So lange nicht alle Grafikregler immer auf Anschlag stehen müssen, taugen viele aktuelle Notebooks als tragbarer Spiele-PC für unterwegs. Soll das momentane Lieblingsspiel aber in Full HD und in höchsten Details ruckelfrei laufen, kommen viele Klapprechner an ihre Grenze, Modelle mit integriertem Grafikchip scheiden meist völlig aus. Allerdings nervt an vielen Gaming-Notebooks das meist hohe Gewicht des dicken Gehäuses, das teils abenteuerliche Design sowie eine hohe Lautstärke unter Last und die meist doch recht überschaubare Akkulaufzeit. Samsung packt in die Serie 7 Chronos 770Z7E einen Vierkern-Prozessor sowie eine aktuelle Radeon HD 8870M und kombiniert die durchaus potente Hardware mit einem dezenten Äußeren.
Grundlage für diesen Test bildet das 1.200 Euro teure Einstiegsmodell 770Z7E-S01DE, das wie seine teureren Brüder mit einem entspiegelten Full-HD-Display, einem DVD-Brenner (lediglich das S03DE hat ein Blu-ray-Laufwerk) und einem Quad-Core aus Intels aktueller Ivy-Bridge-Generation aufwarten kann. Je nach Last erreicht der Core i7 3635QM zwischen 2,4 und 3,4 GHz. In jedem Modell steckt eine Radeon HD 8870M, die auf AMDs GCN Architektur der aktuellen HD-7000-Serie basiert und ist mit 2.048 MByte GDDR5-Videospeicher ausgestattet. 8,0 GByte DDR3-RAM (1.600 MHz) und eine 1.000 GByte große HDD (5.400 U/Min) sind ebenfalls mit an Bord. Als Betriebssystem verwendet der Hersteller Windows 8 64 Bit.
Das knapp 300 Euro teurere 770Z7E-S02DE enthält statt der normalen Festplatte eine 128 GByte kleine SSD, auf der die Professional Edition von Windows 8 läuft. Die Topmodelle S03DE (1.600 Euro) und S04DE (1.750 Euro) bieten jeweils 12 GByte DDR3-RAM und eine 256 GByte große SSD. Da sich eine SSD in der Praxis spürbar auswirkt und der Festplattenschacht nur über Umwege zugänglich ist, sind die teureren Varianten durchaus interessant - in unseren Augen ist sonst ein nachträglicher Einbau einer SSD mit mehr Kapazität fast unumgänglich.
Modellübersicht
Samsung Serie 7 Chronos |
770Z7E-S01DE |
770Z7E-S02DE |
770Z7E-S03DE |
770Z7E-S04DE |
Prozessor |
Intel Core i7-3635QM |
Intel Core i7-3635QM |
Intel Core i7-3635QM |
Intel Core i7-3635QM |
Grafikkarte |
AMD Radeon HD 8870M |
AMD Radeon HD 8870M |
AMD Radeon HD 8870M |
AMD Radeon HD 8870M |
Arbeitsspeicher |
8 GB DDR3 (1.600MHz) |
8 GB DDR3 (1.600MHz) |
12 GB DDR3 (1.600 MHz) |
12 GB DDR3 (1.600MHz) |
Festplatte |
1.000 GBHDD(5.400 U/Min) |
128 GB SSD |
256 GB SSD |
256 GB SSD |
Optisches Laufwerk |
DVD-Brenner |
DVD-Brenner |
Blu-ray-Combo |
DVD-Brenner |
Display |
1.920 x 1.080 (Non-Glare) |
1.920 x 1.080 (Non-Glare) |
1.920 x 1.080 (Non-Glare) |
1.920 x 1.080 (Non-Glare) |
Betriebssystem |
Windows 8 64 Bit |
Windows 8 Professional 64 Bit |
Windows 8 64 Bit |
Windows 8 Professional 64 Bit |
Preis (Cyberport) |
1.249 Euro |
1.569 Euro |
1.599 Euro |
1.749 Euro |
Gehäuse
Im Vergleich zu vielen Plastik-Bombern wie dem MSI GX60 oder nahezu dem kompletten Alienware-Angebot hält sich Samsung beim Chronos 770Z7E vornehm zurück. Rundum dominiert gebürstetes Aluminium, lediglich der Boden besteht aus Kunststoff. Dank des Verzichts auf Hochglanzelemente in dunklen Farben ist das Notebook recht schmutzresistent. Fingerabdrücke sind beim 770Z7E kein Thema.
