Nun ist Blizzard ja ein Entwickler, dem wir Journalisten gerne mal Innovationsarmut vorwerfen. World of Warcraft? Ach, seit fünf Jahren dieselbe Jagd- und Sammel-Tretmühle. Diablo 3? Oho, Monsterhorden metzeln, wie »originell«. Starcraft 2? Pah, genau wie das erste Starcraft, nur in 3D und mit neuen Einheiten.
Vielleicht ist es dieser Vorwurf, der den Starcraft 2-Producer Chris Sigaty im Gespräch mit uns jubeln lässt: »Da seht ihr, welche Fortschritte unsere Spiele machen!« Es geht ums Missionsdesign, und Sigaty hat Recht.
In den ersten beiden Warcrafts folgten fast alle Schlachten dem Simpelmuster »Vernichte alles«. Danach hielten in Starcraft die Skriptereignisse Einzug, mit teils dramatischen Folgen. Wer erinnert sich nicht mit Schaudern an Kerrigans Tod, dem man hilflos zuschauen musste? Warcraft 3 legte die Messlatte mit seinen vielfältigen Auftragszielen erneut ein Stückchen höher, vor allem das Addon Frozen Throne bot viele originelle Ideen.
Das will Blizzard mit Starcraft 2 noch toppen: Jeder, wirklich jeder Einsatz soll mit einem einzigartigen Element im Gedächtnis haften bleiben. Wir haben die Entwickler besucht, die Kampagne gespielt und dabei viel Spaß gehabt. Auch ohne die großen Innovationen, so funktioniert das bei Blizzard eben.
Ein Raumschiff als Menü
Wie sich bereits herumgesprochen hat, teilt Blizzard die Handlung von Starcraft 2 auf drei Spiele auf, je eines für Terraner, Zerg und Protoss.
Den Anfang macht die terranische Episode Wings of Liberty, in der wir als verbissener Widerstandskämpfer Jim Raynor einen Rachefeldzug gegen das despotische Dominion führen. Außerdem jagen wir Raynors Ex-Freundin, die intrigante Zerg-Königin Kerrigan.
Als Hauptmenü der Kampagne dient Raynors Flaggschiff Hyperion, das aus mehreren Räumen besteht. Auf der Brücke wählen wir die nächste Mission, im Labor erforschen wir Technologien, in der Waffenkammer kaufen wir Upgrades und in der Bar heuern wir Söldner an. Wie all das funktioniert, erklären wir gleich. Überdies treffen wir Gesprächspartner wie den Kapitän Mat Horner, den Rastalocken-Krieger Tosh und die Wissenschaftlerin Ariel Hanson.
Vereinfachte Missionswahl
Die erste Neuerung von Starcraft 2 erwartet uns gleich auf der Brücke: Missionen wählen wir nicht mehr auf einer schicken Sternenkarte, sondern in einem schmucklosen Menü. Dort sehen wir dafür gleich, wie viel Geld der Auftrag bringt und welche Einheit wir darin freischalten - fast jeder Einsatz bringt nämlich einen neuen Truppentyp.
Insgesamt wird Starcraft 2 26 Missionen bieten, darunter neben Pflichtschlachten auch optionale Auftragsketten. Letztere lohnen sich, denn erstens bringen sie Geld, Einheiten und Forschungspunkte, zweitens machen sie einfach - Spaß. Den Verlauf der Haupthandlung können wir durch die Missionswahl aber nicht ändern, sie verläuft streng linear.
Unsere erste Mission
Zu den Nebenaufträgen zählt auch unser erstes Starcraft 2-Gefecht auf der Dschungelwelt Bel‘Shir, wo wir für Tosh sieben Quellen Terrazin-Gas mit Arbeitern anzapfen sollen. Das wäre kein Problem, wenn der Rohstoff nicht von Protoss-Fanatikern bewacht würde. Die attackieren unsere Arbeiter und versiegeln noch dazu immer mehr Quellen. So entsteht ein Wettrennen, wie müssen uns beeilen.
Auf den beiden niedrigsten der vier Schwierigkeitsgrade ist das einfach, auf den höheren hingegen fordernd. Denn die Protoss attackieren mit mehr und besseren Einheiten: Wo sonst bei Luftangriffen nur kleine Scouts attackieren, schweben plötzlich mächtige Trägerschiffe heran. Viel schlauer werden die Gegner allerdings nicht, sie greifen weiterhin in Wellen an - auch wenn sie dabei häufiger alternative Wege gehen.
Übrigens: Kommen Ihnen die Scouts bekannt vor? Zu Recht, denn die Protoss-Flieger gab‘s bereits im ersten Starcraft. Für den Mehrspieler-Modus der Fortsetzung hat Blizzard sie gestrichen. Nicht aber für die Kampagne, in der viele bekannte Truppentypen ein Comeback feiern. So schalten wir mit dem Einsatz auf Bel‘Shir auch Goliaths frei, die alten Luftabwehr-Mechs der Terraner. Und raten Sie mal, gegen wen die sich wunderbar eignen? Richtig: gegen Scouts!
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