Seite 2: Grim Dawn: Ashes of Malmouth im Test - Ein Addon der alten Schule

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Tod mit Tod bekämpfen

Wie es sich für ein gutes Action-Rollenspiel-Addon gehört, kommen neben den vielen neuen Gebieten auch zwei neue Klassen ins Spiel: Der Inquisitor kämpft mit uralten Relikten, mächtigen Runen und Siegeln. Die Wahl zwischen Nah- oder Fernkampf bleibt wie so oft dem Spieler überlassen, der Inquisitor kann sich auf beide Arten durch den ätherischen Dreck wühlen.

Unsere Nekromantin hat sich klapprige und übelriechende Unterstützung angelacht. Unsere Nekromantin hat sich klapprige und übelriechende Unterstützung angelacht.

Viel interessanter war für uns allerdings der Nekromant. Mit ihm holen wir uns - je nach Ausrüstung - bis zu neun Skelette sowie einen Seuchendämon ins Haus. Die Skelette werden immer in Dreier-Gruppen beschworen, dabei ist es allerdings Zufall, ob wir Nah- oder Fernkämpfer bzw. Magier erhalten. Immerhin verändern die Knochenfreunde ihr Aussehen, wenn wir Punkte investieren: Anfangs noch simple Klappergestelle mit Keule werden sie später zu dick gepanzerten Knochenrittern.

Der Nekromant ist keine Innovation, er setzt ebenso auf Flüche oder Flächenschaden wie viele seiner Kollegen in anderen Spielen. Aber er reiht sich (wie der Inquisitor) nahtlos in die existierenden Klassen des Spiels ein, lässt sich hervorragend mit anderen Klassen kombinieren und ist in der ersten Hälfte des Addons nahezu lächerlich mächtig. Das legt sich allerdings spätestens in Malmouth selbst, wo wir ständig unsere Begleiter nachzaubern und höllisch auf unsere Defensive aufpassen müssen. Das ist wegen der schlechten Übersicht aber nicht so einfach.

Brachiale Effekte vs. Überblick

Wenn unsere Skelette ihre Zauber werfen und der Seuchendämon sowie der Nekromant selbst ihre Flächeneffekte raushauen, dann ist der Bildschirm ein einziges Effekt-Chaos. Ja, es sieht nach richtig Action aus. Nein, es ist alles andere als übersichtlich. Selbst Heldenmonster mit einem fetten Stern über dem Kopf bemerken wir manchmal erst, wenn die Meldung ihres Ablebens über den Bildschirm zieht. Die Abgrenzung der eigenen Einheiten gegenüber den Gegnern bekommt die Genre-Konkurrenz etwas besser hin.

Manchmal sehen wir vor lauter Effekten die Gegner nur noch, wenn wir sie mit einem Fluch markieren. Manchmal sehen wir vor lauter Effekten die Gegner nur noch, wenn wir sie mit einem Fluch markieren.

Auch der Funke bei der Beutesuche ist im Test nicht so richtig übergesprungen. Für unsere Klasse sinnlose Boni auf Fähigkeiten wiederholten sich extrem häufig in immer der gleichen Zusammenstellung. Wir mussten das Spiel teilweise mit eigentlich zu niedrigstufigen Gegenständen bewältigen, da die Boni der angelegten Ausrüstung für unsere toten Diener unverzichtbar waren und partout nichts Besseres fiel. Immerhin können wir die ollen Klamotten mit Unmengen an Handwerkszutaten nach Belieben aufwerten. Trotzdem dürfen die Entwickler hier gern noch etwas Feintuning betreiben, damit die Gegner sinnvollere Ausrüstung fallen lassen.

Eine runde Sache

Genau wie das Hauptspiel richtet sich auch Ashes of Malmouth eher an Solo-Abenteurer. Der Online-Multiplayer-Modus ist zwar vorhanden, aber nach wie vor nicht auf dem Niveau wie der der Konkurrenten Diablo 3 oder Path of Exile.

Bei Tag oder Nacht, in den Slums von Malmouth oder außerhalb der Stadt: Die Atmosphäre des Spiels ist hervorragend. Bei Tag oder Nacht, in den Slums von Malmouth oder außerhalb der Stadt: Die Atmosphäre des Spiels ist hervorragend.

Davon abgesehen ist Ashes of Malmouth aber jeden Cent wert. Die Performance passt (wir haben in geschmeidiger 4K-Auflösung gespielt), es gab in 20 Stunden Addon-Spielzeit nur einen Crash, und die handgebauten, grafisch ansprechende Umgebung ist über jeden Zweifel erhaben. Es gibt aktuell kein zweites Spiel in diesem Genre, das mit derartig viel Liebe zum Detail glänzt und so stimmige Karten zaubert.

Haben wir eigentlich schon erwähnt, dass die drehbare Kamera ein absoluter Segen ist? So können wir immer mit Blickrichtung nach vorn (bzw. oben) spielen und haben (zumindest vor einem Kampf) immer die perfekte Übersicht. Ashes of Malmouth ist - nicht nur deshalb - eine runde, gelungene, klassische Expansion. Hack & Slay-Fans können damit absolut nichts falsch machen.

Grim Dawn: Ashes of Malmouth - Addon-Trailer zeigt neue Gebiete, Klassen, Bosse Video starten 2:11 Grim Dawn: Ashes of Malmouth - Addon-Trailer zeigt neue Gebiete, Klassen, Bosse

2 von 4

nächste Seite


zu den Kommentaren (75)

Kommentare(75)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.