Laut AMD wünschen sich die Kunden schon länger eine Radeon-Karte, die sowohl die Technologie der R9-290-Serie als auch das gute Preis-Leistungs-Verhältnis der R9-280-Karten bietet. Als Antwort darauf bringt das amerikanische Unternehmen jetzt die etwa 250 Euro teure Radeon R9 285 auf den Markt. Die Grundlage ist dabei nicht wie bei den 280(X)-Modellen ein aufgebohrter, aber bereits älterer Chip, sondern der neuentwickelte Tonga-Grafikkern. Die GPU kommt auch in der Workstation-Karte FirePro W7100 zum Einsatz und basiert auf der GCN (»Graphics Core Next«) Architektur 1.2. Anders als die Tahiti-GPUs der R9-280-Modelle (GCN 1.0) unterstützt sie sowohl TrueAudio als auch die brückenlose CrossFire-Schnittstelle »XDMA« und AMDs »Project Freesync«, das änhlich wie Nvidias »Gsync« für besonders gleichmäßige Bildraten ohne Darstellungsfehler sorgen soll.
Wie die genauen technischen Daten der Radeon R9 285 aussehen, hat AMD erst auf ihrer Jubiläumsfeier »30 Jahre Grafik & Gaming« bekannt gegeben. Demnach besitzt der Tonga-Grafikchip 1.792 Shader- und 112 Textur-Einheiten, 32 ROPs kümmern sich um die Pixelberechnung und schreiben die Daten in den 2,0 GByte großen und über ein 256-Bit-Interface angebundenen Videospeicher. Die Taktfrequenzen liegen für die GPU bei 918 MHz und den Speicher effektiv bei 5.500 MHz.
Damit ähnelt die Radeon R9 285 in einigen Punkten stark der mit 180 Euro deutlich günstigeren Radeon R9 280, allerdings sind der Videospeicher und dessen Anbindung geschrumpft. Im gleichen Zug hebt AMD dafür die Taktrate des Speichers etwas an, außerdem bringen neue Alogrithmen zur Farbkompression eine höhere Effizienz der Speicherbandbreite mit sich. Was das für die Leistung der Radeon R9 285 bedeutet und wie sie im Vergleich zu Nvidias Mittelklasse-Karten Geforce GTX 760 und Geforce GTX 770 abschneidet, überprüfen wir in unserem Benchmark-Parcours.
AMD Radeon R9 285 - Technische-Präsentation - Bilder ansehen
Technische Daten
Grafikchip |
Tahiti |
Tonga Pro |
Tahiti |
Hawaii |
---|---|---|---|---|
Fertigungsprozess |
28 mm |
28 mm |
28 mm |
28 mm |
Chiptakt |
933 MHz |
918 MHz |
1.000 MHz |
947 MHz |
Shader-Einheiten |
1792 |
1792 |
2048 |
2560 |
Textur-Einheiten |
112 |
112 |
128 |
160 |
Videospeicher |
3,0 GByte |
2,0 GByte |
3,0 GByte |
4,0 GByte |
Speichertakt |
5,0 GHz |
5,5 GHz |
6,0 GHz |
5,0 GHz |
Speicheranbindung |
384 bit |
256 bit |
384 bit |
512 bit |
TrueAudio |
Nein |
Ja |
Nein |
Ja |
Preis |
180 Euro |
250 Euro |
220 Euro |
310 Euro |
Testsystem
Da AMD kein eigenes Referenzmodell der Radeon R9 285 produziert, nutzen wir für unsere Benchmarks die bereits ab Werk übertaktete Sapphire Radeon R9 285 Dual-X OC. Sie erreicht einen Chiptakt von 965 MHz und damit etwa fünf Prozent mehr als die von AMD angegebenen 918 MHz. Modelle der Radeon R9 285, die nicht übertaktet sind, rechnen also minimal langsamer als unser Testkandidat.
Herzstück unseres aktuellen Grafikkarten-Testsystems bildet der Intel Core i7 4770K, den wir auf 4,5 GHz übertaktet haben. Die vier Kerne samt Hyperthreading und der hohe Takt sorgen dafür, dass der Prozessor nicht zum Flaschenhals wird und die Grafikkarten ihr volles Leistungspotenzial ausschöpfen können. Die Speicherbänke des MSI Z87-GD65-Mainboards sind mit 16,0 GByte DDR3-1600-Arbeitsspeicher bestückt. Als Betriebssystem kommt Windows 8.1 zum Einsatz, das auf einer 512 GByte großen Samsung SSD 840 Pro Platz findet.
Wie alle Grafikkarten muss sich auch die Radeon R9 285 in sechs DirectX-11-Spielen beweisen (Anno 2070, Battlefield 4, Crysis 3, Grid 2, Rome 2 und Metro: Last Light). Alle Benchmarks führen wir mit maximalen Details in den Auflösungen 1920x1080 und 2560x1440 durch. Dabei überprüfen wir die Leistung sowohl ohne als auch mit vierfacher Kantenglättung sowie sechzehnfacher anisotroper Filterung und nehmen den Mittelwert aus jeweils drei Messungen.
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