Overwatch League - Matchanalyse: Warum Supporter Ruhe bewahren müssen

Die Overwatch League beendet mit neun Matches in drei Tagen die erste Runde der ersten Season. In unserer Übersicht der ersten Matches findet Ihr die Highlights mit Analysen der Spiele und Spieler.

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Die Overwatch League läuft und wir präsentieren unsere erste Matchanalyse. Die Overwatch League läuft und wir präsentieren unsere erste Matchanalyse.

In der ersten Saison der Overwatch League treten 12 Teams aus den USA, Europa und Asien gegeneinander in Overwatch an. Es geht um Ruhm, Verträge - und 3,5 Millionen Dollar an Preisgeldern. Der Auftakt der Overwatch League wurde auch von der Community heiß erwartet: Die Blizzard Arena war restlos ausverkauft, und über 400.000 Zuschauer verfolgen die Matches über Twitch.

Der erste Spieltag in der Geschichte der Overwatch League brachte drei Matches: San Francisco Shock gegen Los Angeles Valiant, Shanghai Dragons gegen Los Angeles Gladiators und eines der frühen Highlight-Matches der gesamten ersten Season, Dallas Fuel gegen Seoul Dynasty. Wir analysieren zwei der Spiele und Ihr erfahrt, was ihr als Support-Spieler unbedingt beachten müsst und warum die Meta nicht mehr als eine Orientierung ist.

Overwatch League auf GameStar.de

In Zukunft werden wir häufiger über die Ereignisse der Overwatch League berichten und Matchanalysen liefern. Wie soll die E-Sport-Berichterstattung in Zukunft auf GameStar.de aussehen? In den Kommentaren könnt Ihr Vorschläge und Änderungswünsche vorstellen.

Ruhe bewahren: San Francisco Shock vs. Los Angeles Valiant

Die Valiant-Fans hatten genug Gründe zu feiern. Die Valiant-Fans hatten genug Gründe zu feiern.

Das erste Match der Overwatch League in dieser Season brachte einen Wettstreit zweier Städte aus Kalifornien, San Francisco gegen Los Angeles. Obwohl Los Angeles hier von Anfang an der Favorit war, rechneten nur wenige Leute mit einem eindeutigen 4:0 Sieg für LA Valiant. Hier das Highlight der Begegnung:

Aufstellung auf der dritten Karte, Ilios, dritte Runde auf "Ilios: Brunnen":

LA Valiant

Held

SF Shock

Held

Benjamin "Unkoe" Chevasson

Zenyatta

Nikola "sleepy" Andrews

Zenyatta

Young-Seo "Kariv" Park

Mercy

Daniel "dhaK" Martinez Paz

Mercy

Ted "Silkthread" Wang

Genji

Dante "Danteh" Cruz

Tracer

Terence "Soon" Tarlier

Tracer

Andrej "BABYBAY" Francisty

McCree

Kang-Jae "Envy" Lee

D.Va

Andreas "Nevix" Karlsson

D.Va

Pan-Seung "Fate" Koo

Winston

David "Nomy" Lizarraga Ramirez Osmar

Winston

Taktiken:

Beide Teams spielten mit einer Dive-Composition, wie man sie in der aktuellen Meta häufig antrifft. Im Dive versuchen beide Teams, jeweils einen Spieler des Gegnerteams gezielt auszuschalten. Dabei sollte das andere Team auf diese Schocktaktik keine schnelle Antwort finden können. SF Shock setzt dabei jedoch nicht auf den üblichen Genji, sondern auf McCree, für den Babybay bekannt ist. Das Team baut seine Strategie darauf auf, Babybay zu schützen und auf seine Fähigkeiten zu vertrauen.

Fokus lag auf Babybay, der mit McCree liefern musste. Fokus lag auf Babybay, der mit McCree liefern musste.

Das Highlight: Mit dem Support steht und fällt das Team

Unser erstes Highlight ist keine besonders herausragende Leistung, sondern eine besonders zweifelhafte. Beide Support-Spieler von SF Shock enttäuschen mit ihrem Spiel an mehreren Punkten, wobei einige davon geschickt von LA Valiant herbeigeführt wurden.

