Iron Harvest: Operation Eagle - Exklusive Infos zum allein lauffähigen Strategie-Addon

Iron Harvest war eines der größten Strategie-Highlights des Jahres 2020. Jetzt erscheint bald der große DLC Operation Eagle und wir haben exklusiv mit den Entwicklern gesprochen.

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2020 errichtete King Art der Echtzeit-Strategie einen Leuchtturm. Nachdem das Genre ohnehin schon seit Jahren strauchelte und mit dem lieblosen Warcraft 3 Remaster sogar die letzten hoffnungsvollen Fans so langsam zur Aufgabe gezwungen wurden, kam dieses deutsche Studio plötzlich daher und servierte mit Iron Harvest eine RTS-Kampagne, wie man sie lange nicht mehr gesehen hat.

Und das beste daran: Sie hatten damit Erfolg! Denn wenn etwas Erfolg hat, dann macht man damit weiter. So bekommt auch Iron Harvest am 27. Mai 2021 ein neues Addon namens Operation Eagle.

In Trailern, auf Steam oder bei Epic haben die Entwickler bereits ein paar Details zu den Inhalten verraten. Wir konnten allerdings mit Creative Director Jan Theysen persönlich plaudern und haben ihm noch mehr Informationen entlockt.

Hier verraten wir euch, was ihr alles für eure 20 Euro bekommt.

Worum geht's in Operation Eagle?

Iron Harvest sollte, wie Jan Theysen sagt, nie ein knallhartes E-Sport-Multiplayer-Meisterwerk werden, sondern Fans spannender Einzelspieler-Kampagnen abholen. Und das gelang ihnen einerseits mit einer tollen Geschichte - aber auch mit dem außergewöhnlichen Szenario.

Zur Erinnerung: Iron Harvest basiert auf dem Universum des polnischen Künstlers Jakub Rózalski. Es wird 1920+ genannt, denn in dieser alternativen Version Europas marschieren schon während und nach dem ersten Weltkrieg benzinbetriebene Kampfmechs durch die Lande. King Art hat diese künstlerische Vision zu imposantem Leben erweckt.

Gerade weil Einzelspieler zur Zielgruppe gehören, darf eine richtige Story in Operation Eagle auch nicht fehlen. Wir bekommen quasi eine vierte Kampagne spendiert, in der sieben umfangreiche Missionen warten. Nachdem wir im Hauptspiel schon den bleihaltigen Konflikt zwischen Polania (Polen), Rusviet (Russland) und Saxony (Deutschland) miterlebten, steht dieses Mal Usonia im Mittelpunkt. Die 1920+-Version der Vereinigten Staaten, die als erste Fraktion komplett für das PC-Spiel aus der Taufe gehoben wurde.

Iron Harvest Operation Eagle - Screenshots ansehen

Wie bei den anderen Kampagnen beleuchtet Operation Eagle einerseits, was sich auf politisch globaler Ebene abspielt, erzählt andererseits aber auch persönliche Geschichten und zeigt, dass es auf jeder Seite idealistische und egozentrische Menschen gibt.

  • Der globale Konflikt: Auf nationaler Eben geht es in Operation Eagle um die Frage, ob Usonia sich isolieren soll oder die stürmische Zeit nutzt, um das 20. Jahrhundert als Weltmacht zu dominieren. Vor allem das Erschließen wichtiger Ölvorkommen in Alaska und Arabien werden dabei Thema. Doch Alaska gehört in dieser Welt noch zu Rusviet, während Arabien von Saxony besetzt wird. Folglich werden wir uns in erster Linie diese Fraktionen zur Brust nehmen.
  • Der persönliche Konflikt: Wir begleiten drei unterschiedliche Charaktere in der Kampagne. Hauptfigur wird der amerikanische Soldat Mason, der vermutlich eher wenig von Weltmachtsambitionen auf Kosten kleinerer Länder hält. Im Verlauf tut er sich mit der Nichte des arabischen Königs zusammen, die eine Truppe Freiheitskämpfer anführt. Masons hartgesottener Admiral wird wohl auch eine wichtige Rolle spielen und scheint eher der Meinung, man müsse sich als Weltpolizei in eine gute Position bringen.

Die Geschichte greift also wieder durchaus Fragen auf, die auch in der wahren Historie gestellt wurden. Zudem scheint das Ganze teilweise von Lawrence von Arabien inspiriert, was der erste Story-Trailer nochmal unterstreicht:

Iron Harvest: Operation Eagle - Story-Trailer enthüllt neuen Schauplatz + Helden Video starten 2:13 Iron Harvest: Operation Eagle - Story-Trailer enthüllt neuen Schauplatz & Helden

Muss man das Hauptspiel gespielt haben? Operation Eagle erscheint nicht nur als DLC für Iron Harvest sondern zugleich als Standalone-Version auf Steam. Das legt natürlich nahe, dass hier auch Spieler zuschlagen, die Iron Harvest noch gar nicht angezockt haben.

