Apple vs. Epic: Was mit Fortnite begann, soll jetzt vor dem höchsten Gericht der USA landen

Mit der rechtlichen Auseinandersetzung rund um Fortnite beschäftigen Epic und Apple nun schon seit einiger Zeit die US-Gerichte. Ein Ende ist dabei nicht in Sicht - ganz im Gegenteil.

Harmonisch und bunt sieht die Beziehung von Epic und Apple nicht aus, sie streiten bereits seit Jahren vor Gericht miteinander. Harmonisch und bunt sieht die Beziehung von Epic und Apple nicht aus, sie streiten bereits seit Jahren vor Gericht miteinander.

Es sah so aus, als ob das Gerichtsurteil aus dem Jahr 2021 etwas Ruhe in den Rechtsstreit zwischen Epic und Apple gebracht hätte, in dessen Zentrum Fortnite und sein Verkauf über Apple-Produkte steht. Doch wie selbst Laien-Rechtskundige wissen, nach einem Urteil wartet in vielen Fällen die Berufung, da eine oder alle Seiten mit dem Urteil aus unterschiedlichsten Gründen nicht zufrieden ist.

So auch hier. Doch der United States Court of Appeals für den 9. Bezirk hat das 2021er-Urteil im April 2023 bestätigt und nun vor wenigen Tagen auch die Petition von beiden Parteien abgelehnt, diese Entscheidung erneut zu überprüfen.

Was hat das Berufungsgericht bestätigt?

Apple hat in fast allen Punkten Recht bekommen. Bei einem jedoch nicht, und dieser wiegt aus Sicht des US-Konzerns schwer: Apple darf zukünftig nicht mehr App-Anbietern die Weiterleitung auf externe Webseiten verbieten, die Kunden zu Kaufmechanismen führen.

Wer nachlesen will, worum es beim Rechtsstreit im Detail geht, bitte hier entlang. Dort gibt es mehr zu Details der Auseinandersetzung, also was wer wem genau vorwirft und wie die Gerichte bisher geurteilt haben.

In dem Rechtsstreit zwischen Epic Games und Apple geht es längst nicht mehr wirklich um Fortnite, die Tragweite übersteigt einen einzelnen Titel bei Weitem. In dem Rechtsstreit zwischen Epic Games und Apple geht es längst nicht mehr wirklich um Fortnite, die Tragweite übersteigt einen einzelnen Titel bei Weitem.

Wie geht es jetzt weiter?

Apple tritt derweil weiter als die unzufriedenere Seite auf. Sie wollen in die nächsthöhere Instanz ziehen, um sich gegen das Urteil zu wehren. Allerdings wird es jetzt sehr juristisch, aber wir schaffen das: Das besagte Berufungsgericht ist zuständig für die Westküste der USA. Als solches nimmt es sich zu prüfenden Urteilen aus den ihm untergeordneten Gerichten an.

Ihm übergeordnet ist nur noch der US-Supreme Court, der oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten. Er ist grob mit dem Bundesverfassungsgericht Deutschlands zu vergleichen. Und genau hier hin geht's als nächstes, denn Apple stört sich an der Tragweite dieser Entscheidung, da sie ja nicht nur den Westen, sondern die kompletten USA betreffen.

Aus Apples Sicht habe das Bundesberufungsgericht des 9. Distrikts eine nationwide injunction geschaffen, womit es schlicht seine Zuständigkeit überschritten habe. Es bleibt nun also abzuwarten, was das oberste US-Gericht hierzu denkt.

Epic Games kann sich natürlich auch an den Supreme Court wenden und seine Sicht der Dinge vortragen, um eventuell noch Recht bei bis hierhin verloren geglaubten Punkten zu erhalten.

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Was war einst der Auslöser des Rechtsstreits?

Im Kern des Rechtsstreites zwischen Epic und Apple geht es darum, wer wie viel am Verkauf von Fortnite verdient. Ähnlich wie bei Steam oder anderen digitalen Plattformen erhält der Betreiber des digitalen Ladens einen Anteil an den Verkäufen. Beim Applestore waren es damals im August 2020 rund 30 Prozent.

Epic unternahm Maßnahmen, um Kunden auf Apple-unabhängigen Wegen für und in Fortnite zahlen zu lassen. Dies stieß Apple sauer auf, woraufhin sie Fortnite aus dem Shop entfernten. Von hier an entspann sich ein inzwischen Jahre andauernder Rechtsstreit, bei dem auch ein eventuelles Monopol, Schadensersatzklagen und weitere juristische Fachbegriffe eine Rolle spielen.

Was denkt ihr zu dem Thema? Wer hat aus eurer Sicht recht? Liegt Epic mit seinen Bestrebungen Apples Einfluss, Macht und Kontrolle auf der eigenen Plattform einzuschränken, richtig oder seht ihr den Apfel-Konzern als Besitzer der Plattform hier im Recht? Schreibt uns eure Meinung, Gedanken und eventuell ja sogar vorhandenen Fachkenntnisse zum Thema gerne in die Kommentare!

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