Intel Core i7 3770K - Die dritte Core-i-Generation »Ivy Bridge«

Im Test des Intel Core i7 3770K zeigt sich, was die von 32 auf 22 Nanometer Strukturbreite geschrumpfte dritte Core-i-Generation mit dem Codenamen Ivy Bridge gegenüber den Vorgängern bringt.

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Mit »Ivy Bridge« stellt Intel die mittlerweile dritte Core-i-Generation vor, wir haben das Topmodell Intel Core i7 3770Kim Test. Der Intel Core i7 3770K besitzt vier Rechenkerne, 3,5 GHz Standardtakt und beherrscht Hyperthreading, sodass er acht Aufgaben (»Threads«) gleichzeitig abarbeiten kann. Abhängig von der Wärmeentwicklung und dem maximalen Energieverbrauch des Prozessors steigert die integrierte Turbofunktion den Takt des Intel Core i7 3770K auf bis zu 3,9 GHz, solange nur ein Kern belastet wird. Bei Belastung aller Kerne sind immer noch 3,7 GHz drin. In unseren Benchmarks des Core i7 3770K war der Turbo praktisch durchweg aktiv, meist lag der Takt des Core i7 3770K bei 3,7 bis 3,8 GHz, je nachdem wie viele Cores gerade vom jeweiligen Spiel in Beschlag genommen werden. Im Test des Core i7 3770K führen wir unsere Benchmarks und Messungen stets mit aktiviertem Turbo durch, da die Funktion im Alltag kostenlose Mehrleistung ohne zusätzlichen Konfigurationsaufwand liefert.

Was ist neu

Äußerlich ändert sich bei Ivy-Bridge-CPUs nichts gegenüber Sandy Bridge. Äußerlich ändert sich bei Ivy-Bridge-CPUs nichts gegenüber Sandy Bridge.

Die größte Veränderung von Ivy Bridge gegenüber Sandy Bridge sind die von 32 auf 22 Nanometer verkleinerten Strukturen, das heißt die Transistoren im Siliziumchip sind nochmals winziger geworden – um die Breite eines menschlichen Haares zu erreichen, müssten sie etwa 4.000 der 1,4 Milliarden in einer Ivy-Bridge-CPU genutzten 22-nm-Transistoren nebeneinander legen! An der Prozessorarchitektur hat Intel zwar kleinere Details verbessert und ein paar neue Befehle zur Multimedia-Berechnung sowie ein Zufallszahlengenerator für Kryptografieaufgaben eingebaut, für Spieler Relevantes gibt es aber kaum: Der integrierte Speicher-Controller der Ivy-Bridge-CPUs unterstützt nun offiziell DDR3-1600 statt DDR-1333, und mit PCI Express 3.0 verdoppelt sich die Bandbreite annähernd gegenüber PCI Express 2.0 – in der Praxis hat aber weder das eine noch das andere größere Auswirkungen, zumal die meisten Sandy-Bridge-Boards ohnehin mit DDR3-1600 zusammenspielen.

Dazu kommen einige Vereinfachungen für Übertakter wie eine größere Auswahl an möglichen Multiplikatoren, feiner abgestufte Optionen zum Übertakten des RAM sowie unabhängiger voneinander einstellbare Taktfrequenzen für einzelne Komponenten, wodurch das System bei Übertaktungsversuchen einfacher stabil zu halten ist.

32 Nanometer Sandy Bridge Bei traditionellen, planaren (32-nm-)Transistoren wie sie Sandy Bridge nutzt, sitzen die den Stromfluss kontrollierenden »Gates« (die weißen Balken) auf den darunterliegenden, flachen Leiterbahnen.

22 Nanometer Ivy Bridge Bei Ivy Bridge setzt Intel erstmals 3D-Transistoren ein, bei denen das leitende Material dreidimensionale Finnen bildet, die von den Gates umschlossen werden. Die dadurch größere Kontaktfläche bringt Vorteile bei der Energie- und Schalteffizienz.

Aufrüsten leicht gemacht

Wenig Probleme haben Sie dagegen mit einem eventuellen Aufrüsten: Ivy-Bridge-Prozessoren passen nicht nur in den gleichen Sockel 1155 wie die Vorgänger, sondern laufen auch noch auf den meisten Sandy-Bridge-Mainboards! Grundsätzlich für Ivy Bridge geeignet sind laut Intel alle Sandy-Bridge-Mainboards mit P67-Chipsatz (ohne Ausgang für die integrierte Grafik, dafür mit Übertaktungsoptionen), mit der H6x-Serie (mit Grafikausgang aber ohne Übertaktungsfunktionen) und der später veröffentlichte Z68-Chipsatz, der Grafikausgang und Übertaktungsfunktionen vereint. Nur die für Firmen-PCs gedachten Chipsätze der Q-Serie werden wohl außen vor bleiben, allerdings dürfte kaum ein Spieler ein entsprechendes Mainboard in seinem PC haben. Damit eine Ivy-Bridge-CPU in Ihrer vorhandenen Sockel-1155-Platine funktioniert, muss der Hersteller allerdings ein entsprechend aktualisiertes Bios bereitstellen – das dürfte aber bei den meisten Sockel-1155-Modellen der bekannten Marken der Fall sein.

Auch Intel bringt wieder eigene Mainboards, hier das Z77-Modell mit dem charakteristischen Totenkopf. Auch Intel bringt wieder eigene Mainboards, hier das Z77-Modell mit dem charakteristischen Totenkopf.

