Creative Assembly inszeniert ein Drama, das vor rund zehn Jahren schon einmal als Total-War-Spiel aufgeführt wurde: der Untergang des römischen Reichs und die Untaten des ruchlosen Hunnenkönigs Attila, genannt »die Geißel Gottes«. Das Spiel heißt dieses Mal Total War: Attila und lässt keine Zweifel daran, wer die Hauptrolle spielt. Rom jedenfalls nicht, und dafür sorgen wir höchstpersönlich.
Stelldichein mit den Reitern der Apokalypse
Der Titel stellt, ganz der Tradition von Creative Assembly folgend, eine Verfeinerung des Hauptspiels Total War: Rome 2 dar, das zum Spielen allerdings nicht benötigt wird: Attila ist alleine lauffähig. Genau wie Napoleon: Total War und Fall of the Samurai spielt Total War: Attila auf der großen Kampagnenkarte des Vorgängers.
Zu Beginn des 5. Jahrhunderts nach Christus haben allerdings nicht die Römer, sondern die Barbaren die Oberhand, und entsprechend ungehobelt geht es zu. Städte, die wir bis auf die Grundmauern niederbrennen können und Hordenarmeen auf Wanderschaft sind die augenfälligsten neuen Spielelemente des sehr viel düsterer daherkommenden neuen Total Wars. Die Entwickler haben sich merkbar ins Zeug gelegt, um die Endzeitstimmung dieser Epoche deutlich umzusetzen.
Verkaufsversionen, Steam & Regio-Sperre
Total War: Attila ist ab dem 17. Februar 2015 als Standard-Version direkt via Steam und im Einzelhandel erhältlich. Wenn Sie das Spiel kaufen, wird es an Ihren Steam-Account gebunden und lässt sich danach nicht wiederveräußern. Exklusiv bei Amazon gibt es außerdem eine Special Edition, inkl. physischer Boni und zusätzlichem Kulturenpaket »Wikingervorfahren«. Das Spiel verfügt zudem über eine Regionalcodesperre und kann nicht über Steam in China, Taiwan, Hongkong oder Korea oder mittels erworbener Keys aus diesen Ländern aktiviert werden.
Düstere Lichtstimmung herrscht vor, die Landschaft und die Gebäude sehen nicht nach blitzendem Marmor, sondern nach Ruin und Verfall aus.
Besonders stark wird in den Intro-Videos und den Texten der Questaufgaben das Bild der vier apokalyptischen Reiter bemüht, die in Gestalt der Hunnen über Westeuropa hereinbrechen: Tod, Hunger, Krieg und Pestilenz erhalten reiche Ernte.
Eines ist klar: Die Menschen in Europa ahnen, dass große Umwälzungen und vielleicht sogar das Zeitenende bevorstehen, und Total War: Attila macht das über seine Optik und auch den düsteren Soundtrack deutlich. Wie ein Damoklesschwert hängt die Bedrohung aus dem Osten über der Welt.
Rom hält stand
Je nach gewählter Fraktion ist die strategische Situation in der großen Kampagne, die wir mit zehn verschiedenen Fraktionen spielen dürfen, eine gänzlich andere. Die größte Herausforderung: Wer mit Ost- oder Westrom in die große Kampagne einsteigt, sollte sich darauf einstellen, an allen Ecken und Enden seines Reiches mit eingeschränkten Ressourcen zahlreiche Brandherde wie Aufstände, Hungersnöte und einfallende Barbaren zu bekämpfen und dabei schon zu Partiebeginn alle Hände voll zu tun zu haben.
Im Quasi-Vorgänger Barbarian Invasion konnte dieser erschwerte Start mit den römischen Teilreichen noch schnell frustrieren. Unser Imperiums-Kartenhaus fiel zu Kampagnenbeginn quasi zwangsläufig in sich zusammen, weil wir schon beim allerersten Rundenwechsel viele Provinzen an meuternde Statthalter verloren, ohne etwas dagegen unternehmen zu können.
Total War: Attila - Screenshots ansehen
Was will das Volk? Steuersenkungen!
In Total War: Attila reicht uns eine Steuersenkung und der Einsatz von einem halben Dutzend Gouverneuren in den am meisten gefährdeten Provinzen, um den ersten Jahreswechsel 395/396 ohne Territorialverluste zu überstehen. Ein weiterer großer Unterschied zu Barbarian Invasion ist, dass alle Römer automatisch der christlichen Religion anhängen. Die Auswahl, ob wir christliche Kapellen oder Tempel für Sonnengott Sol Invictus bauen und so die religiöse Zukunft Europas verändern, ist nicht mehr gegeben. Das ist schade, da uns so eine interessante Eingriffsmöglichkeit fehlt. Böses Blut zwischen den unterschiedlichen Religionen bleibt aber natürlich weiterhin ein kritisches Element für die öffentliche Ordnung in unseren Provinzen und bei diplomatischen Verhandlungen.
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