zieht die Jogginghose an und startet das Spiel, an das den ganzen Tag gedacht wurde. Nach einiger Zeit setzt jedoch Ernüchterung ein. Irgendwie will nichts richtig funktionieren. Frustriert wird der PC ausgeschaltet und im schlimmsten Fall fliegt der nächstbeste Gegenstand durch den Raum, zerschellt an einer Wand und hinterlässt eine Schramme als stiller Zeuge unseres Verhaltens.
Einige Spiele eignen sich hervorragend, um Frust in uns hervorzurufen. Allgemein lassen sich diese mit den Adjektiven »schwer« oder »komplex« beschreiben – wie auch Elden Ring. Kein Wunder, dass so mancher Spieler gerne den Schwierigkeitsgrad herunterdrehen würde, um Frust zu vermeiden, selbst wenn das vom Entwickler gar nicht vorgesehen ist:
Elden Ring habe ich mir gekauft, um mal wieder von einem Spiel volles Pfund auf Maul zu bekommen. Vor dem Kauf stand ich vor der Wahl Elden Ring oder doch lieber Elex 2. Unter der Prämisse »wenn, dann richtig« griff ich zu Elden Ring.
Meine Erwartungen wurden erfüllt. Bereits zu Beginn machte Elden Ring mir klar: »Pass auf. Unterschätze mich nicht. Machst du Fehler bist du tot.« Ich begann Angriffsmuster zu verinnerlichen und wurde schnell immer geschickter. Bald gewann ich zunehmend Vertrauen in meine Fähigkeiten. Inzwischen erledige ich auch neue (End-)Gegner meist in unter zehn Versuchen. Hier bilden menschliche Gegner eine Ausnahme. Bei diesen kann ich die Angriffsmuster etwas schlechter abschätzen.
In Elden Ring möchte ich es erneut versuchen. In Minecraft führt der Todesbildschirm oft zu Alt+F4.
Elden Ring gegen Dominik – wer gewinnt?
Mit jedem Tod schreit Elden Ring mich in roter Schrift an »Ihr seid gestorben» – oder anders: »Ich hab’s dir gesagt, du musst eben besser aufpassen. Aber du kannst es ja erneut probieren. Na, schon wieder hier?«
Ich gebe zu, der rote Schriftzug erscheint mir mitunter schadenfroh. Dennoch spornt mich jeder Tod an, es wieder zu versuchen. Beim Ableben wird mir ein Fehler bewusst, den ich zu verantworten habe – nur ich, niemand sonst.
Zunehmend verbeiße ich mich in Elden Ring. Während ich mit meinen Hunden raus gehe, denke ich über mögliche Taktiken nach. Im Schlaf kämpfe ich gegen den letzten Gegner, der mich zu Boden geschickt hat. Bis ich als Triumphator aus dem tödlichen Tanz herausgehe.
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