Seite 4: Geheimnisse der Technik-Branche - Das sollen Sie nicht wissen

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Subventioniert heißt nicht immer günstig

Google Nexus One Google Nexus One

Ihr Mobilfunkanbieter lässt Sie nur allzu gern in dem Glauben, dass Ihr Smartphone wegen unzähliger technischer Gründe an einen Anbieter gebunden ist. In Wahrheit gibt es dafür aber nur einen Grund: Ihr Mobilfunkanbieter will Sie dazu bringen, Monat für Monat hunderte Euros für einen Handy-Vertrag auszugeben, weil Sie dafür ein brandneues, aktuelles Smartphone zum Schleuderpreis erhalten. Ein guter Deal? Eigentlich nicht. Denn ein nicht subventioniertes Smartphone könnte Ihnen besonders auf lange Sicht eine gehörige Summe Geld sparen. Sie zahlen dabei für Ihr Smartphone vielleicht zu Anfang mehr, sparen dann aufs Jahr gerechnet aber Unsummen beim Vertrag, den Sie ja immerhin selbst wählen können. Da können am Jahresende locker um die 1000 Euro mehr im Geldbeutel stecken.

Die Lösung: Rechnen Sie nach! Viele Händler bieten mittlerweile auch Simlock-freie Smartphone-Modelle an, die nicht mehr unbezahlbar sind. Ein bisschen mehr Investition zu Anfang und Sie sparen sich unangenehme und teure Wucherverträge.

Ihre Webcam weiß, was Sie letzten Sommer getan haben

Webcam-Spionage Illustration: Barry Blitt Webcam-Spionage Illustration: Barry Blitt

Ein Chat mit gegenseitiger Video-Unterstützung ist spaßig, keine Frage. Weniger lustig wird es hingegen, wenn nur die eine Seite etwas zu sehen kriegt - nämlich Sie. Ungewollt. Und das passiert häufiger, als Sie vielleicht denken. Im Februar 2010 machte eine Schule im Süden von Pennsylvania damit internationale Schlagzeilen. Die Schuldirektoren hatten ihren Schülern Mac Books zur freien Benutzung zur Verfügung gestellt, die Kamera allerdings von ihren Büros aus ferngesteuert, womit sie jederzeit die Schüler beobachten und sogar Fotos von ihnen schießen konnten. Nach Angaben der Schulleitung wurde diese Überwachungs-Software nur installiert, um verloren gegangene oder gestohlene Laptops wieder ausfindig zu machen. Die Eltern der Schüler reagierten empört und verklagten die Schulleitung.

Und das ist kein Einzelfall: Erst zwei Wochen zuvor berichtete eine Frau, sie sei mit ihrer eigenen Webcam vom einem Dell-Techniker ausspioniert worden. Herausgefunden hat sie das durch Zufall, als sich die Webcam ohne ihr Zutun immer wieder anschaltete. Das chinesische Webspionage-Netzwerk "GhostNet" hat nach eigenen Angaben bereits über 1300 PCs weltweit gehackt und auch deren Webcams kontrolliert. 2006 nahm die spanische Regierung zwei Jugendliche fest, nachdem sie die Webcams der örtlichen Hochschule gehackt hatten und versuchten, die Studenten mit peinlichen Fotos zu erpressen. 2004 kontrollierte ein Eindringling den Computer eines 15-jährigen Mädchens in Houston. Er steuerte ihre Webcam und schrieb ihr anschließend Nachrichten über die Kleidung, die sie trug.

Die Lösung: Wenn Sie eine externe Webcam besitzen, stecken Sie sie aus, wenn Sie sie nicht benutzen. Haben Sie stattdessen eine eingebaute Kamera, zum Beispiel an Ihrem Laptop, verdecken Sie die Linse mit einem Stück Papier.

Überwachung am Arbeitsplatz

Das Gefühl, irgendwie beobachtet zu werden ist nicht immer Paranoia. Gerade, wenn Sie in einem mittelgroßen oder großen Betrieb arbeiten, ist es äußerst wahrscheinlich, dass die Angestellten aus der IT-Abteilung ein Auge auf Sie werfen. Mit Software wie Websense Triton oder Barracuda Purewire können sie zum Beispiel überwachen, welche Seiten Sie besuchen oder welche E-Mails Sie schreiben und empfangen. Sie können aber auch Netzwerkaktivitäten überprüfen oder Software auf Ihrem Rechner aktivieren, die Ihre Tastatureingaben speichert oder in regelmäßigen Abständen Bilder von Ihrem Desktop macht. Nach Angaben aktueller Studien und Befragungen werden rund zwei Drittel aller Angestellten bei ihren Internet- und E-Mail-Aktivitäten überwacht. Vier von zehn Firmen nutzen sogar Keylogger oder schnüffeln in den Dateien des Angestellten. Und eine von zehn Firmen hat den Angestellten wegen Fehlverhalten im Internet sogar gefeuert.

Websense Triton Websense Triton

Neben der Steigerung der Produktivität wollen Firmen durch diese Art von Überwachung Übergriffe von Malware aufhalten, das versehentliche Preisgeben sensibler Firmendaten verhindern und sich vor Klagen wegen sexueller Belästigung absichern, wenn Angestellte pornografischen Webseiten-Inhalten ausgesetzt werden. Das Problem dabei? "Selektive Ausgrenzung", sagt Joe Rose, ein Anwalt für Arbeitsrecht in Sacramento, Kalifornien. "Firmen sammeln diese Daten, um sie anzuwenden, wenn es darum geht, Störfaktoren und unzufriedene Mitarbeiter auszusortieren, die einfach nicht ins Geschäftsbild passen", so Rose. "Nach meinen Erfahrungen häufen Firmen nur die Mitarbeiterinformationen auf, die ihnen in den Kram passen, zum Beispiel um das angebliche Fehlverhalten eines Angestellten nachzuweisen. Oder aber, wenn der Angestellte in Aktivitäten verwickelt ist, die dem Arbeitgeber nicht passen, wie beispielsweise der Eintritt in eine Arbeitnehmer-Organisation."

Die Lösung: Benutzen Sie für persönliche Angelegenheiten niemals die Geräte oder Netzwerke Ihres Arbeitgebers. Wenn Ihnen Ihr Boss zum Beispiel ein BlackBerry zur Verfügung stellte, greifen Sie trotzdem lieber zu Ihrem eigenen Handy. Wenn Sie Ihre E-Mails prüfen wollen, tun Sie das zu Hause von Ihrem eigenen Rechner aus. Denn in den meisten Fällen gilt leider: Ihre Privatrechte sind am Arbeitsplatz bestenfalls minimal.

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