Wer noch kein geeignetes Sockel-1155-Mainboard besitzt, sollte dagegen zu einer der bereits erhältlichen Platinen mit einem der neuen H77-, Z75- oder Z77-Chipsätze greifen, die auch die älteren Sandy-Bridge-CPUs unterstützen. In Kombination mit einem Ivy-Bridge-Prozessor stehen Ihnen dann erstmals PCI-Express-Schnittstellen nach dem neuen 3.0-Standard zur Verfügung. Während der H77-Chipsatz keine Übertaktungsfunktionen für den Arbeitsspeicher und nur einen Grafikkarten-Slot bietet, ist die Z-Serie eher für Übertakter geeignet und bietet mehr entsprechende Optionen. Auch Mainboards mit zwei Grafikkartensteckplätzen für Crossfire- oder SLI-Systeme sind nur mit einem Z7x-Chipsatz machbar, der Z77 unterstützt bis zu drei Grafikkarten-Slots, der Z75 maximal zwei.

Dabei werden praktisch alle Z7x-Platinen mit zwei Grafikkartensteckplätzen Crossfire zum Zusammenschluss von zwei Radeons unterstützen, während Nvidia für SLI Lizenzgebühren verlangt und dementsprechend weniger Mainboards das nötige Zertifikat tragen dürften.

Ivy Bridge-Modelle

Bislang konnte uns Intel nur den teuren Core i7 3770K zur Verfügung stellen, der etwa 330 Euro kostet und damit auf einem Niveau mit dem direkten Vorgänger der Sandy-Bridge-Generation Core i7 2700K liegt. Aber auch die günstigere Ivy-Bridge-Varianten sind bereits erhältlich. Mit einem Preis von etwa 310 Euro ist der der Core i7 3770 ohne »K« im Namen etwa 20 Euro günstiger als das »K«-Modell. Symbolisierte das »K« bislang nur einen frei einstellbaren Multiplikator, der das Übertakten erleichtert, senkt Intel nun beim i7 3770 auch noch den Standardtakt um 100 MHz von 3,5 auf 3,4 GHz. Der maximale Turbotakt von 3,9 GHz bleibt aber gleich. Bei den Sandy-Bridge-CPUs waren die K-Modelle bis auf den freien Multiplikator noch komplett identisch zu den Namensverwandten ohne »K«, allerdings war der Preisunterschied auch geringer.

Dazu gibt es noch besonders Strom sparende Varianten des Core i7 3770: Das »S«-Modell mit nur 65 statt 77 Watt maximaler Verlustleistung (»TDP«), aber auch nur 3,1 statt 3,4 GHz Standardtakt und das »T«-Modell mit 2,5 GHz und lediglich 45 Watt TDP (siehe Modellübersicht). Alle Core-i7-CPUs besitzen dazu die schnellere HD-4000-Grafikeinheit, die Core-i5-CPUs größtenteils die langsamere HD-2500-Variante. Wie gut sich die HD-4000-Grafik im Core i7 3770K in Spielen und im Konkurrenzvergleich schlägt, lesen Sie in Kürze in einem gesonderten Artikel. Wir beleuchten hier ausschließlich, wie sich der Core i7 3770K als Prozessor in einem PC mit separater Grafikkarte schlägt, wie ihn die allermeisten Spieler besitzen.

Modell

Kerne/Threads

Takt (Turbo max)

L3-Cache

Grafik

freier Multi

TDP

Ca. Preis

Core i7 3770K

4 / 8

3,5 (3,9) GHz

8,0 MByte

HD4000

ja

77 Watt

330 Euro

Core i7 3770

4 / 8

3,4 (3,9) GHz

8,0 MByte

HD4000

nein

77 Watt

310 Euro

Core i7 3770S

4 / 8

3,1 (3,9) GHz

8,0 MByte

HD4000

nein

65 Watt

k. A.

Core i7 3770T

4 / 8

2,5 (3,7) GHz

8,0 MByte

HD4000

nein

45 Watt

k. A.

Core i5 3570K

4 / 4

3,4 (3,8) GHz

6,0 MByte

HD4000

ja

77 Watt

230 Euro

Core i5 3550

4 / 4

3,3 (3,7) GHz

6,0 MByte

HD2500

nein

77 Watt

220 Euro

Core i5 3550S

4 / 4

3,0 (3,7) GHz

6,0 MByte

HD2500

nein

65 Watt

k. A.

Core i5 3450

4 / 4

3,1 (3,5) GHz

6,0 MByte

HD2500

nein

77 Watt

k. A.

Core i5 3450S

4 / 4

2,8 (3,5) GHz

6,0 MByte

HD2500

nein

65 Watt

k. A.

Für preisbewusste Spieler deutlich interessanter als die teuren i7-Modelle sind der Core i5 3750K (etwa 220 Euro) und der Core i5 3550 (etwa 200 Euro), die mit 3,4 und 3,3 GHz in Spielen kaum langsamer als die etwa 100 Euro teureren i7-Modelle sein dürften. Den i5-Prozessoren fehlt zwar Hyperthreading, so dass sie nur vier Threads gleichzeitig bearbeiten können, in Spielen bringt das aber sowieso fast keinen Vorteil, sondern bremst aufgrund des erhöhten Verwaltungsaufwandes für acht statt vier Threads teilweise sogar. Dazu besitzen die i5-Modelle nur 6,0 statt 8,0 MByte L3-Cache-Speicher, bereits bei der Sandy-Bridge-Generation hat sich das in Spielen aber nicht als relevanter Nachteil herausgestellt. Für Sparfüchse schließlich bietet sich auch der etwa 180 Euro teure Core i5 3450 mit 3,1 GHz an, der ebenfalls alle aktuellen Spiele problemlos in maximalen Details beschleunigen sollte (eine aktuelle Grafikkarte vorausgesetzt).

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