An die Produktion des Boxfilms The Fighter wird sich Mark Wahlberg wohl für den Rest seines Lebens erinnern. Nicht nur, dass der Film anschließend reihenweise mit Lob und Nominierungen überschüttet wurde und dazu noch erfolgreich in den US-Kinos lief, gestalteten sich die Vorbereitungen auf den Film als verzwickter Albtraum.
The Fighter sollte eigentlich schon 2005 gedreht werden, verschob sich jedoch immer wieder aufgrund ständig fehlender Filmemacher und Co-Stars, weswegen Wahlberg gezwungen war, jahrelang die Statur eines Profiboxers zu behalten.
Andere Mühen musste Co-Star Christian Bale aufbringen, der sich nach seiner Rolle als muskulöser Batman in The Dark Knight auf die fragile Figur eines Drogenabhängigen herunterhungern musste. Eine Folter, die er zuvor bereits für den Kriegsfilm Rescue Dawn, und sogar noch extremer für das kleine Drama Der Maschinist durchlaufen hatte. Dazu kam, dass ausgerechnet David O. Russell hinter der Kamera stand, einer der schwierigsten Regisseure, der für seine Wutausbrüche und exzentrischen Forderungen berüchtigt ist.
Die Story
In ihrem kleinen Stadtteil kennt und liebt sie jeder: die Brüder Micky Ward (Mark Wahlberg) und Dicky Eklund (Christian Bale). Dicky hat eine Boxkarriere hinter sich, in der er es vollbrachte, den berühmten Boxer Sugar Ray Leonard zu Fall zu bringen. Eine Karriere, die noch immer gefeiert wird, obwohl Dicky längst zum mittellosen Drogenabhängigen verkommen ist und nie wieder Aussicht auf einen professionellen Kampf hat.
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Ein Schatten, aus dem sein jüngerer Bruder Micky nicht heraustreten kann, da er ebenfalls Profiboxer werden will. Aufgrund inkompetenten Managements durch seine Familie erhält er immer wieder unfaire Kämpfe, in denen er zum wehrlosen Punching Ball und Sprungbrett anderer Talente wird. Kurz bevor er droht zu alt zu werden, bringt ihn seine Freundin (Amy Adams) schließlich dazu, sich seinem stärksten Gegner zu stellen – seiner eigenen Familie.
Altbekannte Masche?
Rocky 1 – 6, Million Dollar Baby, The Boxer oder auch Wie ein wilder Stier – es steht außer Frage, dass Boxdramen oftmals gute Filme abgeben und dementsprechend große Beliebtheit erzielen; obwohl sie fast immer dasselbe Muster durchlaufen. Ein junges Talent setzt sich gegen alle Widrigkeiten durch, trainiert diszipliniert in motivierenden Trainings-Montagen und stellt sich anschließend einem spektakulären Endkampf, den er zumindest als Sieger der Herzen abschließt. The Fighter bedient sich dieser Vorlage und bringt selbst keine großen Innovationen auf.
Das muss er auch nicht, da er das Thema wie jedes gute Boxdrama ausreichend variiert und es auf hervorragende Weise umsetzt. Wie in jedem Genre-Kollegen gibt es auch hier Trainingseinheiten und Kämpfe, die Regisseur David O. Russell effektiv inszeniert. Wenn Ward frühmorgens im grauen Jogginganzug verschwitzt und schwer atmend durch die Stadt läuft, muss man unweigerlich an Rocky Balboa aus Philadelphia denken.
Hier stellt sich erneut der altbekannte Begeisterungseffekt ein, da man dadurch selbst am liebsten aufspringen und gleich mittrainieren würde – auch wenn die begleitende Musik gut, aber nicht ganz so kultverdächtig wie in den klassischen Stallones ausfällt. Die Kämpfe sind indes auf real getrimmt – hier gibt es keine minutenlangen Jabs ins Gesicht, die man mit einem Schulterzucken wegsteckt. Obgleich Russell nur kurze Zeit mit den Kämpfen verbringt, fallen sie stets packend aus.
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