Fazit: Orwell: Ignorance is Strength im Test - Verstörendes Zeugnis des Internetzeitalters

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Fazit der Redaktion

Benjamin Braun
@RealGrappa11

Obwohl ich mich in Orwell: Ignorance is Strength letztlich nur durch statistische Browserfenster klicke, Informationen sammle und allenfalls mal ein vertontes Telefonat abhöre, kann ich mich der Faszination des Abenteuers nicht entziehen. Ich kämpfe ständig gegen mein eigenes Gewissen an, während ich einen vermeintlichen Staatsfeind und seine Angehörigen ausspioniere. Aber ich tue weit mehr, als nur in die Privatsphäre anderer einzudringen. Denn aus meinen teils vagen Informationen ziehe ich Schlussfolgerungen, die das Schicksal von Menschen maßgeblich beeinflussen. Letztlich schrecke ich nicht mal davor zurück, bewusst falsche Informationen zu verbreiten, indem ich die Wahrheit zu meinen Gunsten auslege und damit Leute manipuliere.

Runtergebrochen auf die Spielmechanik ist Ignorance is Strength vielleicht keine Offenbarung, daran ändert auch der gefühlt erhöhte Zeitdruck nur wenig. Die Spielerfahrung aber ist was anderes. Denn auch wenn die Fortsetzung linearer verläuft und der Reiz des Neuen nicht mehr ganz so zündet wie in Teil 1, gibt es nur wenige Spiele, die mich so gefesselt haben. Orwell warnt mich nicht mit dem erhobenen Zeigefinger vor staatlicher Überwachung, Fake News oder den allgemeinen Gefahren des Datenmissbrauchs im Internetzeitalter. Stattdessen macht es mich zum Handlanger des Überwachungssystems und regt mich damit gekonnt zur Selbstreflexion an. Bedauerlich finde ich eigentlich nur, dass das Hamburger Entwicklerstudio auf eine deutsche Textversion verzichtet und alles nur in Englisch bereitstellt.

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