Seite 2: Playerunknown's Battlegrounds - Erstes E-Sport-Turnier ist ein extrem unterhaltsames Desaster vor 400.000 Zuschauern

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Kameraeinstellungen zum Anlehnen

Aber lassen Sie uns noch einmal zur geradezu absurd schlechten Kameraarbeit zurückkommen. Dabei sei allerdings einschränkend angemerkt, dass die aktuell verfügbaren Observer-Tools von Playerunknown's Battlegrounds zwischen schrecklich zu bedienen und unfertig schwanken. Jeder Kameramann, der die schwierige Aufgabe vor sich hat, in einem Match mit 100 Spielern jederzeit die Action bestmöglich zu präsentieren, arbeitet also auch noch mit einem Handicap.

Und dennoch war das in den vergangenen zwei Turniertagen gezeigte Schauspiel einfach nicht akzeptabel. Hier ein paar Beispiele:

Schon im ersten Match des ganzen Turniers kam es zum spannenden Finale. Nur drei Spieler standen sich in der finalen Phase gegenüber. Doch statt den spannenden Standoff zu zeigen, blendete die Regie lieber die Übersichtskarte ein. Eine großartige Entscheidung, die dafür sorgte, dass die Zuschauer einen entscheidenden Kill verpassten.

Aber es ist ja nicht so, dass die unglückliche Kamerarbeit erst im Finale zugeschlagen hätte: Von den ersten 21 Kills der Partie verpasste die Regie 19. Von den letzten 70 Abschüssen waren satte 57 nicht im Bild. Statt spannender Gefechte gab es Verstecken im Wald und das Looten einzelner Häuser zu sehen. Da muss man schon fast Absicht unterstellen. Die Kameraarbeit wurde zum zweiten Turniertag zwar etwas besser, dennoch versagte die Regie noch viel zu oft bei der Aufgabe, die wirklich interessanten Szenen einzufangen.

Der Clip oben ist unser Favorit: Wir sehen das Duell zweier Kontrahenten in der Todeszone. Beide Spieler nehmen kontinuierlich Schaden und müssen jetzt schnell agieren. Der Schusswechsel beginnt - und das Bild wechselt auf die Übersichtskarte.

Nachdem die Moderatorin die Regie förmlich anfleht, doch bitte wieder den Kampf zu zeigen, wechselt die Kamera kurz zurück, wir sehen eine Kugel, die ihr Ziel findet, und schon dürfen wir wieder die Map bewundern. Dass einer der Spieler bei der Aktion gestorben ist, erfahren wir Zuschauer nur durch den Kommentar aus dem Off.

Zum Abschluss des zweiten Turniertages durften Zuschauer dann noch ein Siegerinterview bewundern, bei dem sich der Interviewer auf der Schulter eines Spielers des Gewinnerteams abstützt, während er gelangweilt Fragen vorkaut. Die Worte unprofessionell und peinlich beschreiben das bizarre Schauspiel nur unzureichend.

Trotzdem anschauen!

Und dennoch, irgendwie konnte dieses skurrile Spektakel doch begeistern: Mit einem Mix aus dem chaotisch-actionreichen Gameplay von PUBG und einer Produktion auf Trash-Niveau bietet das Gamescom Invitational 2017 ein Wechselbad der Gefühle und eine wirklich unterhaltsame Show. Quasi ein live übertragenes B-Movie mit teils spektakulären Szenen und einem Skript zum Abgewöhnen. Das turbulente Auftaktturnier läuft noch am Gamescom-Freitag (Duo-First-Person-Modus) und -Samstag (Squad-Third-Person-Modus), der Stream wird jeweils um 16 Uhr gestartet.

Für die Zukunft muss das Entwicklerteam bei Bluehole aber an vielen Stellschrauben drehen wie den Kamera-Tools, den Siegbedingungen und am Spiel selbst. Nur dann hat PUBG tatsächlich eine ernsthafte Chance, sich als Turnierspiel zu etablieren.

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