Seite 2: Elysium: Interview mit Neill Blomkamp - »Design macht mir bei Filmen am meisten Spaß«

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Wenn Sie sich so detailliert auf diese frühere Arbeit beziehen, haben Sie dann noch mehr Verweise in ihre Filme eingebaut?
Neill Blomkamp: Ich baue nie aktiv Referenzen in meine Filme ein. Die 2001-Parallele kommt ja nur daher, dass wir unsere Ideen von den selben wissenschaftlichen Studien ausgeborgt haben. Unbewusst mag es so sein, dass ich immer wieder Referenzen in meine Filme einbaue. Da gibt's garantiert Dutzende. Ich weiß aber selber nicht wo.

Neill Blomkamp (rechts) arbeitete bereits bei District 9 mit Sharlto Copley als Darsteller zusammen. Neill Blomkamp (rechts) arbeitete bereits bei District 9 mit Sharlto Copley als Darsteller zusammen.

Sehr beeindruckend ist auch das Fahrzeug-Design in Elysium, vor allem dieses Bugatti-Shuttle. Machen Sie diese Designs selber?
Neill Blomkamp: Teils, teils. Design ist der Teil bei Filmen, der mir am meisten Spaß bereitet. Deswegen war ich am Design der Fahrzeuge zu einem sehr großen Anteil involviert. Ich mache ja sehr gerne 3D-Modelle. Deswegen hatte ich schon sehr früh ein ähnliches Shuttle am Computer modelliert. Später kam dann erst Bugatti dazu. Denen haben wir dann die ersten Bilder geschickt und sie Vorschläge machen lassen, wie unsere Designs mehr nach Bugatti aussehen können.

Jetzt im Moment gibt es ja immer wieder Scifi-Filme, die eine apokalyptische Zukunft zum Thema haben. Warum sind die Ihrer Meinung nach gerade so beliebt?
Neill Blomkamp: Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Es wäre aber mal interessant, mit anderen Regisseuren zu sprechen, die solche Filme drehen. Ich kenne aber keinen von denen persönlich. Meine persönliche Ansicht ist, dass sich die Anzeichen und Beweise häufen, dass die Welt tatsächlich in derart ernsthaften Problemen steckt, dass man diese Informationen nicht mehr ignorieren kann. Denken Sie nur an die Umweltverschmutzung oder Überbevölkerung. Überall gibt es Aufstände und die religiösen Differenzen verschärfen sich. Die Reichen werden immer reicher und die Armen werden gleichzeitig immer ärmer aber auch militanter. Diese Probleme sind direkt vor unserer Nase. Ich denke, diese Filme spiegeln das globale Unterbewusstsein wider.

Haben Sie denn Angst vor unserer Zukunft?
Neil Blomkamp: Eigentlich nicht so sehr. Ich bin zwar sehr zynisch und pessimistisch, aber als Person bin ich nicht depressiv veranlagt. Das mag aber auch daran liegen, dass es während meines Lebens sicher nicht so schlimm wird. Aber so in hundert Jahren könnte das schon ganz anders aussehen. Meiner Meinung nach kann uns da nur Technologie helfen, aus dieser Misere rauszukommen. Menschen sind ja hochentwickelte Primaten. Gewisse Verhaltensweisen und eingebaute genetisch veranlagte Denkmuster haben uns in den letzten zweitausend Jahren wirklich geholfen. Aber auf einmal ist das ganze nicht mehr so gut. Man wird das aber niemals aus den Menschen herausbekommen. Deswegen muss man Technologie entwickeln, die klüger ist als man selber.

Elysium - Exklusiver Clip zum Film von den District-9-Machern Video starten 0:55 Elysium - Exklusiver Clip zum Film von den District-9-Machern

Interessieren Sie sich sehr für Verbesserungen des Menschen? Im Film sieht man ja das künstliche Exoskelett.
Neil Blomkamp: Ja, sehr. Ich bin Anhänger des Transhumanismus. Es kann ein positives, aber auch sehr negatives Element haben. Es hängt immer davon ab, wie man es benutzt oder entwickelt. Was aber außer Frage steht: Diese Sachen werden kommen. Wir wissen aber noch nicht, wie es uns verändern wird.

Das ist ja alles sehr theoretisch. Sind Sie im realen Leben von Gagdets abhängig?
Neill Blomkamp: Nicht besonders. Ich mag weniger Gadgets, sondern mehr die Technik an sich. Ich liebe Helikopter, Motoren und Turbinen. Davon bin ich begeistert.

Wann war es Ihnen denn klar, dass Sie Regisseur werden wollen?
Neill Blomkamp: Da war ich noch sehr jung. Als ich zehn Jahre alt war, habe ich Kevin - Allein zu hause gesehen. Davor lief der Trailer für Tim Burtons Batman-Film. Das Batmobil fuhr durch Feuer und solches Zeug. Das war der Moment, als ich mir dachte, das will ich auch einmal machen. Irgendwie habe ich diesen Wunsch später nie aufgegeben.

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