Mit der Sony Playstation Vita will der japanische Hersteller das Spielen unterwegs auf ein neues technisches Niveau heben. In den letzten Jahren hat das mobile Spielen durch Smartphones und Tablets wie dem iPad2 rasante Verbreitung erfahren, in den jeweiligen Stores von Apple, Android und Co. führen Spiele überall die Rangliste der beliebtesten Apps an. Im Vergleich zum Spielen daheim müssen Sie aber nicht nur eine schlechtere Grafik der für Android, iOS oder Windows Phone erhältlichen Titel in Kauf nehmen (obwohl es durchaus einige ansehnliche Beispiele wie etwa Dead Spacegibt), sondern auch die Steuerungsmöglichkeiten reichen mit der Beschränkung auf die mehr oder minder akkurate Bedienung per Touch-Screen nicht an die Präzision von Maus, Tastatur oder Gamepad heran. Diese Lücke will Sony mit der Playstation Vita schließen und allen, die auch unterwegs hohe Ansprüche an Optik und Ergonomie stellen, eine mobile Möglichkeit geben.
Mit einem Preis von 250 Euro für die W-LAN-Variante »Playstation Vita Wi-Fi« und 300 Euro für die »Playstation Vita 3G« mit integriertem UMTS-Modul ist das allerdings kein ganz billiges Vergnügen. Zumal Sie nur über W-LAN, nicht aber über das Mobilfunknetz mit- und gegen Freunde antreten können. Nur das Einloggen ins Playstation Network und den Store sowie das Surfen oder das Chatten sind über UMTS möglich. Per UMTS besteht zudem einen Download-Limitierung auf 20 MByte pro Datei, so dass Sie nur Mini-Spielchen aus Sonys Playstation Store unterwegs herunterladen können. Größere Dateien wie etwa Uncharted: Golden Abyss, das satte 3,8 GByte auf die Waage bringt, müssen Sie dagegen per W-LAN oder mit einem Umweg über die Playstation 3 beziehungsweise den PC oder den Mac herunterladen, sofern Sie den Titel nicht als Vita-Modul kaufen. Besitzen Sie ein Smartphone, das auch als Internetzugang fungieren kann (»W-LAN-Hotspot oder Tethering«-Funktion), können Sie die W-LAN-Vita unterwegs auch darüber mit dem Internet verbinden.
Zusatzkosten
Grafisch und spielerisch aufwändige Titel wie Uncharted: Golden Abyssoder Wipeout 2048kosten als Modul zwischen 40 und 45 Euro, als digitaler Download aus dem Playstation Store etwa fünf Euro weniger. Neben dem für die Playstation Vita 3G zum Nutzen der UMTS-Funktion obligatorischen Mobilfunkvertrag, benötigen Sie für beide Playstation-Vita-Modelle praktisch zwingend eine zusätzliche, proprietäre Speicherkarte von Sony. Die gibt es mit Kapazitäten von 4,0 GByte (20 Euro), 8,0 GByte (30 Euro) oder 16,0 GByte (50 Euro). Viele Vita-Spiele setzen eine solche Karte zum Speichern von Spielständen voraus, wer Zusatzprogramme oder Videos und Musik auf die Vita bringen will, benötigt diese ebenfalls, da die Vita keinen eingebauten Speicher besitzt. Die »Playstation Vita Memory Cards« erinnern in Form und Größe an eine Micro-SD-Karte, kosten bei gleicher Kapazität aber grob drei Mal so viel.
Ebenfalls separat verkauft Sony ein »Playstation Vita Starter Kit« für 25 Euro, das unter anderem eine Schutzfolie und ein Reinigungstuch für das Display, eine Tasche (die sich auch als Standfuß nutzen lässt) und eine Handgelenksschlaufe enthält. Im Lieferumfang der Sony Playstation Vita befindet sich nämlich nur ein Ladegerät mit abnehmbarem USB-Kabel, über das sich die mobile Konsole mit einem PC, Mac oder einer Playstation 3 verbinden (und ebenfalls laden) lässt.
Aufgrund des mageren Zubehörs – vor allem durch die fehlende, aber in der Praxis notwendige Speicherkarte – beklagten sich viele potenzielle Käufer zum Start der Playstation Vita über die dadurch verursachten Zusatzkosten. Eventuell bietet Sony deshalb momentan die W-LAN-Version der Playstation Vita mitsamt einer 4,0-GByte-Speicherkarte sowie dem Starter Kit auf der eigenen Webseite für 280 Euro an. Trotzdem scheint Sony dem bei Spielkonsolen üblichen Schema zu folgen, die Hardware zum Herstellungspreis (oder sogar etwas darunter) zu verkaufen, um dann an Zubehör und Spielen kräftig zu verdienen.
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