Ein ellenlanger Zug rumpelt auf uns zu, dessen Waggons über und über mit Kanonen bestückt sind. Wenige Augenblicke später füllt sich der gesamte Bildschirm mit Geschossen. Denen auszuweichen, erfordert unser ganzes Fingerspitzengefühl - ein Fehler verkürzt unser Zeitlimit für den Level und kostet uns wertvolle Power-Ups.
Auf dem nächsten Waggon steht ein komplettes Fabrikgebäude, das aus sämtlichen Rohren feuert. Zur Not könnten wir jetzt kurz die Zeit verlangsamen, um leichter auszuweichen, doch das kostet uns Punkte. Je schwerer wir es uns machen, desto besser fällt im Erfolgsfall der Highscore aus. Andererseits - Überleben ist vielleicht auch ganz nett.
So hart wie wir es wollen
Sine Mora EX beginnt als vergleichsweise gnädiges Shoot 'em Up, dessen Schwierigkeitsgrad auf Wunsch aber bis weit über die Schmerzgrenze skaliert. Alles fängt ganz easy an: Im Storymodus fegen wir anfangs recht harmlose feindliche Flieger vom Himmel, sammeln Power-Ups auf und kämpfen schließlich gegen unseren ersten riesigen, modularen Boss. Der ist bestückt mit unzähligen Geschützen, die wir der Reihe nach auseinandernehmen.
Dabei stecken wir selbst den einen oder anderen Treffer ein, doch das ist halb so wild. In jedem Level tickt ein Zeitlimit herunter, und solange wir brav Gegner vernichten, gibt's zusätzliche Sekunden für den Timer. Werden wir getroffen, gehen uns ein paar Upgrades flöten (die wir recht einfach wieder aufsammeln können) und das Zeitlimit schrumpft um ein paar Zähler. Landet der Countdown bei null, müssen wir eines unserer acht (normal), beziehungsweise fünf (schwer) Continues benutzen oder von vorn anfangen. Das Zeitlimit ist besonders während der ersten paar Level sehr gnädig und gewährt einen leichten Spieleinstieg, selbst wenn man seine Kindheit nicht mit R-Type, Gradius oder Thunder Force verbracht hat.
Praktische Gimmicks
Zudem gibt es die bereits erwähnte Möglichkeit, vorübergehend die Zeit zu verlangsamen oder gar zurückzuspulen oder Schutzschilde anzuwerfen, um dem Kugelhagel leichter zu entgehen. Obendrauf verfügt jeder der sieben spielbaren Piloten über mächtige Spezialwaffen wie Suchraketen oder Energieschwerter à la Radiant Silvergun. Diese Extras sind nur begrenzt verfügbar und senken die Punktewertung, machen das Spiel aber einfacher, wenn Überleben wichtiger ist als der Highscore.
Wer es noch bequemer mag, lädt einen Kollegen zum lokalen Koop ein und erledigt die Story zu zweit. Das funktioniert am besten per Gamepad, im Zweifelsfall tut's aber auch die Steuerung per Tastatur oder per Maus. Wirklich schwierig wird es auf halber Strecke durch die Story, wenn braves Auswendiglernen mancher Passagen fast schon zur Pflicht wird. Beispielsweise dann, wenn wir uns zwischen fliegendem Schrott verstecken sollen, weil wir andernfalls entdeckt und umgehend vernichtet werden, oder wenn die Gegnerhorden plötzlich vom linken Bildschirmrand aus angreifen.
Immerhin gibt es Spielmodi wie Boss Attack oder Score Attack, in denen wir die 13 Endgegner und sieben Level beliebig oft wiederholen und meistern können. Neu in der EX-Fassung ist neben dem lokalen Koop auch ein lokaler Versus-Mode für 1vs1-Spielerkämpfe auf drei unterschiedlichen Karten.
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