EVE Online - Millionenschlacht wird zur großen Enttäuschung

Es hätte das größte Gefecht in der Geschichte von EVE Online werden können. Doch die vermeintliche Millionenschlacht scheiterte vor allem an technischen Beschränkungen des Spiels.

In EVE Online fand eine gewaltige Schlacht statt, sie endete aber enttäuschend. In EVE Online fand eine gewaltige Schlacht statt, sie endete aber enttäuschend.

Kaum eine Online-Community erzählt so spannende Geschichten wie die von EVE Online. Gerade erst haben wir über die wohl größte Weltraumschlacht der EVE-Geschichte berichtet: Unzählige Schlachtschiffe im Wert von insgesamt 1.000.000 Dollar sollten sich am Abend des 23. Januar gegenüberstehen und ein gnadenloses Gefecht beginnen. Tatsächlich kam es auch zum Kampf, die ganze Sache verlief aber ziemlich enttäuschend.

Laut Entwickler CCP (via PCGamesN) nahmen über 6.000 Piloten an dem gigantischen Gefecht zwischen den Fraktionen The Imperium und Moneybadger teil. 250 Titan-Schiffe eröffneten das Feuer. Das Ziel war der »Keepstar« des Sternensystems 9-4RP2, quasi die Hauptzitadelle des Systems und zugleich eine der größten Raumstationen, die in EVE gebaut werden können. Der Kampf dauerte knapp sechs Stunden, dann musste sich das angreifende Imperium zurückziehen, weil es nicht in der Lage war, den Keepstar zu zerstören. Und so entschied die Fraktion der Moneybadger den Kampf für sich.

Warum enttäuschte die Schlacht?

Dass der Angriff des Imperiums scheiterte, lag aber nicht unbedingt an zahlenmäßiger Unterlegenheit oder schlechterer Taktik, sondern vor allem an den technischen Beschränkungen von EVE Online. Um so viele miteinander interagierende Spieler auf einem Server handhaben zu können, setzt das Spiel auf sogenannte »Time Dilation«. Dabei wird die Zeit auf dem Server verlangsamt, um dem System wiederum mehr Zeit zum Berechnen aller Spieleraktionen zu geben.

Für die Spieler bedeutet das eine langsamere Abfolge von Ereignissen beziehungsweise deutlich größere Zeitfenster, in denen man den Angriff aufrecht erhalten muss. Aus einer Sekunde Spielzeit werden je nach Time Dilation beispielsweise bis zu 20 Sekunden Echtzeit.

Das Problem an der Sache: Die Auto-Repair-Funktion der gigantischen Zitadelle ist davon nicht betroffen. Die läuft weiterhin in Echtzeit ab. Der Keepstar repariert sich von selbst, falls in einem bestimmten Zeitfenster nicht genügend Schaden verursacht wird. Da die angreifenden Spieler allerdings mit den durch Time Dilation skalierten Sekunden klar kommen mussten, streckte sich der benötigte Angriffszeitraum enorm.

Statt einer Million nur 3.300 Dollar Schaden

Laut Reddit-Berechnungen hätte das Imperium im Prinzip für über sechs Stunden einen perfekten Angriff aufrechterhalten müssen, um die Station zu zerstören. Die Verteidiger hatten folglich leichtes Spiel. Lustigerweise kritisierten auch die siegreichen Verteidiger diesen technischen Engpass von EVE Online, weil die Schlacht so einfach keinen Spaß macht. Verschärft wurde die ganze Situation natürlich noch durch die üblichen Probleme von Online-Spielen, also Verbindungsabbrüchen, Bugs und so weiter.

Im Endeffekt entstand ein ziemlich überschaubarer Materialschaden. Laut PCGamesN gingen Schiffe im Wert von etwa 3.300 Dollar zu Bruch - von 1.000.000 Moneten kann also keine Rede sein.

Wir haben die technischen Details hier ziemlich vereinfacht. Wer sich für die Berechnungen dahinter interessiert, sei an dieser Stelle an den Reddit-Post von Spieler Avree verwiesen.

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