Selbst in Momenten des Zweifelns und Strauchelns gilt es, Ruhe und Zuversicht zu demonstrieren. Das ist das Credo vieler japanischer Konzerne. Trotz der katastrophalen Havarie des Atomkraftwerks in Fukushima im Jahr 2011 war das Betreiberunternehmen Tepco zwanghaft bemüht, keine Hektik, Unsicherheit oder Panik aufkommen zu lassen. Selbst als die Kraftwerkseigner nicht mehr wussten, wie sie mit dem Unfall umgehen sollten, und Klagen und Kosten in Milliardenhöhe erwarteten.
Auch wenn der Vergleich hinken mag: Ebenso stur zeigte Nintendo in den Jahren zwischen der glücklosen Wii U und der phänomenal erfolgreichen Switch stets Optimismus und Zuversicht. Denn die Wii U tat sich schwer, große Entwickler und Hersteller scheuten vor der Konsole zurück, der Aktienwert von Nintendo schrumpfte teilweise um bis zu 80 Prozent.
Und ob das NX-Projekt - die heutige Switch - das Unternehmen retten könnte, war da noch nicht zu sagen. Es war eine Zeit, die sowohl für Nintendo als auch die Fans von Ungewissheit und Risiko geprägt war. Jedoch war das auch eine Phase, wie sie Nintendo schon mehrfach durchlebt und überlebt hat - und das nicht nur als Videospielentwickler.
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Stille Anfänge
Bereits 1889 war Nintendo in Kyoto, Japan gegründet worden. Und zwar, wie mittlerweile vielen Spielern bekannt, als Manufaktur und Vertrieb für die fein mit Blumenmotiven verzierten Hanafuda-Spielkarten - eine Art japanisches Rommé, wenn man so will. Entsprechend wird die Namenskomposition »nin-ten-do« je nachdem als »Die Firma, die Hanafuda verkaufen darf«, »Der Tempel der freien Hanafuda« oder - wie es Nintendo heute gerne selbst interpretiert - »Überlasse dein Glück dem Geschick des Himmels« ausgelegt.
Egal, welche Deutung davon richtig ist: Mit dem Motto hatte das von Fusajiro Yamauchi geleitete Unternehmen durchaus Erfolg. Denn die Marufukur Nintendo Card Co. war bald Marktführer. Auch Dank der Aizukotetsukai, einem Zusammenschluss mehrerer Gruppen der japanischen Yakuza-Mafia, die diese hochwertigen, aber günstigen Karten zu schätzen wussten.
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