Valhalla Hills im Test - Liebe auf den zweiten Klick

Valhalla Hills ist Aufbaustrategie wie bei Anno Dazumal und Die Siedler 2. Im Test zieht uns der Oldschool-Titel mit seiner Komplexität gemächlich in seinen Bann.

Valhalla Hills - Test-Video: Es wird wieder gewuselt! Video starten 4:19 Valhalla Hills - Test-Video: Es wird wieder gewuselt!

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In unseren ersten Spielstunden laufen wir bei Valhalla Hills mehrmals in Sackgassen. Keiner unserer Ansätze will so richtig fruchten. Doch dann macht es bei uns »Klick!«, und unser Vorgehen schaltet von »Schnell, Schnell« auf »Bedacht und Sorgfalt« um. Wir schauen nun genauer hin, hören dem Spiel besser zu und versuchen, alle Mechanismen erst einmal zu verstehen. Und schließlich legen wir damit los, unsere Siedlung hochzuziehen und den Berggipfel zu erobern.

Valhalla Hills ist ein eher gemächliches Aufbau-Strategiespiel, das den Genre-Größen längst vergessener Tage nacheifert. Das ist auch überhaupt kein Wunder, denn Funatics Chefentwickler Thomas Häuser war seinerzeit schließlich einer der führenden Köpfe hinter den Aufbau-Klassikern Die Siedler 2 oder Cultures.

Und so besetzt Valhalla Hills auf charmant-schrullige Art und Weise genau die Nische, die das auf unbestimmte Zeit verschobene Die Siedler 8 und das stark modernisierte Anno 2205 offen gelassen haben.

Die unendliche Geschichte

In der Story von Valhalla Hills besetzen wir die Rolle von Odins Sohn Leko, der lieber Dinge baut anstatt sich wie ein echter Wikinger volllaufen zu lassen und zu prügeln. Das passt Odin gar nicht in den Kram und deswegen verbannt er Leko kurzerhand auf die Erde und verwehrt ankommenden Wikingern den Eintritt nach Valhalla, weil diese zu wenig Ehre hätten. Der verbannte Leko beschließt, den bärtigen Kämpfern zu helfen, damit alle wieder an Odins jenseitigem Gelage teilnehmen können.

So weit, so interessant als Ausgangslage. Allerdings handelt es sich hier um eine Alibi-Geschichte. Wir verhelfen unseren Wikingern durch Kämpfe und Siege zwar zu genügend Ehre, um nach Valhalla zu kommen – ein wirkliches Ziel ist dies aber nicht. Egal, ob wir nur einen oder gleich Hunderte Wikinger in die heiligen Hallen befördert haben, Valhalla Hills verfrachtet uns nahezu kommentarlos auf die nächste Insel, auf der wir weiterhin Ruhm und Ehre sammeln können.

Stets gleiche Startphase: Jede Partie starten wir mit einer Handvoll Wikinger und Rohstoffe. Stets gleiche Startphase: Jede Partie starten wir mit einer Handvoll Wikinger und Rohstoffe.

Es gibt weder Dialoge noch Zwischensequenzen, geschweige denn einen roten Storyfaden. Da verschenken die Entwickler von Funatics einiges an Potenzial und die Chance auf einen weiteren Langzeitmotivator abseits des Aufbauparts.

Der Berg ruft

Zu Beginn jeder Partie starten wir am Fuße eines Berges, auf dem ein Portal prangt, das uns nach Valhalla bringen soll. Unser Ziel liegt also darin, unsere Wikinger durch das magische Gipfeltor zu wuchten. Da hinter den Portalen für uns nie Valhalla, sondern immer nur der nächste Berg liegt, fühlen wir uns ein bisschen wie der Klempner Mario, der seine Prinzessin immer in einem anderen Schloss suchen muss. Trotzdem erklimmen wir ein Massiv nach dem anderen, weil wir immer wieder die Herausforderung suchen, unsere Siedlung neu und besser aufzubauen.

Das liegt vor allem an den prozedural, also per Zufallsgenerator erstellten Karten. Die sind zwar in ihrem Grundgerüst alle gleich – wir starten am Fuße des Berges und müssen ins Portal an dessen Gipfel – doch alles, was dazwischenliegt, variiert. Mal ziehen wir in Ruhe unsere Siedlung hoch, mal stoßen wir direkt mit der aggressiven Tierwelt zusammen, ein weiteres Mal müssen wir sofort expandieren, um ein Waldstück zu erschließen.

Eiswikinger gehören zu den Standardgegnern und tummeln sich immer mal wieder auf den Bergen. Eiswikinger gehören zu den Standardgegnern und tummeln sich immer mal wieder auf den Bergen.

Dazu gesellen sich noch die Bergzwerge, die unsere Anwesenheit nicht zu schätzen wissen und uns den Weg zum Portal erschweren. Innerhalb der Level bietet uns Valhalla Hills genügend Anreize, immer wieder gen Gipfel zu stürmen, und belohnt uns anschließend mit neuen Gebäuden, Wirtschaftsketten und Bausteinen für den Levelgenerator.

Das motiviert durchaus, kann aber nicht kaschieren, dass wir letzten Endes immer das Gleiche tun. Da waren die handgefertigten Missionen eines Cultures oder Siedler 2 deutlich abwechslungsreicher. Heißt: Wer nicht seine ganze Motivation aus dem Aufbau einer Wikingersiedlung und dem Optimieren der Warenkreisläufe zieht, dem wird Valhalla Hills auf Dauer zu monoton.

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