The Night of the Rabbit im Test - Zum Einschlafen

The Night of the Rabbit versucht, uns mit einer Geschichte voller Magie und Abenteuer zu verzaubern. Im Test fesselt uns die lahme Handlung aber genau so wenig wie eine Zwangsjacke David Copperfield.

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Ich will Zauberer werden! Ein Berufswunsch, der für viele Erwachsene angesichts steigender Kaninchenfutterpreise und horrender Entschädigungsforderungen entzweigesägter Assistentinnen deutlich an Attraktivität verloren hat. Bei Kindern allerdings ist die Faszination der Magie auch heute noch ungebrochen. Und ein solcher Nachwuchsmöchtegern-Magier ist der zwölfjährige Jeremias Haselnuss, seines Zeichens Held in Daedalics neustem Adventure The Night of the Rabbit.

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Der Hase aus dem Hut

Mancher würde sich wundern über das Auftauchen eines sprechenden weißen Hasen. Zumal der Jerry auch gleich noch anbietet, ihn zu seinem Zauberlehrling zu machen. Doch für den magiebegeisterten Jungen kommt diese schräge Einladung wie gerufen und so folgt er dem redseligen Langohr durch ein Portal nach Mauswald, einer fremden Welt voller sprechender Tiere. Wer jetzt lauthals »Alice im Wunderland!!einself« schreit, trifft damit den Nagel ziemlich auf den Kopf, denn Story-Autor Mathias Kempke hat sich ganz offensichtlich von Lewis Carrolls Klassiker inspirieren lassen.

Nach dem ordentlichen Auftakt beginnt die Handlung dann aber schneller zu versiegen als Freibier auf dem Oktoberfest. Wir erfahren noch, dass der Hase eigentlich Marquis de Hoto heißt und ein sogenannter Baumläufer ist. Diese magischen Wesen können mit Hilfe von Portalbäumen zwischen verschiedenen Parallelwelten hin und her springen. Anschließend beschränkt sich die Geschichte darauf, immer mal wieder schemenhafte Gestalten auftauchen zu lassen oder den Figuren kryptische Andeutungen über Jeremias' Schicksal in den Mund zu legen.

Der Marquis de Hoto verspricht Jerry ihn zum Baumläufer auszubilden. Der Marquis de Hoto verspricht Jerry ihn zum Baumläufer auszubilden.

Bis zum letzten Spielabschnitt dümpelt die Handlung ohne nennenswerte Höhepunkte vor sich hin und wir hätten Jerry und Mauswald am liebsten ihrem Schicksal überlassen. Irgendwann scheint Daedalic dann aufgefallen zu sein, dass es unmöglich ist, die begonnenen Story-Fäden in der verbleibenden Spielzeit zu einem Ganzen zu verweben, und so muss ein dreizehnminütiger Abspann herhalten um den Schaden zu begrenzen.

Warten auf Lord Voldemort

Doch auch wenn Jeremias' Geschichte spannender wäre als die von Harry Potter, fiele es uns reichlich schwer mit dem jungen Zauberer mitzufühlen, weil er uns mit seiner künstlich-kindlichen Art furchtbar auf die Nerven geht. Egal ob sich Jerry über die Sommerferien freut (»Noch zwei Tage Abenteuer!«) oder einen Bach betrachtet (»Ich würde gern eine Quietscheente reinwerfen«), seine überschwänglichen Kommentare hören sich an, als hätte er von den falschen Pilzen am Wegesrand genascht.

Obwohl wir die meiste Zeit in Mauswald rumrätseln, gibt es auch kurze Ausflüge an andere Orte. Hier sind wir einem Kobold nach Irland gefolgt. Obwohl wir die meiste Zeit in Mauswald rumrätseln, gibt es auch kurze Ausflüge an andere Orte. Hier sind wir einem Kobold nach Irland gefolgt.

Jerrys Bemerkungen verfolgen uns sogar in den typischen Multiple-Choice-Dialogen, durch die wir uns mit den Figuren in Mauswald und Umgebung unterhalten. Zudem sind viele der langatmigen Gespräche inhaltlich fast wertlos. Weder verleihen sie den Nebenfiguren Tiefe, noch bringen sie die Geschichte entscheidend voran. Besonders schmerzlich vermissen wir den sonst so grandiosen Humor der Daedalic-Adventures (Harveys neue Augen, GS 10/11: 86 Punkte, Chaos auf Deponia, GS 12/12: 90 Punkte). Zu viele Witze sind Rohrkrepierer, wirken zu bemüht und ringen uns maximal ein gequältes Lächeln ab.

Trotzdem kommen wir nicht umhin, mit den Bewohnern Mauswalds zu quatschen, um an Informationen und Gegenstände zu kommen. Nach einiger Zeit haben wir das Gesagte aber nur noch schnell nach Infos gescannt und die uninteressanten Abschnitte einfach weggeklickt. So machen Adventure-Dialoge keinen Spaß, die Entwickler von Daedelic als bisherige Großmeister dieser Disziplin müssten das eigentlich wissen.

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