Laut Theysen müsse man die Hauptstory daher nicht kennen, um die abgeschlossene Geschichte von Operation Eagle zu begreifen. Zeitlich spielt sie allerdings trotzdem nach den Ereignissen in Iron Harvest und einige Charaktere wie den deutschen Gunter von Duisburg werdet ihr wiedererkennen.

Was ist neu in Operation Eagle?

Im Interview hat uns Theysen verraten, dass die USA als neue Fraktion keineswegs von Anfang an gesetzt waren. Ein weiterer Kandidat war lange das Togawa Shogunat, also die japanische Fraktion von 1920+. Man wollte aber unbedingt auch in Sachen Gameplay etwas ganz Neues bieten und da eigneten sich fliegende Einheiten - was wiederum nicht sonderlich gut zu dem Shogunat gepasst hätte.

Stattdessen hat man sich eben für Usonia entschieden, die schließlich fliegende Stahlzeppeline erfunden haben. Damit war dann auch direkt der neue Einheitentyp gesetzt, von dem es jedoch nicht nur eine einzige Ausführung gibt. Die Luftschiffe bleiben außerdem nicht die einzige Neuerung.

Alle neuen Luftschiffe

Insgesamt gibt es sechs neue Flugeinheiten, von denen drei allen Fraktionen offen stehen während die Amerikaner noch drei einzigartige Luftschiffe in die Schlacht führen. Eine davon ist allerdings eine Heldeneinheit, die ihr im nächsten Abschnitt findet. Allen Schiffen ist gemein, dass sie im Vergleich eher langsam sind und nicht viel aushalten. Dafür ignorieren sie aber Hindernisse.

  • Skybike: Eine Art Abfangjäger, der durch seine Wendigkeit und günstige Produktion besticht. Wird in erster Linie zur Aufklärung eingesetzt und um größere Luftschiffe auszuschalten.
  • Fliegendes Geschütz: Dieses Luftschiff kann großen Schaden vor allem an Bodeneinheiten und auch gepanzerten Mechs verursachen.
  • Transporter: Dieses Luftschiff bietet Platz für mehrere Infanterie-Einheiten, kann diese durch die Lüfte bewegen und an anderer Stelle wieder absetzen.
  • Carrier (nur Usonia): Der Carrier ersetzt eine der Mech-Einheiten von Usonia und hat kleine Hubschrauberdrohnen an Bord, die mehrere Bomben über einem Gebiet abwerfen und danach zurückfliegen.
  • Albacore (nur Usonia): Eine wahre Allzweckwaffe, die sowohl mit einem Raketenhagel für Schaden an Boden- und Lufteinheiten sorgt, und zudem mit einem Dash schnell große Distanzen zurücklegen kann.

Das Flaggschiff wird von kleineren Skybikes eskortiert. Der mittelgroße Flieger ist das ZR-3 "Revere" (Albacore). Das Flaggschiff wird von kleineren Skybikes eskortiert. Der mittelgroße Flieger ist das ZR-3 "Revere" (Albacore).

Alle neue Helden

Usonia bekommt zudem eigene Heldeneinheit. Wie bei den anderen Fraktionen insgesamt drei Stück, die teilweise recht ungewöhnliche Mechaniken haben.

  • Captain Mason: Der Protagonist kann in einem Exosuit an die Front marschieren, darf diesen Stahlpanzer aber auch freiwillig verlassen. Dann verwandelt sich der Suit in ein stationäres Geschütz, dass Mason aber zu sich rufen kann. So können wir Mason etwa mit einem Transportschiff hinter feindliche Linien tragen und danach ruft er seinen Panzer hinterher.
  • Sita Al-Hadid: Die arabische Widerstandskämpferin greift als Scharfschützin aus der Distanz an und kann besondere Assassinen zu sich rufen. Die Assassinen zerlegen vor allem Infanterie im Nahkampf in Windeseile. Zudem kann die Anführerin einen Falken rufen, um Einheiten der Gegner zu verfolgen.
  • Der Admiral: Dieser Held tritt nur gemeinsam mit seinem gewaltigen Schlachtschiff in Erscheinung. Er befehligt das größte Luftschiff der amerikanischen Flotte und kann verheerenden Flächenschaden mit Flammenwerfern anrichten.

Der Flammenstrahl des Admirals sieht ebenso beeindruckend wie unangenehm schmerzhaft aus. Der Flammenstrahl des Admirals sieht ebenso beeindruckend wie unangenehm schmerzhaft aus.

Besondere Usonia-Einheiten

Neben standardmäßigen Infanterie-Truppen greifen die Amerikaner abgesehen von ihren Luftschiffen auf noch mehr einzigartige Einheiten zurück.

