Witcher-Spiele unter dem Radar: Sollte man beim Steam Sale zuschlagen?

Witcher 1 - 3 müssen wir längst niemandem mehr empfehlen. Aber was ist mit den unbekannten Witcher Games, die es gerade günstig oder kostenlos bei Steam gibt?

Diese Witcher-Spiele stehen im Schatten der Hauptreihe. Diese Witcher-Spiele stehen im Schatten der Hauptreihe.

Dass The Witcher 1 - 3 fantastische Rollenspiele sind, müssen wir hier wohl niemandem mehr erzählen. Allerdings besteht die Witcher-Reihe nicht nur aus diesen drei Hauptteilen. Entwickler CD Projekt Red hat im Lauf der Zeit noch ein paar kleinere Ableger veröffentlicht, die fast niemand auf dem Schirm hat.

Genau die sind jetzt neben den großen Hexer-Spielen zum Franchise-Sale rund um The Witcher auch bei Steam im Angebot oder gar kostenlos zu haben. Aber sollten Geralt-Fans blind zuschlagen oder sich doch keine Hoffnungen machen? Wir stellen euch drei Spiele aus dem Witcher-Universum vor, die ihr bislang vielleicht (zu unrecht) ignoriert habt.

Hinweis:
Dieser Artikel erschien ursprünglich am 26. Mai 2020. Weil das Witcher Franchise erneut bei Steam stark reduziert ist, haben wir ihn aber noch einmal um die neuen Angebote aktualisiert.

Gwent: The Witcher Card Game

  • Preis: kostenlos
  • Plattformen: PC, iOS, Android (PS4, Xbox One nicht länger unterstützt)

Gwent ist auch außerhalb des Steam Sales kostenlos - trotzdem wollten wir auf das Kartenspiel im Witcher-Universum als Alternative zu Hearthstone und Co. aufmerksam machen, da es noch nicht lange bei Steam verfügbar ist. Die meisten Witcher-Spieler kennen das Card Game vor allem als Ingame-Aktivität aus The Witcher 3.

Gwent als Standalone-Spiel verfügt über ein neues Design (samt Spezialeffekten) bei Spielfeld und Karten und gestaltet die Spielregeln etwas komplexer. Außerdem gibt es neben Matches gegen die KI auch Online-PvP. Über Siege schaltet ihr neue Karten frei und baut euer Deck aus. Finanziert wird das Ganze über Ingame-Käufe für Karten, kosmetische Items und mehr.

Gwent - Ersteindruck: Wie gut ist das Witcher-Kartenspiel? Video starten 11:00 Gwent - Ersteindruck: Wie gut ist das Witcher-Kartenspiel?

Wie funktioniert Gwent?

  • Es gibt wie in The Witcher 3 fünf Fraktionen mit eigenen Karten (Norden, Nilfgaard, Scoia'tael, Monster, Skellige).
  • Ihr spielt drei Runden, wobei ihr vor jeder Runde Karten weglegen und neue ziehen dürft.
  • Die Spieler sind abwechselnd dran und können pro Zug eine Aktion ausführen (zum Beispiel eine Karte spielen oder eine Fähigkeit einsetzen)
  • Wer die meisten Punkte auf dem Feld hat, gewinnt den Zug - und wer zwei von drei Zügen für sich entscheidet, das Match.
  • Sehr viele Karten bringen besondere Effekte mit, die sich geschickt kombinieren lassen. Außerdem gibt es eine Nahkampf- und eine Fernkampfreihe auf dem Feld.

Was sagen die Spieler?

Die über 7.000 Steam-Reviews fallen zu 84 Prozent positiv aus. Gelobt werden unter anderem die Free2Play-freundliche Monetarisierung, die Spielbalance, sowie Design, Soundtrack und die Crossplay-Funktion. Kritik hagelt es unter anderem für zu drastische Änderungen nach der Beta, die das Spiel für manche taktisch zu sehr reduzierten, sowie die etwas gewöhnungsbedürftige Umstellung, wenn man von der Version in The Witcher 3 kommt.

Unser Gwent-Experte in der Redaktion ist Dennis Zirkler, der stolze 750 Stunden im Kartenspiel verbracht hat:


Dennis Zirkler:
@YungWerner

Gwent ist für mich, neben dem kürzlich erschienenen Legends of Runeterra, nach wie vor das beste Online-CCG auf dem Markt. Nicht nur sind die Begegnungen deutlich taktischer als das übertriebene RNG-Festival, welches der Branchenprimus Hearthstone in seinen Partien auszeichnet - Gwent bietet auch ein klar faireres Free2Play-System. Während man in Blizzards Kartenspiel regelmäßig Echtgeld investieren muss, wenn man mehr als zwei oder drei wettbewerbsfähige Decks besitzen möchte, können Gwent-Spieler ihre Kartensammlung durch regelmäßiges Spielen problemlos füllen.

