Seite 2: Guild Wars 2: Heart of Thorns im Test - Dschungelcamp à la Guild Wars

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Der Lohn der Mühen

Allerdings setzen die Events fast immer eine größere Gruppe voraus. Wenn die Instanz unserer Map mal leer ist oder nur wenige Spieler Lust auf das Event haben, schaffen wir das Ziel meist nicht. Andererseits sind die Ereignisse in einer großen Gruppe auch oft keine große Herausforderung, denn wie schon im Grundspiel reicht esim Regelfall, sich einfach dem Spielerpulk anzuschließen und gemeinsam auf alles draufzuhauen, was sich bewegt. So verkommen die eigentlich spannenden und dynamischen Events irgendwann zur Grind-Tretmühle. Und selbst die etwas aufwändigeren, weil mit Planung verbundenen Einsätze wie die Eroberung der Stadt Tarir (zweite Map) oder die große Mordremoth-Verkloppe mit zum Schluss fast 200.000 Erfahrungsspunkten (vierte Map) werden irgendwann zur Routine. Zum Glück müssen wir uns der Plackerei nur einmal stellen, denn die Beherrschungen gelten Account-übergreifend für alle unsere Helden.

Einer der begehrten Beherrschungs-Punkte, die wir an entlegenen Orten finden. Einer der begehrten Beherrschungs-Punkte, die wir an entlegenen Orten finden.

Jedoch brauchen wir alle Beherrschungen, denn nur wenn wir alle Skills aus dem Dschungel meistern, können wir die nötigen Items kaufen, um uns am Ende eine der neuen legendären Waffen zu schmieden. Solch eine Waffe hat die Werte von dem bereits bekannten Zeug der Stufe »Aufgestiegen« und besticht vor allem durch ein besonders prächtiges Erscheinungsbild. Und wer sich neben den zahlreichen Beherrschungen auch noch die benötigten Unmengen an seltenen Materialien organisiert, der hat die neue Waffe auch wahrlich verdient und kann damit vor seinen Mitspielern prahlen.

Ich komme wieder!

Mit Heart of Thorns kommt auch eine neue Charakterklasse namens »Wiedergänger« (auf Englisch »Revenant«) ins Spiel. Der Wiedergänger ist ein mächtiger Kämpfer, der schwere Rüstungen trägt und die Fähigkeit hat, mit den Geistern aus dem Totenreich zu kommunizieren. Diese Seelen großer Helden ruft er in seinen Körper und kann so deren Fähigkeiten nutzen.

Revenant-Geister - Ventari Der Schutzpatron der Sylvari ist ein edler und gutherziger Geselle, der uns Skills verleiht, mit denen wir uns und unsere Gruppe unterstützen und heilen.

Shiro Tagachi Der Endgegner von Guild Wars: Factions ist die erste Wahl für Schadensausteiler-Wiedergänger. Fast alle seine Skills verursachen direkte DPS.

Mallyx der Unnachgiebige Eine weitere DPS-Spezialisierung, die aber stark auf Zustände aufbaut. Je mehr wir davon auf uns haben, desto gemeinere Schadens-Effekte können wir nutzen.

König Jalis Eine Art Tank- und Support-Form, die unsere Verteidigung stark erhöht, Verbündeten hilft und Gegner unter Kontrolle bringt.

Glint Glint schenkt uns die Macht der Aspekte. Diese können wir beschwören und nutzen, was uns und der Gruppe beispielsweise Regeneration oder einen Schadens-Buff beschert. Wenn wir einen Aspekt wieder verzehren, werden besondere Effekte, wie große Gruppenheilung oder direkter Schaden, freigesetzt.

Je nachdem, welche Seele wir dem Revenant zugewiesen haben, wird er zum Schadensausteiler oder Unterstützer und auch die Art und Weise, wie er seine Rolle ausführt, ändert sich mit dem jeweiligen Geist. Neue Wiedergänger starten auf Level 1, doch wer fleißig Folianten des Wissens gehortet hat, kann seinen Revenant schnell auf das Maximallevel hochziehen und nach Maguuma reisen.

Rytlock ist der Archetyp des Wiedergängers. Rytlock ist der Archetyp des Wiedergängers.

Doch beim Wiedergänger ist noch lange nicht Schluss. Auch die alten Helden aus Guild Wars 2 bekommen mit dem Addon jeweils eine neue Spezialisierung samt neuem Waffenskill. So kann der Nekromant jetzt auch ein Großschwert einsetzen und der Waldläufer wird mit einem Stab zum heilenden Druiden. Die neuen Spezialisierungen sind an sich eine gute Idee, doch noch lange nicht ausbalanciert. Gerade der Nekromant und der Dieb sind derzeit im Vergleich zu anderen Klassen schwach unterwegs.

