Zufälliger Irrsinn
Während neue Champions langsamer eintreffen, experimentiert Riot bei den Spielmodi mehr als je zuvor mit frischen Ideen. Alle paar Monate lassen sie einen neuen Spielmodus auf die Server los, meist aber nur für wenige Tage oder Wochen. Dementsprechend sind die selten für ernste Spiele gedacht, sondern als kurzweilige und abgedrehte Abwechslung. Das klappt manchmal richtig fantastisch, zum Beispiel bei »Ultra Rapid Fire«.
Hier mutierte jeder Champion zur irrwitzigen Killermaschine, weil sich alle Fähigkeiten fünfmal so schnell aufluden und kein Mana verschlangen - da verging keine Sekunde, in der nicht haufenweise Bomben, Speere und Zauber übers Schlachtfeld jagten. Der Hexakill-Modus war da im Vergleich ziemlich müde, er ließ uns in Sechserteams statt der üblichen fünf ins Gefecht ziehen. Damit fühlte sich das Spiel aber kaum anders an, meist teilten sich einfach zwei Champions die Toplane. Fest eingebaut wurde bislang keiner dieser Modi, Riot hat das aber auch nicht ausgeschlossen, falls sich einer als beliebt genug erweisen sollte.
Eindeutig beliebt genug ist »All Random, All Mid«, kurz ARAM. Diesen Modus hat sich ursprünglich die Community ausgedacht und erst nach eigenen Regeln auf der Kluft der Beschwörer, dann der Tutorial-Map gespielt. Jetzt gibt es mit der heulenden Schlucht erstmals eine von Grund auf dafür erstellte Karte samt eigenem Matchmaking. Hier stehen sich zwei Fünferteams auf nur einer Lane gegenüber und es geht ohne Dschungel oder sonstiges Beiwerk sofort mit Teamschlachten zur Sache.
Um das Ganze noch chaotischer zu machen, kriegt jeder Spieler seinen Champion zufällig zugewiesen. Insgesamt sind die kurzweiligen Schlachten also das genaue Gegenteil zur bedächtigeren Kluft der Beschwörer, was auch ihren Reiz ausmacht. Nur makellose Balance sollte man nicht erwarten: Weil wir uns zum Beispiel nicht in die Basis teleportieren können um unsere Gesundheit aufzufüllen, ist es ein enormer Vorteil wenn der Zufallsgenerator uns eine Heilerin wie Sona zuschiebt.
Dschungel-Wohlfahrt
Dafür hat sich die Balance auf der Kluft der Beschwörer weiter verbessert. Dschungel-Champions und Supporter tun sich traditionell schwer, beim Goldverdienen mitzuhalten, deswegen kriegen sie Schützenhilfe durch verbesserte Items. Die Seelensteine werfen nun nicht nur Extra-Gold für erledigte Dschungelmonster ab, sie geben uns auch Mana und Leben für allen Schaden zurück, den wir an den neutralen Bestien anrichten. Das eröffnet jede Menge neuer Möglichkeiten, denn Champions wie Pantheon geht dadurch auf Monsterjagd nicht mehr so schnell der Saft aus. Was ihn aber fast schon wieder zu stark macht, weil er jetzt seine tödlichen Ganks (Sprung über die Karte, Sprung zum Feind mit garantierter Lähmung) ganz ohne Schwächen ausspielen kann.
Supporter freuen sich über drei neue Item-Reihen, die auch ihnen etwas mehr Gold in die Tasche schieben. Mit dem Reliktschild dürfen wir regelmäßig ein paar Vasallen erledigen und das Gold sowohl uns als auch unserem Lanepartner zuschreiben, der Dolch des Zauberdiebs dagegen belohnt uns für Angriffe auf feindliche Champions. Außerdem können nun alle Champions zumindest ein wenig beim Warding mithelfen, auf das Supporter traditionell einen Großteil ihres Geldes verwenden.
Dafür kann sich jeder Spieler ein kostenloses Schmuckstück im Shop schnappen, das einen eigenen siebten Item-Platz einnimmt. Es gibt drei verschiedene, sie platzieren entweder einen temporären Ward, decken Wards und Fallen auf oder spähen ein entferntes Gebiet für ein paar Sekunden aus. Vollwertige Wards ersetzt ein Schmuckstück pro Held natürlich nicht, aber insgesamt gibt es damit auf der Kluft der Beschwörer noch mehr Möglichkeiten denn je, durch cleveren Einsatz den Gegner auszuspielen.
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