Mit einem Gewicht von drei Kilogramm gehört das Samsung-Notebook zu den leichteren 17-Zöllern. Das MSI GX60 wiegt beispielsweise rund 400 Gramm mehr. Auch das Netzteil trägt mit 340 Gramm und den vergleichsweise kompakten Ausmaßen von 125 x 50 x 30 Millimeter zur noch guten Mobilität bei. Weitere Pluspunkte gibt es für die moderaten Abmessungen. 27 Millimeter Höhe werden von den meisten Konkurrenten deutlich übertroffen. Zum Vergleich: Das eben genannte MSI GX 60 ist mit 55mm doppelt so dick.
Die Verarbeitung hinterlässt eher gemischte Gefühle. Während sich das Notebook an sich keine großen Fehler erlaubt, offenbart der Deckel Schwächen. So war bei unserem Testgerät der Übergang zum Displayrahmen uneben, was man nicht nur mit den Fingern ertasten, sondern aus schrägen Winkeln auch an der durchscheinenden Display-Beleuchtung erkennen konnte. Wegen dieses Mangels schrammt das 770Z7E an einer sehr guten Verarbeitungsnote vorbei.
Prozessor & Grafikkarte
Im Samsung Serie 7 Chronos 770Z7E steckt ein Core i7 3635QM auf Basis der aktuellen Ivy-Bridge-Architektur. Rund 1,4 Milliarden Transistoren beherbergt der Vierkern-Prozessor, die Taktfrequenz liegt zwischen 2,4 und 3,4 GHz. Der integrierte Grafikchip HD 4000 von Intel läuft mit 1.200 MHz, wird jedoch von den allermeisten Spielen heillos überfordert.
Wesentlich leistungsstärker ist die eingebaute Radeon HD 8870M. Im Vergleich zur Radeon HD 7870M, die ebenfalls auf der aktuellen GCN-Architektur basiert (»Graphics Core Next«), hat AMD den Speichertakt der HD 8870M um 12,5 Prozent von 1.000 auf 1.125 MHz erhöht. Den Kerntakt des Grafikchips reduzierte AMD hingegen, statt 800 MHz wie bei der HD 7870M sind es nur noch 725 MHz, also rund zehn Prozent weniger. Allerdings kann die 8000er-Reihe auf eine automatische Übertaktung zurückgreifen, das sogenannte »Powertune with Boost« gibt es im Desktop-Bereich nur bei der Radeon HD 7950 Boost, der Radeon HD 7970 GHz Edition sowie der Doppelchip-Karte Radeon HD 7990. Maximal kann die Radeon HD 8870M die Taktfrequenz des Grafikchips um rund sieben Prozent auf 775 MHz anheben. Mit 640 Shader-Einheiten entspricht die Ausstattung des Chips einer Radeon HD 7770 (640 Shader), eine Radeon HD 7870 verfügt mit 1.280 Recheneinheiten über die doppelte Menge. Zudem bindet die HD 8870M die 2,0 GByte GDDR5-Videospeicher nur über ein 128 Bit schmales Interface an den Grafikchip an, auch hier liefert eine HD 7870 mit 256-Bit-Speicheranschluss die doppelte Bandbreite.
Wichtigstes Feature der Radeon HD 8870M ist neben der DirectX-11.1-Unterstützung die dynamische Grafikumschaltung »Enduro«. Je nach Anspruch werden Programme entweder dem integrierten oder dem dedizierten Grafikchip zugeteilt. Während der Webbrowser beispielsweise auf der HD 4000 läuft, werden Spiele von der Radeon HD 8870M beschleunigt. In der Praxis kann Enduro noch nicht ganz mit dem Nvidia-Pendant Optimus mithalten. So bietet Optimus mehr optische Anzeigen und Komfortfunktionen, zudem ist die Erkennungsrate höher. Bei Enduro kann es passieren, dass eine 3D-Anwendung unerwartet langsam dargestellt wird, weil statt der HD 8870M die in der CPU integrierte, lahme Intel HD 4000 arbeitet.
Im Menü »Umschaltbare Grafiken - Anwendungseinstellungen« kann man einzelne Programme manuell der integrierten (»Energiesparend«) oder dedizierten GPU(»Höchstleistung«) zuweisen. Wem die Akkulaufzeit egal ist, der justiert einfach das globale Preset – mit »Leistung maximieren« werden 3D-Programme zuverlässig auf der Radeon HD 8870M gestartet, allerdings funktioniert dann das Umschalten auf die Intel HD 4000 nicht mehr.
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