Vampyr - Das teuflischste Spiel der Gamescom

Vampyr stellt unsere moralische Standfestigkeit auf die wohl teuflischste Art und Weise auf die Probe: Indem es uns bei unserer Gier und Faulheit packt.

Vampyr - Gamescom-Demo mit 14 Minuten Gameplay Video starten 14:22 Vampyr - Gamescom-Demo mit 14 Minuten Gameplay

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Es muss sich nicht unbedingt beißen, gleichzeitig Arzt und Vampir sein. In Vampyr, dem Action-Rollenspiel von den Machern von Life is Strange, können wir gegen unsere niederen Blutsauger-Instinkte ankämpfen und dabei so wenig erfrischendes Blut schlürfen, wie nur irgendwie möglich. Gleichzeitig tun wir unsere Doktorenpflicht und bekämpfen die verheerende spanische Grippe, die 1918 in London grassiert. Jeder Stadtbezirk hat dafür seine eigene Gesundheitsanzeige. Wer sich nicht zu allzu vielen Morden hinreißen lässt und gewissenhaft den Arzt spielt, sorgt so dafür, dass die Distrikte nicht zu leergefegten Massengräbern verkommen.

Aber mal ehrlich: Das klingt ganz schön anstrengend. Und Vampyr ist vor allem ein Versuchungs-Simulator - hehre Ideale sind ja gut und schön, aber eben auch verflixt unpraktisch. Besonders als Blutsauger, dem der ständige Drang zum grausamen Mord im Magen brennt. Und wie wollen die Entwickler uns dieses Gefühl als Spieler vermitteln? Mit dem wohl alltäglichsten und erprobtesten Lockmittel auf dem Weg in Hölle: Dem Wunsch, uns das Leben ein klein wenig bequemer zu machen.

Wenn die spanische Grippe London dahinrafft, können wir entweder helfen - oder alles nur noch schlimmer machen. Wenn die spanische Grippe London dahinrafft, können wir entweder helfen - oder alles nur noch schlimmer machen.

Auf der Gamescom erklärten uns Dontnod, dass wir unseren Schwierigkeitsgrad selbst festlegen, und zwar dadurch, wie oft wir unserem Durst nachgeben. Aus dem nahrhaften Blut eines Unschuldigen saugen wir viel mehr Erfahrungspunkte als aus klassischen Quests und Kämpfen. Wir werden also mächtiger, wenn wir unserem Hunger haltlos nachgeben.

Was bedeutet, dass der rechtschaffene Pfad auch der steinigere ist. Je weniger Bürger wir morden, desto härter müssen wir uns in den Actiongefechten anstrengen. Und wenn es mal zu schwer wird, bleibt immer die Stimme in unserem Hinterkopf, dass wir es uns doch mit einem einzigen Biss so viel einfacher machen könnten…

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Hippokrates würde sich im Grab umdrehen

Bei der Versuchung lässt es Vampyr nicht bewenden. Geben wir ihr mal nach, eröffnet uns das Spiel jede Menge Möglichkeiten, unserer niederträchtigen Blutsaugernatur auch voll zu frönen. Theoretisch können wir jede einzelne Figur im Spiel umbringen. Nur müssen wir auch erst mal an sie herankommen. Als Vampir dürfen wir nicht einfach frei in jedes Haus spazieren. Das geht nur, wenn wir vom Bewohner ausdrücklich eingeladen wurden. Und wer holt sich schon einen Vampir in die gute Stube? Natürlich niemand - wohl aber einen Arzt! Wer den besorgten Onkel Doktor mimt, dem öffnen sich ganz neue Türen. Da will etwa ein Vater, dass wir seinen Sohn heilen, und lädt uns damit völlig unwissend zum Abendessen ein. Teuflisch!

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Um herauszufinden, dass das potenzielle Opfer überhaupt einen kranken Sohn hat, sammeln wir Hinweise in der Spielwelt. In diesem Fall etwa eine Büchse voller Briefe. Jede Figur hat ihre eigene Hintergrundgeschichte und ihre eigenen Schwachstellen. Der erfolgreiche Jäger muss also ermitteln, überzeugen und sich einen perfekten Plan zurechtlegen. Das klingt nach einem richtig spannenden Spielkonzept.

Ganz wichtig für den versierten Vampir: Die richtige Gelegenheit zum Zubeißen beim Schopfe packen. Ganz wichtig für den versierten Vampir: Die richtige Gelegenheit zum Zubeißen beim Schopfe packen.

Selbst ganz ehrliche Medizin können wir mit fiesen Hintergedanken verabreichen. Denn ein gesunder Mensch mit reinem Blut ist nicht nur eine Delikatesse für Gourmet-Vampire, er wirft auch ganz konkret mehr Erfahrungspunkte ab. So lohnt es sich selbst für blutdürstige Spieler, Arzneien zu craften und ihr Doktorhandwerk zu praktizieren. Vampyr lässt uns aber auch ganze Stadtbezirke permanent entvölkern, wenn wir zu haltlos wüten. Dann werden sie dauerhaft von wilden Vampiren überrannt oder verfallen schlichtweg.

Obendrauf hat jeder Mord Auswirkungen auf die Spielwelt, die Story und das Verhalten der anderen Charaktere, wenn sie mit unserem Opfer in Verbindung standen. Unsere Bluttaten lassen sich auch nicht einfach wiedergutmachen, indem wir hinterher einer alten Dame über die Straße helfen und damit einen Karmapegel wieder in Richtung Heiliger verschieben. Wir müssen mit den Folgen unserer Morde leben. Können als Vampir aber eben auch nicht ohne Morde leben.

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