League of Legends - Wegen Beleidigung gefeuerter Entwickler war betrunken, gelobt Besserung

Aaron "Riot Sanjuro" Rutledge hat dem Streamer Tyler1 den Tod durch Hodenkrebs gewünscht und wurde dafür gefeuert. Jetzt erklärte er, wie es dazu kam.

Betrunken chatten ist nicht immer die beste Idee, wie auch ein Entwickler von League of Legends feststellen musste. Betrunken chatten ist nicht immer die beste Idee, wie auch ein Entwickler von League of Legends feststellen musste.

"Der wird an einer Kokain-Überdosis oder an Hodenkrebs von all den Steroiden sterben und dann ist alles super." Wie können einem Entwickler solche Worte über einen Streamer herausrutschen? Ex-League-of-Legends-Macher Aaron "Riot Sanjuro" Rutledge gab gegenüber Rolling Stone eine so einfache wie naheliegende Antwort: Alkohol.

Als er im offiziellen Discord-Chat über den berüchtigten Troll-Streamer Tyler1 herzog, habe er schon ein paar Whiskeys zu viel intus gehabt und obendrein ein paar miserable Partien League of Legends mit seinen Freunden hinter sich. Rutledges Entgleisungen sorgten in der Reddit-Community für Empörung und führten schließlich zu seiner Entlassung.

Von Riot in die Reha

Rutledge respektiert die Entscheidung seiner ehemaligen Arbeitgeber: "Ich hätte es wohl genauso gemacht. Riot pflegt sehr ausgeprägte Werte, wie man über Spieler denkt und mit ihnen spricht, die ich in dieser Nacht wie ein Idiot aus dem Fenster geworfen habe."

Rutledge hatte vier Jahre lang bei Riot gearbeitet und war vor allem für den Spiele-Client zuständig. Unter anderem wirkte er federführend an der neuen Champion-Auswahl und dem Beutesystem mit. Jetzt will er sich eine Auszeit in einer Reha-Klink nehmen: "Befeuert vom Alkohol habe ich mich, wie ich seitdem erkannt habe, enorm arrogant und daneben benommen. Die positive Seite dieser Erkenntnis ist, dass ich nun Hilfe für meine Trinkprobleme suchen will." Riot-Gründer Marc Merrill wünschte ihm dabei alles Gute:

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Zorn der Community

Wo die Trennung von Riot also augenscheinlich friedlich vonstatten ging, schlug Rutledge aus der Community eine regelrechte Welle des Hasses entgegen. "Das Doxing, die Bedrohungen und die Beleidigungen rissen mehrere Tage lang nicht ab. Ziemlich furchterregender Kram - aber nichts, was ich nicht verdient gehabt hätte."

Zuletzt erklärte auch Overwatch-Entwickler Jeff Kaplan, dass Entwickler manchmal regelrecht Angst davor haben, mit ihren Spielern zu sprechen. Rutledge hatte zunächst sogar noch Öl ins Feuer gegossen und betrunken versucht, sich zu verteidigen. "Als ich am nächsten Tag aufwachte, konnte ich mich kaum noch daran erinnern, was ich gesagt hatte, und dann verfasste ich meine Entschuldigung."

#FreeTyler1?

Einzig Tyler1 selbst nahm Rutledge seine Bemerkungen nicht übel. Er hat nach eigenen Angaben inzwischen dem Trolling abgeschworen und wünscht sich die Aufhebung seines Banns. Ursprünglich machte er sich einen Namen damit, zur Unterhaltung seiner Zuschauer anderen Spielern den Spaß zu verderben. Über 20 seiner Accounts hat Riot Games bereits gebannt. Inzwischen sei er aber ein anderer Mensch.

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Tatsächlich haben die Entwickler inzwischen angekündigt, ihm eine zweite Chance geben zu wollen: Wenn seine Accounts zum Januar 2018 in Ordnung sind, soll der Bann gegen ihn aufgehoben werden. Trotz des Banns hörte Tyler nie auf, League of Legends zu spielen, aber er musste sich dafür immer neue Konten anlegen und durfte nie als Tyler1 streamen.

Denn jeder Account, der nachweislich ihm gehörte, wurde sofort ebenfalls gebannt. Solche sogenannten ID-Bans, die sich nicht nur auf einen speziellen Nutzernamen, sondern die Person dahinter beziehen, teilen die Entwickler nur sehr selten aus. Kann Tyler aber nun nachweisen, dass er sich auf seinen aktuellen Alternativ-Konten ehrbar verhalten hat, will Riot ihn wieder spielen lassen.

Nur seinen ursprünglichen Account kriegt er nicht mehr zurück. Auf Reddit stellte Riot klar: "Wenn ein Account permanent gebannt wurde, bleibt er (fast immer, außer in seltenen Fällen) gebannt.

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