Die Zukunft kann kommen
ESL
Die Electronic Sports League (ESL) ist eine E-Sport-Liga, die mittlerweile von der schwedischen Firma Modern Tomes Group betrieben wird. Sie wurde 2000 gegründet und ging aus der deutschen Clanliga hervor. Damit ist sie die älteste Liga weltweit. Die ESL veranstaltet sowohl nationale als auch internationale Wettbewerbe, in denen sich E-Sportler aus der ganzen Welt messen können.
Überdies bietet TaKeTV Studios ein einmaliges Angebot, dass den virtuellen Sport noch bekannter machen könnte. Immerhin ist der Ort nicht nur ein neues Studio für den Youtube- und Twitch-Kanal. Hier kann jeder vorbei kommen, selber zocken und trinken. Transparenz und Offenheit sind hier das oberste Gebot. Da fragt man sich schnell, wie sich das langfristig finanzieren soll, immerhin war die Realisierung an sich schon ein Akt. Doch fürs Finanzielle ist gesorgt, denn natürlich tragen die Getränke nicht alle Kosten.
»Wir haben jeden Tag geöffnet und übertragen auch live auf Twitch.« Zusätzlich ist eine ganze Reihe von Turnieren geplant, in Kooperation mit Sponsoren. Sonst wäre so etwas kaum möglich. »Wir haben schon viele Anfragen«, erklärt Dennis. Auch der deutsche Twitch-Sender Rocketbeans TV soll in Form von Daniel Budiman noch dieses Jahr vorbeischauen. Zwar will Gehlen mit drei Studios jeden Tag zu Hochzeiten »bestimmt 13 bis 15 Stunden Liveprogramm« liefern, rund um die Uhr soll das Studio aber nicht senden. Den Sendestart markiert ein Counter-Strike-Turnier, das im Rahmen der Predator Masters stattfindet.
Gegen Drogen
Ausgerechnet Counter-Strike: Global Offensive. Valves Team-Shooter machte in den letzten Wochen vor allem mit dem ersten bestätigten E-Sport-Dopingfall von sich reden. Der Profispieler Kory »SEMPHIS« Friesen gab in einem Interview bereitwillig zu, dass er und sein Team die Ritalin-ähnliche Beruhigungsdroge Adderall eingenommen haben. Doping verurteilt TaKe aufs Äußerste. Allerdings »wird es immer so etwas geben, wenn viel Geld im Spiel ist.« Die Maßnahmen, Dopingkontrollen zu etablieren und damit den E-Sport in allen Belangen auf eine Stufe mit den restlichen Sportarten zu heben, begrüßt Dennis daher vollkommen.
Etwas gleichgültiger reagierte er auf die Frage, ob sich in der ESL nach dem Kauf durch den schwedischen Konzern Modern Times Group (MTG) etwas ändern wird. »Ich glaube nicht, dass sich da groß etwas ändern wird«, gibt er zu Bedenken. Der Geldgeber wechselt nun einmal, spätere Auswirkungen kann man auch schlecht vorhersehen. Wie sich der E-Sport im Rest Europas auswirkt, kann TaKe ebenfalls nicht genau einschätzen. Immerhin arbeitet er vor allem mit deutschen Firmen zusammen, auch wenn an den Turnieren auch Teams aus ganz Europa teilnehmen.
Ausblick
Zum Abschluss fragen wir ihn noch nach seinem Blick in die Glaskugel. Welchen Stellenwert wird der E-Sport in den nächsten fünf bis zehn Jahren in Deutschland haben? Am Fußball werde er nicht vorbei kommen, sagt Gehlen, aber »E-Sport wird sich auf lange Sicht als die Nummer zwei dahinter festsetzen.« Zu groß seien das Interesse und die Akzeptanz des Mediums mittlerweile. Ob TaKe dann noch einmal selber angreifen wird? »Nein«, antwortet er uns bestimmt und grinst ein wenig. Mit den jungen Spielern könne er einfach nicht mehr mithalten.
Die Einblicke eines erfahrenen E-Sportlers lehren uns vor allem eines. Der virtuelle Sport ist noch lange nicht am Zenit angekommen. Zusätzlich hat Gehlens Engagement eine einmalige Lounge hervorgebracht, die die Trennwand zwischen Profis und Fans so tief senkt, dass jeder in der unmittelbaren Nähe sich die TaKeTV Studios unbedingt einmal anschauen sollte. Immerhin kosten sie keinen Eintritt. Alle anderen können sich schon einmal mit Fachtermini auseinandersetzen. »Spezifische Begriffe sind wohl für viele noch abschreckend.« Aber das waren Abseits und Flanke bestimmt vor geraumer Zeit auch einmal, trotzdem gehören sie heute zur Alltagssprache. Vielleicht zählen »eco« und »droppen« bald auch zum allgemeinen Sprachschatz.
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