»Wir haben unsere Lektion gelernt«: Marvel tritt bei neuen Filmen und Serien offiziell auf die Bremse

Disney-CEO Bob Iger und MCU-Mastermind Kevin Feige bestätigen, dass das zuletzt strauchelnde Franchise nicht mehr so weitermachen kann wie bisher.

Bald kehrt Hugh Jackman gemeinsam mit »Marvel Jesus« auf die Kinoleinwand zurück - das war es dann aber auch mit MCU-Filmen 2024. Bildquelle: Disney Marvel Studios Bald kehrt Hugh Jackman gemeinsam mit »Marvel Jesus« auf die Kinoleinwand zurück - das war es dann aber auch mit MCU-Filmen 2024. Bildquelle: Disney / Marvel Studios

Was vor einigen Jahren noch undenkbar schien, lässt sich inzwischen nicht mehr leugnen: Das Marvel Cinematic Universe steckt in der Krise.

Das mit weitem Abstand erfolgreichste Film-Franchise aller Zeiten (via Box Office Mojo) ging zuletzt gleich mehrfach an den Kinokassen baden und vergraulte Fans mit zu vielen neuen Filmen und Serien, die noch dazu qualitativ enttäuschten. Damit soll jetzt aber Schluss sein.

Denn sowohl Disney-CEO Bob Iger als auch die Marvel-Chefs Louis D'Esposito und Kevin Feige haben nun offiziell bestätigt, dass das MCU auf die Bremse treten wird und damit zu alter Stärke zurückfinden soll.

Weiterhin großes Vertrauen in das MCU

Den Anfang machte Bob Iger. Bei einem Gespräch mit Investoren hat der CEO laut Variety angekündigt, dass nur noch zwei bis drei Marvel-Kinofilme und -Serien pro Jahr erscheinen werden.

Iger blickt daher optimistisch in die Zukunft:

[Marvel hat] eine Reihe von guten Filmen in 2025 und dann steuern wir auf weitere Avengers-Teile zu, auf die wir sehr gespannt sind. Insgesamt fühle ich mich großartig mit dem Terminkalender. […] Das Team ist eines, in das ich großes Vertrauen habe, und die IP, die wir weiterentwickeln, einschließlich aller Fortsetzungen, die wir machen, ist unübertroffen.

Einen Ausreißer nach oben gibt es sogar schon 2024. Denn derzeit sorgt die Animationsserie X-Men '97 auf Disney Plus für allerlei Lob. Auf Rotten Tomatoes ist es mit 98 Prozent positiven Bewertungen sogar der Spitzenreiter aller Marvel-Serien.

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Marvel-Chef: »Es war eine harte Zeit«

Ähnlich optimistisch wie Bob Iger äußern sich auch Louis D'Esposito, Präsident der Marvel Studios, und das MCU-Mastermind Kevin Feige gegenüber dem Filmmagazin Empire.

Es war eine harte Zeit, gibt D'Esposito unumwunden zu, als er auf die großen Flops Ant-Man and the Wasp Quantumania und The Marvels angesprochen wird. Er betrachtet diese Denkzettel der Fans aber offenbar auch als Chance, es besser in Zukunft noch besser zu machen:

Wenn wir einfach [an der Spitze] geblieben wären, wäre das das Schlimmste gewesen, was uns hätte passieren können. Wir haben einen kleinen Rückschlag erlitten, aber wir kommen stark zurück.

Der Marvel-Präsident bestätigt die ausgerufenen Pläne von Bob Iger und beteuert, dass man aus der jüngeren Vergangenheit die richtigen Schlüsse gezogen habe:

Wenn man zu viel macht, verwässert man sich vielleicht ein bisschen. Das werden wir nicht mehr tun. Wir haben unsere Lektion gelernt. Wir machen vielleicht zwei bis drei Filme pro Jahr und ein oder zwei Shows, anstatt vier Filme und vier Shows.

Kevin Feige äußert sich ebenfalls selbstkritisch, zeigt aber auch Kampfgeist. Denn er nimmt die Herausforderung gerne an, Marvel wieder auf die Erfolgsspur zu bringen:

Ich fühle mich viel wohler in der Rolle des Underdogs. Ich bevorzuge es, zu überraschen und die Erwartungen [der Fans] zu übertreffen. Das letzte Jahr war nicht ideal und hat uns dafür gut gerüstet.

Man muss schon unter einem Stein leben, um nicht zu wissen, dass die letzten Marvel-Filme die Welt nicht so begeistern konnten, wie es so viele andere zuvor taten.

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Welcher Film muss 2025 dran glauben?

Spannend an der offiziell ausgerufenen Kurskorrektur: Für das Jahr 2025 sind bereits vier neue Kinofilme geplant! Neben Captain America: Brave New World und Fantastic Four stehen auch noch Thunderbolts und Blade auf dem bisherigen Plan.

Einer der Filme muss also weichen, wenn Marvel nicht sofort gegen die neue Philosophie verstoßen möchte. Und Fans auf Reddit sind schon schon sicher, welcher Streifen das sein wird: Blade gilt als trauriger Favorit auf eine erneute Verschiebung.

Der Vampirfilm mit Mahershala Ali (Green Book) in der Hauptrolle wurde bereits 2019 angekündigt und seitdem immer wieder verschoben. Nach nunmehr fünf Jahren hat das Projekt bereits fünf Drehbücher verbraten und der ursprüngliche Regisseur ist ebenfalls abgesprungen.

Mittlerweile ist der Autor des Marvel-Juwels Logan für das Skript verantwortlich und Mahershala Ali ist (noch) nicht abgesprungen. Sollte Blade aber tatsächlich das erste Opfer der entschleunigten Marvel-Pipeline sein, bleibt abzuwarten, wie der inzwischen 50-Jährige auf die Nachricht reagiert.

Mehr zur Zukunft von Marvel in Film und TV könnt ihr unter den Links oben nachlesen.

Wie optimistisch seid ihr, was die Zukunft des MCU anbelangt? Freut ihr euch schon auf das bevorstehende Eintreffen von Marvel-Jesus und dessen Freund mit den Adamantium-Klingen im Juli? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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