»An alle auf dem Weg nach Junction Point: Es wurden Piraten …!« Ja, was denn? Zum überholten Kitschklischee erklärt? In den Vorstand einer Großbank gewählt? Schwarz-weiß angestrichen und als Zebra-Imitate an den Zoo verkauft? Oder doch bloß: gesichtet?
Starpoint Geminibleibt das Ende dieses Funkspruchs schuldig, doch dieser Bug fällt kaum ins Gewicht. Das Weltraum-Rollenspiel des Entwicklers Little Green Men (der seinen Standort nebulös mit »Südosteuropa« umschreibt) leidet nämlich unter weitaus größeren Problemen.
Was nicht heißt, dass Starpoint Gemini ein schwarzes Spielspaß-Loch ist. In der Problemschale steckt nämlich ein motivierender Kern. Man muss nur leidensfähig genug sein, um ihn zu suchen.
Das Spielprinzip: Schaffe, Schaffe, Schiffle baue
Little Green Men bewirbt Starpoint Gemini als Hardcore-Weltraumspiel, als Kosmos-Koloss der Klassikerschule – Eliteund Xlassen grüßen. Starpoint Gemini ist allerdings nicht komplex, sondern einfach nur frickelig.
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Doch der Reihe nach. Im Rahmen einer genretypischen Zeitreisen- und Weltraum-Anomalien-Geschichte starten Sie als Kapitän eines schmächtigen Schiffchens, das Sie danach Schritt für Schritt durch immer dickere Pötte mit immer kräftigeren Kanonen ersetzen.
Upgrades bezahlen Sie mit Geld, das Sie mit erfüllten Story- und Zufallsmissionen verdienen. Oder mit dem Asteroiden-Bergbau. Oder mit der Bergung von Wracks. Oder mit dem Warenhandel, von Obst bis hin zu Roboterteilen. Oder Sie verdingen sich als Pirat und sprengen Raumtransporter, um deren Fracht zu verscherbeln.
So erkunden Sie einen frei befliegbaren Raumsektor mit 51 Sonnensystemen und mehreren Interessengruppen. Bei den Fraktionen können Sie sich durch abgeschlossene Aufträge einschleimen oder unbeliebt machen. Wer etwa ständig Mitglieder des Baeldorianischen Widerstandes abschießt, muss sich nicht wundern, wenn die Jungs zurückfeuern. Die Parteien bleiben allerdings gesichtslos, über ihre Hintergründe erfahren Sie wenig.
Abgeschossene Gegner bringen Erfahrungspunkte, mit denen Sie Ihre Spezialtalente aufwerten. Beispielsweise die Fähigkeit »Energie in die Waffen«, die Ihre Feuerkraft erhöht, solange der Reaktor genügend Strom dafür ausspuckt.
Aus den Ausrüstungs- und Talent-Upgrades bezieht Starpoint Gemini seine Motivation, zumal Sie neben den Geschützen auch alle anderen Schiffsmodule aufrüsten können, etwa die Schilde und die Triebwerke. Vermögende Kapitäne leisten sich gar Hightech-Schnickschnack wie eine Tarnvorrichtung oder ein Dämpfungsfeld, das dem Pott einen höheren Widerstand gegen Energiewaffen verleiht.
Die Freude auf das nächste Bauteil und das nächsten Schiff halten bei der Stange, allerdings höchstens ein paar Stunden lang. Denn die zahlreichen Macken von Starpoint Gemini machen Ihnen immer wieder einen Strich durch die Raumrechnung. Das größte Ärgernis: die fummelige Bedienung.
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