  • Usonia-Artillerie: Die Artillerie der Amerikaner funktioniert ein wenig anders. Sie hat eine recht geringe Reichweite, ist dafür aber recht mobil und kann sich tarnen. Wir können uns also an den Feind anschleichen und dann blitzschnell dreimal hintereinander feuern.
  • Der Knox: Diesen Mech hat Theysen als Schildkröte bezeichnet, nur eben aus Stahl und beladen mit dutzenden Waffen. Raketen, Kanonen, MGs. Dieser Mech hat im Waffenladen einfach alles bestellt. Kann schnell viel Schaden machen, muss dann aber alle Kanonen erstmal wieder nachladen.
  • Die Marilyn: Ein weiterer schwerer Mech, der für Belagerungen gedacht ist und deshalb vor allem an Gebäuden extrem hohen Schaden anrichten kann.
  • Usonia-Exosuit: Die Amerikaner besitzen noch einen besonderen Soldaten in einem Exosuit, wobei es sich um einen »Super-Ingenieur« handelt. Der kann also sehr schnell Objekte bauen und effektiv erobern. Dafür taugt er im direkten Gefecht eher weniger.
  • Beduinen: In der Kampagne treten noch arabische Einheiten auf. Dazu gehören die bereits erwähnten Assassinen, es gibt aber auch noch Kamelreiter. Im Multiplayer gibt es diese Einheiten nicht.

Die Artillerie der Amerikaner hält kaum Schaden aus, kann aber unsichtbar werden und aus drei Rohren gleichzeitig feuern. Die Artillerie der Amerikaner hält kaum Schaden aus, kann aber unsichtbar werden und aus drei Rohren gleichzeitig feuern.

Kostenloses Update

Solltet ihr das Addon links liegen lassen, geht ihr am 27. Mai trotzdem nicht leer aus. Das RTS bekommt mit einem kostenlosen Update neue Inhalte spendiert. Beispielsweise erhalten alle existenten Fraktionen ihre drei neuen Luftschiffe und ein Flugabwehrgeschütz. Damit wird gewährleistet, dass ihr im Multiplayer nicht plötzlich das Nachsehen habt. Außerdem haben die Entwickler die KI überarbeitet.

Was gefällt uns, was bleibt unklar?

Was gefällt uns?

  • Vollwertige Kampagne: Wie es scheint, hat King Art sich bei der Kampagne nicht zurückgehalten. Es wird wieder komplette Cutscenes geben und die Ausgangslange verspricht ein paar sehr spannende Verwicklungen zwischen Charakteren, die an unterschiedliche Dinge glauben.
  • Eine einzigartige Fraktion: Usonia hebt sich bereits mit dem Fokus auf Flugeinheiten vom Rest aber. Zusätzlich führt die Nation Mechs ins Feld, die sich noch stärker spezialisieren und damit ebenfalls zu einem neuen Spielgefühl beintragen könnten.
  • Mehr taktische Vielfalt: Sobald Einheiten anfangen zu fliegen, gelten einst eiserne Gesetze des Krieges nicht länger. Operation Eagle wird verändern, wie sich Gefechte in Iron Harvest abspielen. Nicht nur in der Kampagne, sondern auch im Multiplayer.
  • Coole Helden: Zumindest in den ersten Gameplay-Szenen und auf dem Papier klingen die Helden sehr spannend. Sei es Mason, der sich in zwei Einheiten aufteilen kann, Sita mit ihren Assassinen oder gar das Schlachtschiff, dass allein durch seine Bildpräsenz mächtig Eindruck schindet

Was bleibt unklar?

  • Spannende Missionen? Die meisten Missionen im Hauptspiel haben sehr viel Spaß gemacht. Es gab aber auch ein paar nervigere Stellen. Es muss sich erst zeigen, ob Operation Eagle das Niveau nicht nur halten sondern auch neue Impulse setzen kann.
  • Passt das Balancing? Gerade da die neuen Helden, die Luftschiffe und die neuen Einheiten für Usonia so viel Abwechslung bieten, kann darunter die Balance leiden. Das wäre dann aber eher ein Problem des Multiplayers. Wobei Jan Theysen auch anmerkte, dass sie eben nicht den Anspruch haben, alles vollkommen perfekt auszubalancieren, da der Multiplayer eine kleinere Rolle spielt.

In Summe verspricht Operation Eagle also ein recht großes Paket. Hat mit 20 Euro für einen DLC aber eben auch ein durchaus beachtlichen Preis. Wie es danach mit Iron Harvest weitergeht, steht noch in den Sternen. Laut Theysen hat sich das Projekt für das Studio auf jeden Fall gelohnt. Man wolle aber auch bald neue Projekte angehen.

Einen zweiten DLC wird es wohl nicht geben. Es sei denn, Operation Eagle würde sich wirklich ausgesprochen gut verkaufen. Das hängt letztlich dann aber auch davon ab, wie sich der DLC tatsächlich spielt.

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