Nvidia Geforce GTX 650 Ti Boost - Geforce-Mittelklasse ballert mit Boost

Der Kampf im Grafikkarten-Segment um die 150 Euro verschärft sich: Im Test der Geforce GTX 650 Ti Boost mit ausführlichen Benchmarks, klären wir, was die hanebüchene Namensgebung zu bedeuten hat.

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Nvidia bohrt die Geforce GTX 650 Ti Boost gehörig auf und verpasst ihr im Vergleich zu den anderen GTX-650-Modellen mehr als nur die namensgebende Übertaktung per GPU Boost – den Namen der Karte finden wir hingegen nur noch albern. Nvidia bohrt die Geforce GTX 650 Ti Boost gehörig auf und verpasst ihr im Vergleich zu den anderen GTX-650-Modellen mehr als nur die namensgebende Übertaktung per GPU Boost – den Namen der Karte finden wir hingegen nur noch albern.

Grafikkarten mit Nvidia-Chip stecken bei den meisten unserer Leser im Rechner. Laut unserer letzten Umfrage von Anfang Januar 2013 setzen über 57 Prozent eine Geforce-Karte ein, 38 Prozent haben eine Radeon im PC. Ähnlich sieht die Verteilung bei Steam aus: Weltweit dominiert in der Februar-Ausgabe des Steam Hardware Survey Nvidia mit 52 Prozent, AMD folgt mit 34 Prozent. In der jüngeren Vergangenheit beherrschte aber AMD mit niedrigen Preisen sowie dem sehr erfolgreichen und ansprechenden Spiele-Bundle »Never Settle Reloaded« die Schlagzeilen. Nvidias Konter in Form von Gutscheinen für Ingame-Items inPlanetside 2, Hawken oder World of Tanks konnten nicht mit den AMD-Vollversionen Bioshock: Infinite, Tomb Raider oder Crysis 3 mithalten. Zudem schnürte AMD mit den günstigen HD-7700-Modellen wesentlich attraktivere Pakete als Nvidia mit seinen untermotorisierten GTX-650-Versionen.

Mit der nun vorgestellten Geforce GTX 650 Ti Boost will Nvidia nicht nur die Leistungslücke zwischen Geforce GTX 650 Ti und Geforce GTX 660 stopfen, sondern auch der starken Radeon HD 7790 (130 Euro) etwas entgegenstellen. Während AMD in unseren Augen aber die neue Grafikkarte HD 7790 zumindest für Eingeweihte nachvollziehbar benennt, schießt Nvidia mit der Geforce GTX 650 Ti Boost übers Ziel hinaus – Geforce GTX 650 Ultra wäre treffender.

Die Geforce GTX 650 Ti Boost ist mittlerweile das dritte Modell mit identischer Nummerierung, lediglich die Kürzel am Ende verraten etwas über zu erwartende Leistung. Zwischen der GTX 650 (80 Euro) und der GTX 650 Ti Boost (160 Euro) liegt nicht nur ein Preisunterschied von rund 100 Prozent, auch in Sachen Leistung klafft eine riesige Lücke, wie der Test zeigen wird.

Nvidia selbst sieht die Geforce GTX 650 Ti Boost als inoffizielle Nachfolgerin der immens erfolgreichen Geforce GTX 460 von 2010. Während die GTX 460 bereits ihr herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis unter Beweis gestellt hat und auch heute noch viele Titel zumindest in mittleren Details problemlos bewältigt, muss die Boost diesen Beweis erst noch erbringen. Zumindest preislich ist die neue Geforce bereits jetzt der alten GTX 460 deutlich überlegen, denn die GTX 460 kostete bei der Markteinführung zwischen 200 und 230 Euro, die GTX 650 Ti Boost hingegen gibt's bereits für 160 Euro.

