Die SSD 320 ist Intels jüngste SSD-Serie und setzt auf die günstiger zu fertigenden 25-nm-Chips. In den meisten SSDs stecken dagegen noch ältere 34-nm-Chips, die in Bezug auf die Leistung nicht schlechter, aber teurer in der Herstellung sind und dadurch den Gesamtpreis erhöhen. Da die SSD 320 noch verhältnismäßig neu ist, konnte uns Intel nur das 300-GByte-Modell für 440 Euro zum Test liefern. Kleinere Varianten mit 40 GByte (80 Euro), 80 GByte (140 Euro), 120 GByte (190 Euro) und 160 GByte (250 Euro) sowie ein größeres Modell mit 600 GByte (920 Euro) gibt es aber ebenfalls im Handel. Hinweis: In den Benchmarks finden Sie neben der Intel SSD 320 auch aktuelle SSD-Modelle anderer Hersteller, deren Tests wir in Kürze veröffentlichen werden.
Update - April 2013: Da seit der Veröffentlichung des vorliegenden Tests einige Zeit vergangen ist - in der sich die SSD-Technik deutlich weiter entwickelt hat - haben wir die Wertung dieser (immer noch erhältlichen) SSD angepasst, um ihre Leistung im heutigen Konkurrenzumfeld realistisch einzuordnen.
Wie wir testen
Alle SSDs testen wir an der SATA3-Schnittstelle des Asus P8P67 Evo R3.0 (Intel P67, Sockel 1155), das mit einem Intel Core i7 2600Ksowie 4,0 GByte DDR3-RAM ausgestattet ist. Die Messungen führen wir mit dem AS SSD Benchmark des deutschen Programmierers Alexej Schepeljanski durch. Die Leistung beim Lesen und Schreiben großer zusammenhängender Dateien wie etwa Videos gibt die »Sequenzielle Performance« an. Unter »Random Performance« finden Sie die Leistung beim Lesen und Schreiben kleiner, zufällig verteilter Dateien, die für das Booten des Betriebssystems sowie beim alltäglichen Arbeiten mit Windows wichtig ist. Dazu kommen die durchschnittlichen Zugriffszeiten der SSD, die vor allem bei vielen parallelen Dateizugriffen die Reaktionsfreudigkeit des Systems beeinflussen.
Neben diesen synthetischen Messungen soll aber auch die Praxis nicht zu kurz kommen. Deshalb stoppen wir die Zeit, die vom Drücken des Power-Knopfes über die Bios-Initialisierung bis zum vollendeten Start von Windows 7 inklusive Steam-Client, Viren-Scanner und einigen Sidebar-Gadgets vergeht. Das ist praxisnäher als nur die reine Windows-Ladezeit von der (SSD-)Festplatte anzugeben. Außerdem messen wir die Ladezeiten eines Crysis-Levels sowie einer großen Stadt in Anno 1404. Zum Vergleich haben wir mit der Seagate Barracuda XT auch eine schnelle herkömmliche Festplatte mit 2,0 TByte, 7.200 U/Min und SATA3-Schnittstelle durch die Benchmarks gescheucht. Bei den Zugriffszeiten haben wir die Barracuda XT allerdings außen vorgelassen, da sie mit 16,46 Millisekunden beim Lesen und 2,46 ms beim Schreiben um Größenordnungen länger braucht als die SSDs (unter 1,0 ms) und so das Balkendiagramm sprengen würde.
Benchmarks
Intel setzt bei der SSD 320 nach wie vor auf SATA2 und limitiert dadurch die maximalen Transferraten. Das zeigt sich bei der Leistung: Mit 264,3 MByte/s beim sequenziellen Lesen reizt die SSD 320 die SATA2-Bandbreite voll aus; auch die kleineren SSD 320-Modelle erreichen laut Intel diese Leistung, obwohl sie weniger Speicherkanäle gleichzeitig nutzen. Beim Lesen von kleinen Dateien (Random Performance) liegt die Intel SSD 320 300 GByte noch knapp in der Spitzengruppe und erzielt damit ein gutes Ergebnis, da diese Disziplin am wichtigsten für den Umgang mit Windows und für die gefühlte Geschwindigkeit des gesamten PCs ist.
Insgesamt präsentiert sich die Intel-SSD in allen Benchmarks sehr ausgewogen. Die Leistung ist meist gut bis sehr gut, wenn auch nicht überragend. Nur bei den Zugriffszeiten gehört sie mit jeweils 0,1 ms beim Lesen und Schreiben zur absoluten Spitze. Anders als bei den theoretischen Benchmarks macht sich die ältere SATA2-Schnittstelle bei den Ladezeiten von realen Anwendungen nicht bemerkbar. Weder der Windows-Start noch das Laden eines großen Anno-1404- oder Crysis-Levels zeigen signifikante Vorteile für SATA3-SSDs wie die OCZ Vertex 3 (siehe Benchmarks), deren Test wir in Kürze auf die Website stellen.
Ausstattung
Intel legt der SSD 320 keinen 3,5-Zoll-Rahmen zum Einbau der nur 2,5 Zoll großen SSD (Notebook-Format) in die Festplatten-Steckplätze (3,5 Zoll) von Desktop-PCs bei. Bei einem eventuellen Kauf sollten Ihr PC-Gehäuse also über einen 2,5-Zoll-Schacht verfügen oder Sie müssen etwa 5 Euro für einen entsprechenden Einbaurahmen einplanen. Die Ausstattung der SSD 320 ist dank des beiliegenden Software-Tools trotzdem gut. Mit dem können Sie nicht nur die Windows-Installation von Ihrer alten Festplatte auf die SSD spiegeln, sondern es bietet auch Optionen zur Wartung oder zum sicheren Löschen (»Secure Erase«) der SSD. Ein passendes SATA-Kabel oder weiteres Zubehör liegt nicht bei.
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