Seite 2: F1 2020 im Test - Das bislang beste Rennspiel des Jahres

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Der Teamgedanke sorgt für ein neues Rennerlebnis

Als Teambesitzer und erster Fahrer sind die Grand Prix-Wochenenden für uns im Test in der Tat eine ganz andere Erfahrung. Plötzlich ist der zweite Pilot nicht nur ein Konkurrent, sondern es ist für uns wichtig, dass er einen guten Job macht. Er soll möglichst gute Ergebnisse abliefern, damit wir in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft unsere Ziele erreichen können. Dadurch fiebern wir mehr mit ihm mit und können uns sogar freuen, wenn er ein Rennen vor uns gewinnt. Der My Team-Modus gibt damit dem Spiel einen neuen Reiz.

Wo ist die neue Mercedes-Lackierung?

Kurz vor Saisonstart der echten Formel 1 2020 hat das Mercedes-Team die Lackierung des Autos komplett von Silber auf Schwarz geändert. Diese und die aktuelle von McLaren werden einige Zeit nach dem Release von F1 2020 durch ein kostenloses Update nachgeliefert.

Wichtige Verbesserungen auf der Strecke

Codemasters hat bei F1 2020 an einigen Stellschrauben gedreht und Verbesserungen im Detail vorgenommen. Es gibt einen neuen Rückspiegel im oberen Bereich des Bildschirms, mit dem wir stets das Geschehen hinter uns im Blick haben. Auf Wunsch können wir diesen in den Optionen deaktivieren. Der Abstand zum vorderen und hinteren Auto wird nun live angezeigt und nicht mehr nach den einzelnen Sektoren.

Wir sind im Sandwich zwischen Kevin Magnussen vorne und Carlos Sainz hinter uns. Wir sind im Sandwich zwischen Kevin Magnussen vorne und Carlos Sainz hinter uns.

Dadurch sind wir in der Lage, die aktuelle Situation des Rennens besser zu erfassen. Besonders gelungen ist die Verbesserung am Strafensystem, das hat Codemasters endlich fairer gestaltet. Bestrafungen für das leichte Schneiden einer Kurve, einem »Rad an Rad«-Zusammenstoß mit einem anderen Auto oder für Vergehen der KI gehören der Vergangenheit an. Es wird dadurch echter Rennsport, der bekanntlich auch mal etwas ruppiger ausfällt, erlaubt.

Das Fahrgefühl war in den bisherigen F1-Spielen von Codemasters bereits sehr gut und bekommt nun eine weitere Verbesserung: Der Grip der Reifen entspricht mehr dem realen Verhalten und wir spüren diesen besonders beim Rausbeschleunigen, als auch in den schnellen Kurvenkombinationen. Die KI auf der Strecke ist zwar besser als früher, aber noch immer klebt sie sehr auf der Ideallinie und wagt zu häufig etwas sehr aggressive sowie wenig sinnvolle Überholmanöver. Hier bleibt weiterhin Spielraum für Verbesserungen.

Die Balance des Teams

Das echte Kräfteverhältnis der Teams war Codemasters bis zum Release noch nicht bekannt. Daher nahmen die Entwickler den Stand zum Ende der F1 Saison 2019 und die Daten aus dem Wintertest 2020 als Grundlage für F1 2020. Das echte Kräfteverhältnis wird nach einigen Rennen der Saison per Update eingefügt.

Der Überholknopf als Strategieelement

Neu ist zudem die Art, wie das Energierückgewinnungssystem (kurz ERS) funktioniert. Es kann wie in der realen Formel 1 per Knopfdruck aktiviert und deaktiviert werden. Dadurch erhalten wir jeweils einen Leistungsschub, das macht das Überholen einfacher und wir können uns besser gegen Angriffe der anderen Fahrer wehren. Entsprechend ist das System in der Formel 1 als »Überholknopf« bekannt. Das ERS muss allerdings immer wieder aufgeladen werden, sodass es uns nicht unendlich in jeder Runde zur Verfügung steht - so kommt noch mehr Realismus ins Spiel.

Kevin Magnussen ist schon früh unser Ziel und er kann unseren Atem spüren. Dank Überholknopf schnappen wir ihn uns nach der Kurve. Kevin Magnussen ist schon früh unser Ziel und er kann unseren Atem spüren. Dank Überholknopf schnappen wir ihn uns nach der Kurve.

Nicht nur die Interviews könnten besser sein

Ein Problem schleppt F1 2020 allerdings weiter mit: Die Interviews vor der Saison und nach den Rennen bleiben recht eintönig und sind viel zu oft thematisch völlig fern der Realität. Nachdem wir in einem Rennen ein paar Runden vor Schluss aufgrund eines Fahrfehlers ausscheiden, werden wir nach dem Grand Prix zu unserer großartigen Leistung befragt.

Das passt nicht und reißt einen aus der Immersion heraus. Wenigstens können wir mit den Antworten unsere diversen Abteilungen positiv beeinflussen. Loben wir im TV zum Beispiel das Chassis, bemerkt das die Abteilung und es kommt beim nächsten Upgrade zu weniger Fehlern.

Interviews fallen weiterhin eintönig aus und sind schnell durchschaubar. Zudem kommt es zu Fehlern, die uns aus der Immersion reißen. Interviews fallen weiterhin eintönig aus und sind schnell durchschaubar. Zudem kommt es zu Fehlern, die uns aus der Immersion reißen.

Technisch präsentiert sich F1 2020 insgesamt in einem sehr guten Zustand. Es lief in unserem Test jederzeit flüssig und uns sind keine wirklichen Bugs aufgefallen. Die Präsentation des Spiels entspricht zudem immer mehr der einer echten TV-Übertragung und die Animationen der Fahrer sind hübscher. Allerdings wirken sie noch immer etwas hölzern und die Gesichter könnten nach heutigen Standards besser aussehen.

Doch das sind Kleinigkeiten, in Summe hat F1 2020 dafür gesorgt, dass wir nach einem harten Rennen in Schweiß gebadet in unserem Stuhl sitzen und uns über die eigene Leistung freuen oder ärgern. Noch nie war das Gesamtpaket der Formel 1-Spielreihe besser als jetzt mit F1 2020.

2 von 4

nächste Seite


zu den Kommentaren (152)

Kommentare(146)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.