Thronebreaker: The Witcher Tales

  • Preis: 10 Euro (50 Prozent Rabatt - bis 7. September)
  • Plattformen: PC, PS4, Xbox One, Nintendo Switch

Ist euch Gwent allein zu wenig Rollenspiel, findet ihr ja vielleicht an Thronebreaker Gefallen: Das Rollenspiel im Witcher-Universum kombiniert die bekannten Gwent-Mechaniken mit einer Singleplayer-Story. Die Geschichte dreht sich um Königin Meve, die in The Witcher 3 bereits Erwähnung fand. Sie muss als Herrscherin von Lyrien und Rivien in den Krieg ziehen, um die Invasion Nilfgaards abzuwehren.

Die etwa 30 Stunden lange Geschichte bietet Entscheidungen samt mehrerer Enden, zahlreiche Quests, ein ausbaubares Lager, Einheiten zum Trainieren und Ressourcen-Management, sowie natürlich Karten-Gefechte als Kampfersatz.

Mehr über Thronebreaker inklusive umfangreicher Einschätzung zu den Stärken und Schwächen lest ihr in unserem Test zum Witcher-Abenteuer mit Gwent-Einschlag:

Eine Analyse in Videoform gibt es ebenfalls, wenn euch mehr nach optischer Berieselung ist:

Thronebreaker: The Witcher Tales - Test: Die nächste fantastische Witcher-Story Video starten 6:59 Thronebreaker: The Witcher Tales - Test: Die nächste fantastische Witcher-Story

Was sagen die Spieler?

91 Prozent der über 8.000 Nutzer-Kritiken auf Steam fallen positiv aus. Viele Spieler loben, dass nicht das Kartenspiel Gwent im Fokus steht, sondern vielmehr eine dichte und fesselnde Handlung, wie man sie von der Witcher-Reihe gewohnt ist. Wer will, kann Thronebreaker also als eine zusätzliche Erweiterung der Witcher-Story begreifen.

Trotzdem wurden die Gwent-Mechaniken im Vergleich zu Witcher 3 für viele ausgebaut und verbessert. Auch Grafikstil und Soundtrack ernten Lob. Weniger Anklang findet das Ressourcen sammeln und Erkunden, das für einige schnell öde wird.

The Witcher Adventure Game

  • Preis: rund 2 Euro (85 Prozent Rabatt - bis 7. September)
  • Plattformen: PC, Mac, iOS, Android

Wer auch ohne Lockdown seinen Kontakt zu Menschen in Corona-Zeiten minimieren will, kann ja mal einem wenig genutzen Steam-Feature eine Chance geben: Remote Play Together! So könnt ihr die digitale Variante des Witcher-Brettspiels The Witcher Adventure Game bequem von zuhause aus mit Freunden gemeinsam zocken. Allerdings nur mit guten Englischkenntnissen, da eine deutsche Übersetzung fehlt.

Man kann auch allein gegen die KI spielen. Jeder übernimmt einen Charakter aus dem Hexer-Universum (Geralt, Zauberin Triss, Barde Rittersporn oder Zwergenkrieger Yarpen Zigrin) und nutzt deren jeweilige Fähigkeiten, um im Spiel weiterzukommen.

Ihr erfüllt in dieser Rolle passende Aufträge (zum Beispiel Monsterjagd als Geralt), indem ihr die Spiel(brett)welt bereist und Spuren sucht. Ist die Quest abgeschlossen, gibt es Siegespunkte - wer von denen die meisten hat, gewinnt.

Mehr über die Spielmechaniken und unser Fazit zum Witcher-Brettspiel lest ihr im GameStar-Test:

Was sagen die Spieler?

Die knapp über 900 Steam-Reviews fallen zu 78 Prozent positiv aus. Einigen Spielern gefällt, dass man zwar gegeneinander spielt, aber trotzdem regelmäßig zusammenarbeiten muss. Auch die komplexen Regeln und die Treue gegenüber der Hexer-Lore stoßen bei vielen auf Begeisterung. Weniger gut kommt an, dass man kaum Spieler für den Multiplayer findet und während dem Spiel oft lange Wartezeiten auftreten, wenn andere ihre Züge machen.

Bonus: Das vergessene Witcher-Spiel

Apropos Witcher-Spiele unter dem Radar: Wusstet ihr eigentlich, dass der Hexer mit The Witcher: Versus sogar ein kleines Browserspiel mit Textadventure-Charme erhalten hat? Das haben wir sogar für euch getestet:

Der kleine Ableger ist allerdings mittlerweile nur noch ein Kuriosum, weil sowohl die Browser-Variante, als auch die iOS-Fassung eingestellt wurden. Wie das in Aktion aussah, zeigt aber zum Beispiel dieses Video:

Seid ihr wieder auf den Geschmack gekommen oder generell neugierig auf die Welt von Geralt, Ciri und Co. geworden, empfehlen wir euch die Witcher-Wochen auf GameStar.de. Hier haben wir über zwei Wochen hinweg zahlreiche neue Artikel, Videos, Podcasts und mehr rund um The Witcher veröffentlicht und die Entwickler interviewt.

Ihr erfahrt zum Beispiel mehr über ungelüftete Geheimnisse von The Witcher 3 oder hört bei GameStar Plus Dimis Analyse zur Reihe, nachdem er alle Spiele und Bücher nachgeholt hat, um zum Hexer-Experten zu werden.

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