Raids und Gildenhallen

Daher sind diese Heldentypen derzeit auch ungern in der nagelneuen Raid-Instanz namens »Geistertal« gesehen. Richtig gelesen, Guild Wars 2 hat jetzt endlich auch einen so genannten Schlachtzug, in dem wir mit neun weiteren Helden besonders garstige Gegner und mächtige Bosse umlegen. Dabei ist der Schwierigkeitsgrad des Raids einen guten Zacken höher als in den übrigen Dungeons, er richtet sich folglich an eingespielte Teams. Beispielsweise müssen wir bei einem Boss rechtzeitig Kraftfelder umhauen, um per Gleiter aus einem tödlichen Flächeneffekt heraus zu kommen. Banditen-Endgegnerin Sabetha wiederum aktiviert nach und nach Kanonen, die wir rechtzeitig mit Bomben ausschalten sollten, wenn wir nicht in Grund und Boden gebombt werden wollen.

Der Raid-Endboss Sabetha heizt uns mit ihrem Flammenwerfer ein. Gleichzeitig müssen andere Teammitglieder Bomben auf Kanonen werfen. Der Raid-Endboss Sabetha heizt uns mit ihrem Flammenwerfer ein. Gleichzeitig müssen andere Teammitglieder Bomben auf Kanonen werfen.

Derzeit ist nur einer von drei Pfaden der Raid-Instanz verfügbar. Die Entwickler planen aber bald neue Inhalte und Erweiterungen für den Schlachtzug. Für eingespielte Gilden-Teams ist der Schlachtzug eine willkommene und fordernde Abwechslung sowie eine sinnvolle Neuerung für das Spiel an sich.

Unsere prächtige Gildenhalle, die wir weiter ausbauen können. Außerdem holen wir uns hier Buffs. Unsere prächtige Gildenhalle, die wir weiter ausbauen können. Außerdem holen wir uns hier Buffs.

Stichwort Gilden: Endlich gibt es wieder Gildenhallen in Guild Wars! In Heart of Thorns können wir wieder eine gemeinsame Heimat für unsere Mitspieler bauen und sogar mit allerlei Deko verschönern. Die Gildenhalle - die fast eine kleine Stadt ist - müssen wir uns aber erst in einem Kampf-Event verdienen. Danach lässt sich die riesige Hütte ausbauen, etwa mit einer Taverne. Doch die Halle ist nicht nur reine Dekoration, vielmehr gewährt die Bude allen Gildenmitgliedern ordentliche Boni, beispielsweise nützliche Buffs.

Pseudo-Gildenkrieg im PvP

Wer erinnert sich noch an die PvP-Gildenkriege aus dem ersten Guild Wars? Darin mussten wir mit unserem Team die Festung der feindlichen Gilde erobern und deren Gildenfürsten umlegen. Dieser Spielmodus kehrt jetzt zurück, allerdings ohne Gilde, sondern im regulären Arena-PvP. Der neue Spielmodus nennt sich »Festung« und hat noch ein paar Neuerungen parat, beispielsweise können wir Bomben organisieren und dann Saboteure zum gegnerischen Tor schicken, die das Ding dann wegbomben. Und auch, wenn Gildenkämpfe nach wie vor in Guild Wars 2 fehlen, ist der neue Festungs-Modus eine gelungene Neuerung fürs PvP.

Doch auch im WvW hat sich etwa getan. Die Maps wurden gründlich umgestaltet und die ehemals drei Grenzlande sind jetzt einer komplett neuen Wüsten-Region gewichen. Darin können wir drei Festungen erobern und so unserem Team strategische Boni bieten. Weiterhin können Gilden jetzt Festungen besser verteidigen, indem sie spezielle Taktik-Fähigkeiten - wie beispielsweise ein Drachenbanner, das Feuerstürme loslässt und uns einen Stärke-Buff verleiht - nutzen.

Im neuen PvP-Modus Festung verteidigen wir das eigene Bollwerk, während sich der Rest unseres Teams die feindliche Burg vornimmt. Im neuen PvP-Modus Festung verteidigen wir das eigene Bollwerk, während sich der Rest unseres Teams die feindliche Burg vornimmt.

Heart of Thorns bringt also eine ganze Menge neue Inhalte ins Spiel, doch irgendwie bleibt ein etwas schales Gefühl zurück. Sicher, die neuen Beherrschungen als Ersatz für einen erhöhten Level-Cap sind originell, aber das endlose Gegrinde, um an sie zu kommen, ist eher lästig als spaßig. Und die neuen, spezialisierten Klassen sind noch lange nicht optimal ausbalanciert. Gerade in Hinblick auf den Raid und das PvP sollte Arenanet hier bald nachbessern.

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