Um gleich mal ein paar Dinge klarzustellen: Ich weiß, dass die Mittelalter-Sandbox Mount & Blade Warband aussieht, wie sie nun mal aussieht. Ich weiß auch, dass viele eigentlich coole Features in öden Textfenstern versteckt sind, dass die Welt abseits des spärlichen Tutorials gnadenlos Neulinge zerschmettert und deshalb nur wenige Spieler an den Punkt kommen, an dem Warband seine volle Schönheit entfaltet.
Das alles weiß ich, aber trotzdem kann ich jedem halbwegs fantasievollen Spieler nur empfehlen, Warband eine Chance zu geben, denn hinter der abschreckenden Fassade steckt ein Universum, das so viele Features in einem Spiel vereint, wie es fünf andere nicht schaffen. Und genau deshalb ist Mount & Blade Warband für mich das beste Spiel der Welt!
Zum Steam-Angebot: Mount & Blade: Warband für 6,79 Euro
Calradia, Land der unbegrenzten Möglichkeiten
Wenn ich will, kann ich mich als Turnierkämpfer durchschlagen und von den Preisgeldern leben, als Bandit die Bauern berauben, als Händler mein Geld mit cleveren Geschäften verdienen, als Söldner ständig die Auftraggeber wechseln und vom Krieg profitieren, mir als Lehnsmann eines Königs meinen Platz an der aristokratischen Sonne sichern.
Jede Karriere funktioniert, für (fast) jeden Unfug schlummert in Mount & Blade: Warband ein System. Ich kann in Büchern schmökern, während meine Soldaten im Lager pennen. Ist mein Heerzug nach dem Plündern zu langsam, helfen Packpferde, die Last schneller zu transportieren. Wird mein Ross im Kampf schwer verletzt, erholt es sich ohne die Hilfe eines Medicus nie mehr von seinen Wunden.
Dass solche Dinge funktionieren, erklärt mir Warband nicht, ich muss sie selbst herausfinden. Dafür stehen dem, der sie kennt, unglaublich viele Türen offen, um das Spiel dem eigenen Willen anzupassen. Ich reise beispielsweise in Friedenszeiten in Feiertagsgewandung und nur mit kleiner Eskorte zwischen meinen Lehen hin und her und halte dabei auf den Marktplätzen Ausschau nach neuen Rüstungen, Pferden und Büchern.
Der Nischenkönig: Was macht Mount & Blade so besonders? (Plus)
Der Meister aller Schwertkämpfer
Dazu kommt das vielleicht beste Nahkampfsystem, das ich kenne. Im Gemetzel bestimmt ein Mausschwung, aus welcher Richtung mein Schlag erfolgt, genauso bestimme ich auch, wohin sich mein Block richtet. Es ist sogar möglich, mit einem gut abgepassten Gegenschlag die feindliche Klinge zu parieren!
Außerdem muss ich stets darauf achten, welche Waffe ich wann einsetze. Die Zweihandaxt zertrümmert Schilde, richtet aber nur mit dem Axtblatt Schaden an und lässt mich bei Fehlschlägen leicht aus der Balance geraten. Schwerter sind vielseitig, Streitkolben (ohne Stacheln!) erhöhen die Chance auf Gefangene.
Das alles funktioniert schon im Einzelspieler-Modus bestens, brilliert aber erst in Mehrspielerschlachten so richtig. Selten habe ich so packende Kämpfe erlebt und auch, wie ein einzelner Schwertmeister fast ohne Rüstung, nur mit seinem Können, eine ganze Truppe schlechterer Spieler in Schach hielt.
Der Sandbox-Messias?Mount & Blade 2: Bannerlord auf der Gamescom 2016
Mount & Blade 2: Bannerlord - Screenshots von Massenschlachten und Stadtleben ansehen
Wer's nicht mag, moddet eben
Der Schlussstein in meinem Plädoyer für das beste Spiel der Welt (ich gehe damit auch regelmäßig Kollegen auf den Keks) sind die Mods, mit denen man sich Warband in fast alles verwandeln kann, wozu man gerade Lust hat.
Das reicht von einfachen Tweaks, die in paar Funktionen komfortabler zugänglich machen, bis zu Total-Conversion-Mods wie Prophesy of Pendor oder The Eagle and the Radiant Cross, die das komplette Spielerlebnis mit neuen Kampagnenkarten, Fraktionen, Waffen und Features umkrempeln. Mein Favorit: Floris Mod Pack. Das kleine Paket verbessert das Spielgefühl deutlich, ändert aber gleichzeitig nicht allzu viel am Grundkonzept von Warband.
Für 5€ kann ich Mount & Blade: Warband also nur jedem empfehlen. Wer auch nur über ein Fitzelchen Kopfkino verfügt, wird es nicht bereuen!
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