Seite 3: War Leaders: Clash of Nations im Test - Version 1.2 des Weltkriegs-Strategiespiels im Test

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Bomben lösen alles

In den Echtzeit-Schlachten fährt War Leaders das komplette Weltkriegs-Arsenal auf: Jede Partei besitzt individuelle Infanteristen, Panzer, Geschütze und Flugzeuge. Vor dem Kampagnenbeginn legen Sie fest, ob Vehikel Munition sowie Benzin verbrauchen und ob Einheiten mit niedriger Kampfmoral fliehen. Wir raten Ihnen, alles einzuschalten, weil's die Scharmützel spannender macht. Auch an taktischen Möglichkeiten mangelt es nicht: Soldaten dürfen sich in Häusern verschanzen, oft können Sie Engpässe im 3D-Gelände zu Ihrem Vorteil nutzen. Zudem gibt's drei nützliche Formationen, deren jede andere Vorteile bringt. Zum Beispiel erhöht die offensive Aufstellung die Schusskraft. Falls ein General Ihre Armee anführt, dürfen Sie ihm Truppen zuweisen. Die formiert und befehligt er dann vollautomatisch nach Vorgaben wie »Greife mit deinen Jungs diesen Bereich an« -- was allerdings stets in Selbstmord-Manövern endet. Steuern Sie Ihre Einheiten deshalb lieber von Hand, auch wenn die Wegfindung hin und wieder hakt. Die mäßig klugen KI-Feinde versuchen immerhin Flankenmanöver, tröpfeln dabei aber gerne mit einzelnen Einheiten in Ihr Abwehrfeuer.

Doch taktische Winkelzüge spielen eh nur eine Rolle, wenn keine Flugzeuge oder Schiffe am Scharmützel teilnehmen. Falls nämlich Flieger über der Provinz kreisen oder Pötte im angrenzenden Meer ankern, dürfen Sie während der Schlacht Bombardements anordnen. Und die sind viel zu mächtig. Mit zwei bis drei Flächenbombern und dem richtigen Timing sprengen Sie locker die halbe Feindarmee. Zumal sich verteidigende Feiglinge, pardon, Feinde meist in einer Ecke der Karte verschanzen. Zwar könnte der Gegner Ihre Bomber mit Flakvehikeln und Abfangjägern durchsieben, doch just diese Einheiten hat die KI in der Kampagne fast nie dabei. Mit Luftunterstützung besiegen Sie daher auch überlegene Heere locker, was den taktischen Anspruch nicht gerade erhöht. Trotzdem machen die Gefechte Spaß, vor allem dank der gelungenen Präsentation: Bei Explosionen wirbeln Soldaten durch die Luft, Panzer zerplatzen in Trümmerfontänen, Artilleriegranaten reißen Krater ins Gelände.

Überall unfertig

In der Verteidigungs-Formation (erkennbar an den Sandsack-Barrieren) schlucken die Panzer mehr Schaden und halten so das Feuer von den Geschützen fern. In der Verteidigungs-Formation (erkennbar an den Sandsack-Barrieren) schlucken die Panzer mehr Schaden und halten so das Feuer von den Geschützen fern.

Obwohl unsere Vorabversion des Patches 1.2 zahllose Fehler bereinigt, hinterlässt War Leaders einen unfertigen Eindruck. Noch immer plagen Bugs und seltene Abstürze die Weltkriegs-Völkerschlacht. Einmal etwa griffen wir im Strategie-Modus mit Großbritannien Deutschland an. Doch im Echtzeit-Gefecht befehligten wir plötzlich eine deutsche Armee, die gemeinsam mit einer englischen Streitmacht gegen eine weitere deutsche antrat -- völliger Mumpitz. Manchmal passte das Schlachtfeld nicht zur umkämpften Provinz, ein Scharmützel ums indische Festland führten wir auf einer pazifischen Inselkarte.

Außerdem leidet die Kampagne an Logikfehlern. Zum Beispiel besitzt England zu Beginn keine Panzerfabrik, obwohl seine Armee bereits Kettenfahrzeuge enthält. Hinzu kommen Sprachwirren: Auch in der deutschen Version brüllen Soldaten auf Englisch, das an sich informative Tutorial besteht aus englischen Videos mit deutschen Untertiteln. Und auch die langen Ladezeiten sollte Enigma noch deutlich kürzen. Aber was soll's, so lange können Sie wenigstens Zitate lesen, etwa vom US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt: »Es gibt Schlimmeres, als keinen Erfolg zu haben. Das ist, nichts unternommen zu haben.« Stimmt. Der Entwickler Enigma hat wenigstens versucht, das suchterregende Total War-Prinzip zu klonen. Auch wenn War Leaders zum Erfolg noch ein paar Patches fehlen.

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