Die Geforce GTX 650 Ti Boost

Nvidia Geforce GTX 650 Ti Boost - Hersteller-Präsentation ansehen

Obwohl der Name anderes vermuten lässt, hat die Geforce GTX 650 Ti Boost nichts mit einer normalen GTX 650 gemein. Während die GTX 650 auf dem arg abgespeckten GK107-Chip basiert, entstehen Geforce GTX 650 Ti sowie das neue Boost-Modell auf Grundlage des GK106. Das vermeintlich kleinere Modell verfügt über die doppelte Anzahl an Shader- und Textur-Einheiten. Gegenüber der GTX 650 Ti erhöht Nvidia nicht nur den Chiptakt geringfügig von 960 auf 980 MHz, sondern spendiert der Boost-Variante vor allem eine mit 192 Bit deutlich breitere Speicheranbindung (GTX 650 Ti: 128 Bit) sowie wesentlich höhere Taktraten für den GDDR5-Speicher (effektiv 6.000 statt 5.400 MHz). Kombiniert steigt so die für die Leistung in hohen Auflösungen und mit aktivierter Kantenglättung wichtige Speicherbandbreite von 86,4 auf erheblich schnellere 144,0 GByte pro Sekunde.

Als erstes GTX-650-Modell überhaupt unterstützt die Boost-Version die Nvidia-eigene automatische Übertaktung per GPU Boost. Dabei entscheidet der Chip anhand des Stromverbrauchs, ob er sich zusätzliche Megahertz zutrauen kann und erhöht den Chiptakt dann auf mindestens 1.033 MHz – in unserem Test erreichte die Boost nahezu durchgehend 1.084 MHz. Allerdings verwendet die Karte lediglich die erste Version von GPU Boost und nicht die mit der Geforce GTX Titan eingeführte 2.0-Version der Übertaktung. Damit würde die Karte nämlich nicht nur die Stromaufnahme, sondern auch die Temperatur des Chips in die automatische Übertaktung miteinbeziehen und so unter Umständen noch mehr Leistung aus der GTX 650 Ti Boost kitzeln.

Nvidia spricht von einer Leistungssteigerung von rund 40 Prozent gegenüber einer normalen GTX 650 Ti – das deckt sich in etwa mit unseren Ergebnissen. Nvidia spricht von einer Leistungssteigerung von rund 40 Prozent gegenüber einer normalen GTX 650 Ti – das deckt sich in etwa mit unseren Ergebnissen.

Identisch im Vergleich zu den anderen GTX-600-Modellen ist die Unterstützung der Nvidia-eigenen Techniken wie 3D Vision, PhysX oder der Shader-Kantenglättung TXAA. Nur einen Unterschied im Vergleich zu GTX 650 und GTX 650 Ti gibt es noch: Nur die GTX 650 Ti Boost unterstützt die Kopplung mehrerer Grafikkarten per SLI. Bislang gibt es von der Boost-Version der GTX 650 Ti nur Varianten mit 2,0 GByte Speicher, in Zukunft sollen aber auch Modelle mit 1,0 GByte auf den Markt kommen. Der Preis dieser Karten sollen laut Nvidia ungefähr 25 Euro unter dem 2,0-GByte-Modell liegen.

Wie ein Blick auf die folgende Tabelle verrät, hat die Geforce GTX 650 Ti Boost mehr mit einer Geforce GTX 660 gemein als mit der GTX 650 Ti. Die Unterschiede zur rund 20 bis 30 Euro teureren GTX 660 liegen vor allem in der mit 768 zu 960 geringeren Shader-Anzahl sowie den nur 64 statt 112 Textureinheiten. Taktfrequenzen, Speicherinterface sowie -Bandbreite sind hingegen identisch.

Technische Daten

Grafikchip

GK106

GK106

GK106

Bonaire

Fertigung

28 nm

28 nm

28 nm

28 nm

Chiptakt

925 MHz

980 MHz

980 MHz

1.000 MHz

Shader-Einheiten

768

768

960

896

Textur-Einheiten

64

64

112

56

GDDR5-Speicher

1.024 MByte

2.048 MByte

2.048 MByte

1.024 MByte

Speichertakt (effektiv)

5.400 MHz

6.000 MHz

6.000 MHz

6.000 MHz

Speicheranbindung

128 Bit

192 Bit

192 Bit

128 Bit

Speicherbandbreite

86,4 GB/s

144 GB/s

144 GB/s

96 GB/s

Stromverbrauch Volllast (TDP)

110 Watt

134 Watt

140 Watt

85 Watt

Stromverbrauch Leerlauf (TDP)

15 Watt

15 Watt

15 Watt

3 Watt

Preis

140 Euro

165 Euro

190 Euro

130 Euro

1 von 8

nächste Seite


zu den Kommentaren (22)

Kommentare(22)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.