Nach einem Push von LA Valiant können sie lediglich Nomy ausschalten, ehe sie zurückgeschlagen werden. Ihr Rückzug ist deutlich ersichtlich - dennoch nutzt DhaK die äußert wertvolle Valkyrie von Mercy, um lediglich Nomy wiederauferstehen zu lassen. Genau dieser große Fehler bring Valiant dann dazu, anzugreifen und diesen Umstand auszunutzen, was ihnen die Kontrolle über den Punkt beschert.

Kurz darauf fokussieren Valiant ihr Feuer teilweise auf sleepy, in dem Wissen, dass er noch kein allzu erfahrener Spieler ist. Er hat zuvor noch nie in einem professionellen Team gespielt. Seine Spielweise auf Zenyatta ist deswegen noch nicht so sicher wie die von anderen Pro-Gamern.

Valiant nutzt dies, um Druck auf ihn auszuüben, was sleepy dazu bringt, die Transzendenz deutlich zu früh für sein eigenes Überleben zu zünden. Sie ist damit nicht mehr verfügbar, um Silkthreads Drachenklinge (Genji) zu kontern. LA Valiant dreht die Klinge in der Wunde um und wechselt zu einer aggressiveren Verteidigung und drängt SF Shock so lange genug zurück, um den Sieg zu holen.

Unkoe bewies - anders als sleepy - mit Zenyatta einen kühlen Kopf und konnte seinen Kontrahenten dominieren. Unkoe bewies - anders als sleepy - mit Zenyatta einen kühlen Kopf und konnte seinen Kontrahenten dominieren.

Die Fehlentscheidungen beider Supports waren schlussendlich der Grund, warum LA Valiant auch die dritte Karte für sich entscheiden konnten. Auch zuvor und später im Match gingen Valiant durch schlichtweg schlecht gesetzte Ultimates von dhaKs Mercy und die Nervosität von sleepy aus vielen Kämpfen als Sieger hervor. Im Meta von Overwatch ist es nötig, nicht zu schnell Ultimates zu zücken und dann beim Gegenangriff mit heruntergelassenen Hosen dazustehen. Das war der deutliche Fehler.

Ultimate-Effizienz für Illios gesamt

Spieler

Ultimate-Effizienz (in Prozent)

DhaK (SF Shock, als Mercy)

0

Kariv (LA Valiant, als Mercy)

35.71

sleepy (SF Shock, als Zenyatta)

-25

Unkoe (LA Valiant, als Zenyatta)

35.71

Die Ultimate-Effizienz ist die Differenz aus dem prozentualen Anteil der gewonnenen Teamfights mit Ultimate minus dem prozentualen Anteil der gewonnene Teamfights ohne Ultimate:

UE = [% der Kämpfe mit Ultimate gewonnen] - [% der Kämpfe ohne Ultimate gewonnen].

Eine negative Effizienz bedeutet, dass mehr Kämpfe gewonnen wurden, in denen die Ultimate nicht benutzt wurde.

Was können wir daraus lernen?

Ruhe bewahren ist ein wichtiger Bestandteil, um besser zu werden. Genauso wichtig ist es allerdings auch, Teamkameraden zu beruhigen, wenn diese gerade drohen, in Panik zu verfallen. Mit einem kühlen Kopf ist der Sieg leichter zu erreichen.

Im Spiel wird es dadurch leichter, die richtige Zeit abzuschätzen, wann eine ultimative Fähigkeit die größte Wirkung hat und wann sie am besten aufgehoben wird. Mit diesem Wissen kann man auch dem Gegner seine Fähigkeiten für unwichtigere Situationen entlocken, gewisse Opfer bringen und dann die fehlende Ultimate nutzen, um stärker anzugreifen.

Für die Heldenaufstellung gilt: Nur auf einen Helden zu bauen, kann auch in einem eingespielten Team gefährlich sein. Wenn der Gegner sich darauf einstellen kann, hat man seinen einzigen Trumpf verspielt. Vielseitigkeit und Auswahlmöglichkeiten sind immer von Vorteil.

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