Die Witcher-Serie nimmt zunehmend Gestalt an. Auf einen Schlag hat Netflix nun die Schauspieler für neun Charaktere angekündigt, darunter die weiblichen Hauptrollen Ciri und Yennefer.
Auf Twitter zeigte Netflix ein Bild aller nun bekannten Schauspieler von links nach rechts: Henry Cavill als Geralt, Anya Chalotra als seine große Liebe Yennefer, Freya Allan als ihrer beider Ziehtochter Ciri, Jodhi May als Ciris Großmutter Königin Calanthe und Mimi Ndiweni als die Zauberin Fringilla Vigo.
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In der zweiten Reihe sehen wir Therica Wilson-Read (Sabrina Glevissig), Millie Brady (Renfri), Adam Levy (Mäussack), Björn Hlynur Haraldsson (Eist) und MyAnna Buring (Tissaia de Vries).
Im Gegensatz zu Hollywood-Star Cavill dürften die anderen Darsteller den meisten Zuschauern noch unbekannt sein. Anya Chalotra trat zuvor nur in der Serie "Wanderlust" auf und Freya Allan war in "Into the Badlands" und einigen Kurzfilmen zu sehen. Im Gespräch mit Hollywood Reporter erklärte Showrunnerin Lauren Hissrich aber, dass man nicht gezielt nach Stars oder unbekannten Talenten gesucht habe: "Wir haben nach den besten Schauspielern für die Rolle gesucht. Punkt. Ende der Geschichte."
Die Serie will sich bewusst nicht an den Spielen orientieren
Im Vorfeld der Ankündigung hatte sich eine Kontroverse um Ciri entzündet, die gerüchtweise »schwarz, asiatisch, oder einer Minderheit angehörig« sein sollte und damit anders aussehen würde als in den Büchern beschrieben oder in den Spielen gezeigt. Diese Gerüchte haben sich mit Freya Allan nun als falsch herausgestellt. Trotzdem sei Hissrich ganz gezielt bemüht, die Serie auch optisch von den Spielen abzusetzen:
"Ich bin ein riesiger Fan der Spiele. Allerdings wollte ich davon wegkommen, dass die Spiele aktuell die einzige visuelle Repräsentation dieser Geschichten sind. Wir mussten unsere eigene visuelle Repräsentation erschaffen. Während ich die Serie entwickelt habe, habe ich die Spiele sogar bewusst immer weniger gespielt, weil ich sicherstellen wollte, dass die Serie, die wir erschaffen, ihr eigenes und einzigartiges Ding wird. "
Hissrich erklärte, dass sie durchaus nachvollziehen könne, warum mögliche Abweichungen von den bekannten Interpretationen starke Gefühle auslösen, aber sie wolle das Herz der Geschichten auf jeden Fall bewahren.
"Ich glaube, es kann den Fans Angst machen, wenn ich als Autorin ankomme und sage, dass meine Vision einer Figur anders aussieht als deine. Aber wenn ich ehrlich bin, muss es das denke ich nicht. Eine der Sachen, die mir am wichtigsten sind, sind die Befürchtungen, dass wir den kulturellen Kontext von The Witcher rausstreichen werden, seine slawischen Wurzeln, genau das, worauf die Menschen in Polen stolz sind. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Ich wollte immer diese slawischen Geschichten nehmen und ihnen ein weltweites Publikum geben. "
Was das Casting über die Story verrät
Mit den neue angekündigten Rollen und Schauspielern verdichten sich die Hinweise, dass die Witcher-Serie ganz am Anfang der Geschichte beginnen - also mit den Kurzgeschichten noch vor der Haupt-Romanreihe und lange vor den Spielen. Dazu gehören etwa Geralts erste Begegnungen mit Yennefer und Ciri. Besonders Ciris Jugend-Umfeld ist mit Großmutter Calanthe, deren Gemahl Eist und ihrem Berater Mäussack ein großer Teil der bislang bekannten Besetzung.
Noch ein Hinweis auf eine sehr früh angesiedelte Serie: Die mörderische Schneewittchen-Version Renfri trat nur in einer einzigen Kurzgeschichte auf, wurde aber trotzdem für die Serie gecastet. Es war die Auseinandersetzung mit ihr, in der Geralt den Spitznamen Schlächter von Blaviken erhielt. In Blood and Wine lehnten CD Projekt Red die Prinzessin Syanna an Renfri an.
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Außerdem beschreibt die Casting-Ankündigung sowohl Yennefer als auch Fringilla und Sabrina noch als Novizinnen. Damit läge die Serie aber sogar noch vor den Kurzgeschichten, denn dort war Yennefer schon eine erfahrene Zauberin, als sie Geralt kennenlernte. Es wird also wohl auch Abweichungen in der Chronologie geben.
Ebenfalls auffällig ist, welche Figuren noch nicht angekündigt wurden. Dass spätere Schlüsselcharaktere wie Vilgefortz und Regis fehlen, deutet weiter darauf hin, dass die Serie (oder zumindest die erste Staffel) vor ihrem ersten Auftritt spielt. Allerdings vermissen wir in der bisherigen Casting-Liste auch Charaktere wie Rittersporn, der schon in den frühen Geschichten als Geralts Freund auftrat. Es ist noch unklar, was das für seine Rolle in der Serie bedeutet - möglicherweise wird sein Darsteller einfach erst später enthüllt werden.
Nur eine Sorge räumte Hissrich schon zweifelsfrei auf Twitter aus: Plötze ist auf jeden Fall dabei.
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