Six Days in Fallujah: Irak-Shooter ist hoch umstritten, aber auf Steam zeichnet sich Erfolg ab

Der Ego-Shooter will den Irakkrieg aus der Sicht von US-Soldaten erlebbar machen, trotz vielstimmiger Kritik im Vorfeld. Was sagen erste Spieler?

Six Days in Fallujah ist kürzlich bei Steam erschienen. Six Days in Fallujah ist kürzlich bei Steam erschienen.

Mehr als 14 Jahre nach seiner ersten Ankündigung wurde Six Days in Fallujah am 22. Juni als Early-Access-Version auf Steam veröffentlicht. Das Spiel handelt vom Irak-Krieg und versetzt Spieler in die Rollen amerikanischer Soldaten in einer der blutigsten Schlachten der jüngeren Geschichte. Das Spiel löste 2009 in der US-Öffentlichkeit große Empörung aus und wurde von Konami eingestellt.

Später übernahmen Publisher Victura und Entwickler Highwire Games das Spiel und kündigten an, es doch noch zu veröffentlichen. Und das scheint sich auszuzahlen: Six Days in Fallujah ist einen Tag nach der Veröffentlichung auf Platz 1 der Steam-Topseller, die Resonanz der Spieler ist überwiegend positiv.

Ein Gameplay-Trailer zeigt das Szenario des Spiels:

Lebenszeichen vom Irakkrieg-Shooter Six Days in Fallujah: Gebäude wird taktisch gestürmt Video starten 2:21 Lebenszeichen vom Irakkrieg-Shooter Six Days in Fallujah: Gebäude wird taktisch gestürmt

Metriken deuten auf Erfolg hin

In allen öffentlich einsehbaren Daten zeichnet sich ein Erfolg bei Steam ab. Der Taktik-Shooter steht zeitweise an der Spitze der umsatzstärksten Titel. Die ersten rund 1.500 Spieler und Spielerinnen bei Steam werten Six Days in Fallujah zu 77 Prozent wohlwollend, was einen größtenteils positiven Durchschnitt ergibt.

Bei den gleichzeitig aktiven Nutzern liegt das Spiel mit 8.000 zwar nicht auf Niveau der meistgespielten Titel, für einen Hardcore-Shooter sind das aber durchaus beachtliche Zahlen. Die tatsächlichen Verkäufe liegen erfahrungsgemäß um ein Vielfaches höher, da praktisch nie annähernd alle Käufer gleichzeitig aktiv sind.

Kurz nach Release wird der Shooter bereits zahlreich gespielt. [Bildquelle: SteamDB.info] Kurz nach Release wird der Shooter bereits zahlreich gespielt. [Bildquelle: SteamDB.info]

Die Zahlen sind nur eine Momentaufnahme am Folgetag des Release. Es ist also denkbar, dass der Shooter künftig noch mehr an Fahrt gewinnt.

Worin besteht die Kritik?

Der Irakkrieg lastet noch immer auf dem kollektiven Gedächtnis der Iraker und Amerikaner. Viele Kritiker sprechen einem Ego-Shooter, in dem der Krieg nachgespielt werden soll, die Kompetenz ab, das Thema angemessen zu behandeln. Unter anderem besteht die Gefahr, dass wichtige politische Zusammenhänge ausgeklammert werden.

Im obigen Bericht gehen wir ausführlich auf die Kritik ein und befragen Iraker zu ihrer Meinung. Der Irak-Krieg stieß international auf heftigen diplomatischen Widerstand. Dazu trug bei, dass die Hauptbegründung der USA und Großbritanniens für den Krieg, der Irak verfüge über Massenvernichtungswaffen, nicht bewiesen werden konnte. Ohne diesen Kontext droht die Gefahr, dass Six Days in Fallujah zu Nachkriegspropaganda und -verklärung beiträgt.

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