Nach zwei Stunden Pac-Man denke ich zum ersten Mal, dass ich sterbe. Zwei Stunden Pac-Man zu spielen, ist wie 110 Jahre Baldurs Gate zocken. Man hat danach das Gefühl, etwas ergreift Besitz von einem, dass den Körper anschließend nicht mehr verlassen möchte. In meinen Träumen sind Knartzlaute und bunte Gespenster, die mich verfolgen; die Augen von rechts nach links.
Bis dato dachte ich immer, dass ich im falschen Jahrzehnt geboren sei, und gerne Peace-Zeichen mit Hennafarbe im Gesicht hätte, während The Who neben mir mit einem Bein im Matsch steht und den Gitarrenverstärker zerlegt, aber jetzt denke ich, mit Blick auf Pac-Man: Es hätte auch weit schlimmer kommen können.
2:03
Wer hätte gedacht, dass Pac-Man heute noch so schwierig ist?
Ich war strenggenommen minus sechs und noch nicht einmal der fromme Wunsch meiner Mutter, als Pac-Man 1980 von Namco in Japan als Puck Man für Automaten erschient. Der Gedanke an mich sollte sich erst Anfang des Jahres 1985, auf einer längeren Autofahrt im Volvo meines Vaters herauskristallisiert haben. Als meine Mutter fragte, ob sich mein Vater vielleicht Kinder mit ihr vorstellen könne, und er darauf sinngemäß geantwortet haben soll – dabei weiter auf die Straße blickend: »Na, wenn du meinst, Katharina.« Original norddeutsche Kinderwunsch-Aktion also.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.