GameStar: Mit der Gründung eines Vereins, der sich offen zu einem so umstrittenen Thema wie den Computerspielen bekennt und für sich in Anspruch nimmt, die Rechte der Spieler zu vertreten, habt ihr viel Verantwortung aufgenommen. Wie wirkt sich die Arbeit für den Verein auf euer Leben aus?
Patrik Schönfeldt: Gewaltig! Es ist viel Arbeit, zum Glück bieten uns täglich neue Leute ihre Hilfe an. Die können wir auch gut gebrauchen. Wir sind schließlich keine abgebrühten Profis, weder was Politik angeht, noch Vereinsarbeit. Wir wollen nur unser Hobby gegen unfaire und böswillige Angriffe schützen.
Mit der Verantwortung kommen wir gut zurecht. Wenn man bedenkt, wie viel Verantwortung man schon im alltäglichen Leben hat, ist das gar nicht so viel mehr. Wenn man Auto fährt übernimmt man ja auch Verantwortung für sich und andere. Das geht aber fast allen wie selbstverständlich von der Hand.
Die Spieler haben diese Vertretung gebraucht, also haben wir diese Verantwortung übernommen. Und dank der tollen Unterstützung schaffen wir das auch sehr gut. Videospieler sind halt soziale Menschen.
GameStar: Wie hat euer Umfeld auf euer Engagement reagiert?
Norman Schlorke: Meine Eltern freuen sich, dass ich meine Zeit sinnvoll nutze. Man kennt das ja, Eltern wollen natürlich nicht, dass ihre Kinder verkommen. Meine Freundin und mein Clan waren anfangs nicht so erfreut, schließlich hab ich jetzt weniger Zeit für Sie. Aber sie wissen, dass ich mich für eine ernstzunehmende Sache einsetze und unterstützen mich.
GameStar: Ihr werdet inzwischen von Clans und organisierten Communitys unterstützt. Die Zahl der Vereinsmitglieder wird in den nächsten Wochen wahrscheinlich schnell steigen. Wie wollt ihr euch in Zukunft organisieren?
Norman Schlorke: Wir wollen bundesweit auftreten, schließlich geht das Thema alle deutschen Spieler etwas an. Untereinander funktioniert die Kommunikation auch schon sehr gut, dank Foren und Mails. In den nächsten Wochen wollen wir auch auf die Branchenverbände zugehen und auf der gamescom in Köln weiter Kontakte knüpfen.
Aber wir wollen auch ganz klar sagen, dass wir die Vertretung der Spieler sind, nicht der Industrie. Wir verdienen kein Geld mit Spielen und wir wollen die Branche auch nicht blind vor jeder Kritik schützen. Wir haben als Spieler ja selbst genug zu meckern. Immer mehr Spiele werden unfertig und fehlerhaft veröffentlicht. Die Rechte der Kunden werden zunehmend beschnitten. Das sind Probleme, bei denen die Spieler gegenüber den Publishern eine Vertretung brauchen.
GameStar: Was wollt ihr den Spielern in Deutschland sagen?
Patrik Schönfeldt: Wir gehören zusammen. Werdet Mitglied beim VDVC und unterstütz unsere Arbeit! Ihr könnt mitentscheiden, wofür der Verein eintreten soll und was wir machen. Wir wollen diskutieren und wir wollen aufklären, damit Computerspieler in Deutschland nicht mehr schief angesehen werden.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.