Fazit: Mirror's Edge Catalyst im Test - Eine ganze Stadt als Akrobatik-Spielplatz

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Fazit der Redaktion

Tobias Veltin
@FrischerVeltin

Mirror’s Edge Catalyst hat mir beim Test eine Menge Spaß gemacht. Ich stehe einfach auf dieses tolle flüssige Parkour-Gefühl und ich liebe es, über die Dächer von Glass zu laufen, ohne mir Sorgen um meine echten Knochen machen zu müssen. Dafür brauch ich keine Missionen oder ähnliches. Mirror’s Edge punktet nach der langen Wartezeit zum Vorgänger allein mit seiner reinen Mechanik, die bei mir schon fast meditative Kraft entfaltet und unverändert präzise und elegant funktioniert. Und die Story hat mir deutlich besser gefallen als noch im ersten Teil. Für einen Oscar reicht’s freilich nicht, aber sie liefert dem Spiel einen sinnvollen roten Faden.

Nichtsdestotrotz hat sich die Spielewelt weitergedreht und bei nahezu allem, was Dice neu hinzugefügt hat, muss man ernsthaft fragen, ob das wirklich nötig gewesen wäre. Das fängt bei der kaum genutzten Open-World an, setzt sich beim generischen Sammelkram wie den Grid-Leaks fort und mündet bei den meiner Meinung nach völlig aufgesetzt wirkenden Talentbäumen. Es scheint fast so, als hätte Dice eine 08/15-Open-World-Spielecheckliste abgearbeitet, dabei hätte dieses Marke doch Potenzial für so viel mehr! Und doch kann ich dem Spiel so viel verzeihen, wenn ich durch die Gegend turne, eine Bestzeit schlage, Gegner links liegen lasse (ganz wichtig) und dabei den tollen Sterillook auf mich wirken lasse. Mirror’s Edge Catalyst ist sicherlich nicht das beste Spiel des Jahres – aber immerhin eins, das in seinem Kern noch genauso gut funktioniert wie vor acht Jahren. Und genau deshalb empfehle ich Catalyst vor allem Nichtkennern des Vorgängers: Das Spielgefühl muss man meiner Meinung nach nämlich unbedingt mal erlebt haben.

Heiko Klinge
@HeikosKlinge

Als Fan des Vorgängers habe ich mich sehr auf Mirror’s Edge Catalyst gefreut und habe unter dem Strich auch das bekommen, was zu erwarten war. Vor allem natürlich eine größere Spielwelt, aber auch mehr Abwechslung und eine bessere Story. Die Open World empfinde ich dabei als den größten Gewinn, denn sie vermittelt mir tatsächlich genau das Gefühl von Freiheit, das mir im ersten Mirror’s Edge noch gefehlt hat. Einige Nebenaufgaben wie die Community-Rennstrecken und die Grid Runs machen dazu richtig Laune, und anders als in Assassin’s Creed kann mir das Sammel-Füllmaterial komplett egal sein.

Bei allem Lob ist Mirror’s Edge Catalyst allerdings auch nicht der Nachfolger geworden, den ich mir insgeheim erhofft hatte. Denn statt das grandiose Parkour-Gefühl noch weiter zu perfektionieren, hat Dice in erster Linie Dinge ergänzt, die es nicht unbedingt gebraucht hätte. Die Sammeleien können mir wie gesagt egal sein, die überarbeiteten Nahkämpfe ebenfalls, das Talentsystem wirkt eher draufgepfropft als sinnvoll integriert. Und so sehr ich die offene Welt genieße, so wenig nutzt sie Dice in den Hauptmissionen – häufig gibt’s dort nämlich nur eine sinnvolle und dazu noch sehr offensichtliche Route.

Diese Kritik auf hohem Niveau ändert jedoch nichts daran, dass ich von der ersten bis zur letzten Minuten viel Freude mit Faith hatte. Mirror’s Edge war vor acht Jahren schon ein besonderes Erlebnis und das ist es auch heute.

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