Bereits seit 2015 ist der Hardcore-Militär-Shooter Squad, der besonders für seinen hohen Grad an Realismus von seinen Fans gefeiert wird, auf Steam spielbar. Doch der Popularität könnte nun ein heftiger Dämpfer verpasst werden: Während die Fans immer noch auf versprochene Features warten, brechen die Entwickler ein altes Versprechen und bringen zunächst Mikrotransaktionen ins Spiel.
Warum Squad jetzt doch DLCs bekommt
Was war passiert? Kürzlich haben die Entwickler von Squad bekannt gegeben, dass mit dem neuen Update 4.2 neben den typischen Verbesserungen wie Bugfixes auch Emotes ihren Weg in den Shooter finden werden.
Es wird einige kostenlose Emotes geben, wie etwa Winken
, Salutieren
und Daumen hoch
. Doch die Entwickler haben auch angekündigt, dass viele Emotes als kostenpflichtige DLCs veröffentlicht werden - darunter etwa die Heavy-Metal-Hörner, bei der der Zeigefinger und der kleine Finger nach oben zeigen.
Als Grund für die neuen Mikrotransaktionen nennt Entwickler Offworld Interactive nicht nur die Hoffnung, mit ihnen die sozialen und cineastischen Aspekte des Squad-Erlebnisses zu verbessern
, sondern auch mangelnde Einnahmen. Ohne Mikrotransaktionen könne die Entwicklung von Squad nicht wie geplant weitergehen:
Wenn wir in die Zukunft schauen, sehen wir ein langes und gesundes Leben für Squad. Es hat eine große und engagierte Spielerbasis. Wir haben Pläne für weitere Updates und wollen das Spiel über das Jahr 2023 hinaus unterstützen. Viele dieser geplanten Updates werden zwar kostenlos sein, aber wir wissen auch, dass wir einen Weg brauchen, um die Entwicklung von Squad weiterhin zu finanzieren. Bezahlte Inhalte wie Emotes sind eine Möglichkeit, diese Entwicklung zu finanzieren und das Spiel weiter zu verbessern.
Bislang waren alle neuen Inhalte, etwa neue Karten, für Squad komplett kostenlos. Ob dies auch in Zukunft so bleiben wird, halten sich die Entwickler offen:
Unser Ansatz für die Zukunft von Squad ist es, es so inklusiv wie möglich zu halten. Die Erstellung von Karten und Fraktionen kostet viel Zeit und Mühe, und wir möchten, dass unsere gesamte Community die Früchte unserer harten Arbeit genießen kann.
Spieler rufen zum Boykott auf
Viele Spieler fühlen sich nun durch die Einführung von Mikrotransaktionen von den Entwicklern betrogen - schließlich haben diese in der Vergangenheit stets betont, dass es niemals kostenpflichtige DLCs für Squad geben wird.
Auf Reddit rufen die Spieler nun zum Boykott auf: Spieler sollen Squad deinstallieren und den Titel ihren Freunden nicht mehr weiterempfehlen, bis Entwickler Offworld Interactive es sich mit den Mikrotransaktionen noch einmal anders überlegt hat.
Andere Spieler wollen nicht ganz so drastisch vorgehen und schlagen stattdessen einen Squad-Leader-Streik vor: Statt das Spiel komplett zu boykottieren, sollen alle Spieler, die bezahlte Emotes demonstrieren, aus ihren Ingame-Squads gekickt werden.
Der Boykott soll vor allem dazu dienen, eine klare Haltung den Entwicklern gegenüber zu zeigen. Viele Spieler fürchten nämlich, dass eine Akzeptanz der Mikrotransaktionen die Schleusen für weitere, deutlich drastischere DLCs öffnen könnte - etwa bezahlte Maps oder Weihnachtsmützen-Skins.
Mikrotransaktionen haben sich schon länger angedeutet
In seinem neuesten Video dröselt der YouTuber Karmakut die gesamte Situation noch weiter auf: Der Shooter-Experte erklärt, wie sich Entwickler Offworld Industries immer weiter vom eigenen Spiel und den Fans entfernt hat:
Link zum YouTube-Inhalt
OWI startete die Entwicklung von Squad bei Kickstarter, investierte aber schon bevor ihr Spiel überhaupt fertig war fleißig in weitere Projekte. So fungierten die Entwickler als Publisher für mehrere gescheiterte Spiele-Releases wie Beyond the Wire und gründeten ein Schwesterunternehmen, das Simulationen für echtes Militärtraining entwickeln sollte.
Besonders besorgniserregend war für den YouTuber die Tatsache, dass OWI im Januar 2022 Vlad Ceraldi als neuen CEO vorgestellt hat. Der neue Präsident sei zwar dafür bekannt, Spielestudios zu enormen wirtschaftlichem Wachstum verhelfen zu können, hat sich seinen aber Namen hauptsächlich mit Mobile Games gemacht, die vor Mikrotransaktionen strotzen.
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